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Zühlke Health Study: Google, Tracker & Co - Die Zukunft der Gesundheit ist digital

Schwalbach (ots)

  • Rund 90 Prozent der Deutschen googeln nach Krankheitssymptomen
  • Mehr als die Hälfte nutzt Fitnesstracker und -apps
  • Über 70 Prozent der jungen Studienteilnehmenden sorgen sich regelmäßig um die eigene Gesundheit
  • Junge Menschen stehen der digitalen Gesundheitsvorsorge besonders aufgeschlossen gegenüber

Nahezu 90 Prozent der Menschen in Deutschland googeln nach Krankheitssymptomen. Mehr als 40 Prozent geben sogar einmal im Monat oder häufiger ihre körperlichen oder mentalen Beschwerden in die mit Abstand populärste Suchmaschine ein. Besonders aktiv sind jüngere Menschen. So ziehen bei den 18- bis 39-Jährigen rund 60 Prozent der Befragten Dr. Google mindestens einmal monatlich zurate. Dies ergibt die "Health Study 2023" des Innovationsdienstleisters Zühlke, für die 1.000 Personen ab 18 Jahre befragt wurden. "Das Bedürfnis nach Informationen zu Gesundheitsthemen aus dem Netz ist extrem hoch", folgert Jürgen Pronebner, Partner und Head of Health Deutschland bei Zühlke. Ein wichtiger Grund hierfür: In nahezu allen Lebensbereichen haben sich die Nutzer:innen daran gewöhnt, schnell an die gewünschten Inhalte zu kommen. Gesundheitsthemen machen hier keine Ausnahme. Zudem ist laut der Studie die Sorge um die eigene Gesundheit für rund die Hälfte der Befragten ein regelmäßiges Thema. Dies gilt insbesondere für die jüngeren Studienteilnehmenden. Hier liegt der Anteil sogar bei 73 Prozent.

Sorgen nach der Sprechstunde bei Dr. Google

Im Interesse der Nutzer:innen wünscht sich Pronebner, dass sie bei Gesundheitsthemen künftig mehr Hilfestellungen bei der Einordnung der Informationen aus dem Netz erhalten. Denn noch seien die User:innen bei der Auswertung und Interpretation meist auf sich allein gestellt. Häufig führe dies zur Verunsicherung, wie auch die Ergebnisse der Studie nahelegen: Zwei Drittel derjenigen, die regelmäßig nach Symptomen googeln, haben sich danach schon einmal ernsthaft Sorgen um ihre Gesundheit gemacht. Auch hier liegen die jüngeren Befragten mit einem Anteil von bis zu knapp 90 Prozent deutlich vor den älteren Bevölkerungsgruppen. Über alle Altersgruppen hinweg waren die Befürchtungen nach dem Googeln in rund vier von zehn Fällen berechtigt. "Diese Quote ist nachvollziehbar, da es sich bei Google um eine Suchmaschine und nicht um einen Spezialanbieter handelt. Zufriedenstellend ist sie aber nicht", so Pronebner.

Geht es um Gesundheitsinformationen aus dem Netz, genießen Krankenhäuser und Fachärzte bei den Befragten das größte Vertrauen - gefolgt von Krankenkassen und Online-Zeitschriften wie der Apotheken Umschau. KI-basierte Gesundheitsapps wie Ada oder Babylon werden laut der Umfrage bislang kaum genutzt und erzielen auch nur einen geringen Vertrauenswert, insbesondere bei älteren Menschen. Pronebner: "Diese Apps, die als Medizinprodukt zertifiziert sind, stellen eine sinnvolle und wirksame Weiterentwicklung der einfachen Symptomsuche über das allgemeine Internet dar und bieten deutlich individualisierte Informationen. Zu vermuten ist, dass der leider noch geringe Bekanntheitsgrad zu den niedrigen Werten führt."

Schritte zählen und Blutdruck messen: Die Gesundheit selbst in die Hand nehmen

Zu den Auswirkungen, die das Googeln nach Krankheitssymptomen auf mögliche Arztbesuche hat: Ein Viertel der Befragten verzichtet nach dem ausgiebigen Googeln der Symptome häufiger ganz auf den Arztbesuch. 44 Prozent der Befragten erklären, sie könnten mit dem Arzt dadurch besser über mögliche Behandlungsmöglichkeiten diskutieren. 23 Prozent teilen dem Arzt die gefundene Diagnose mit. "Hier zeigt sich auch das Bedürfnis der Befragten, nicht ausschließlich dem Arzt zu vertrauen, sondern die Gesundheit in die eigenen Hände zu nehmen", so Pronebner.

Im Sinne der aus eigenem Antrieb in Angriff genommenen Gesundheitsvorsorge nutzt mehr als die Hälfte der Studienteilnehmenden Tracker wie Schrittzähler oder Blutdruckmessgeräte zur Überwachung oder Förderung ihrer Gesundheit und Fitness. Bei den Unter-40-Jährigen liegt der Anteil sogar bei drei Viertel aller Befragten, während das Interesse ab dem Alter von 60 Jahren deutlich abnimmt. Was die genutzten Funktionen betrifft, steht an erster Stelle das Aufzeichnen der körperlichen Aktivität zum Beispiel mittels Schrittzähler (33 Prozent). Puls und Blutdruck messen 27 Prozent der Befragten. Ihren Schlaf tracken 19 Prozent. Fast zwei Drittel der Befragten nutzen ihr Smartphone zur Überwachung ihrer Gesundheit. Einen Schrittzähler nutzen 55 Prozent, 44 Prozent eine Smartwatch. Trainings-Apps werden von vier von zehn Deutschen genutzt, am häufigsten für Fitnessübungen (19 Prozent), gefolgt von Ausdauersport, Atemübungen, Meditation und Yoga.

Befragte sehen großen Nutzen der digitalen Gesundheitsvorsorge

Fast 90 Prozent der Nutzer:innen von Fitnesstrackern oder -Apps bestätigen diesen auch einen Nutzen: 50 Prozent erklären, sie spornen sie zu mehr Bewegung an. Mehr Motivation, um Gesundheitsprogramme durchzuziehen verspüren 29 Prozent der Nutzer:innen, mehr Ausdauer verzeichnen 28 Prozent, besseren Schlaf 22 Prozent. "Digitale Gesundheitsvorsorge kann dafür sorgen, dass Menschen insgesamt gesünder leben, indem sie ihre eigene Gesundheit besser überwachen und managen. Insbesondere junge Menschen sind hier bereits sehr aktiv", so Pronebner.

An eine zentrale Gesundheits-App stellen die Befragten umfassende Anforderungen: Sie soll die Nutzung von Apps zur Überwachung von krankheitsbezogenen Symptomen ermöglichen und Informationen zu Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten bieten. Ebenso stufen sie die Speicherung und Bereitstellung von Dokumenten wie Befunden und Arztbriefen und die die Weiterleitung von Gesundheitsdaten an den behandelnden Arzt als wichtig ein. Hinzu kommen der Zugang zu Fitnesstrackern, Online-Sprechstunden und der elektronischen Gesundheitsakte. Allerdings würden nur 20 Prozent für eine derartige Gesundheits-App mehr als zehn Euro monatlich bezahlen. Personen zwischen 30 und 39 Jahren zeigen eine etwas höhere Zahlungsbereitschaft. In dieser Altersgruppe wäre etwa jeder Fünfte bereit, mehr als 20 Euro im Monat dafür auszugeben. Pronebner: "Die vergleichsweise niedrige Zahlungsbereitschaft dürfte unter anderem der Tatsache geschuldet sein, dass die Befragten viele der gewünschten Funktionen dem Leistungsbereich ihrer Krankenkasse zurechnen." Krankenkassen sind für die Befragten auch mit Abstand die bevorzugte Wahl als Anbieter einer solchen Gesundheits-App. Sie kommen bei möglichen Mehrfachnennungen auf einen Wert von 60 Prozent. Krankenhäuser bleiben mit 34 Prozent deutlich dahinter zurück. Mit rund 20 Prozent folgen Medizintechnikhersteller und die öffentliche Hand. BigTechs wie Google und Amazon landen mit 16 Prozent auf Platz fünf.

Lösung für aktuelle Herausforderungen des Gesundheitssystems

Grundsätzlich sind laut Pronebner Gesundheitsapps und die damit verbundenen Technologien sehr gut geeignet, um den mündigen Patienten zu fördern. "Das Gesundheitssystem hinkt anderen Industrien stark hinterher, was den Einsatz digitaler Technologien angeht. Aber um die Herausforderungen zu lösen, die auf uns zukommen und die wir zum Beispiel bei der Terminsuche bei Fachärzten schon heute erleben, wird die digitale Gesundheitsversorgung zukünftig eine deutlich größere Rolle einnehmen müssen als bisher." Eine der großen Herausforderungen hierbei laut Pronebner: "Um entsprechende Angebote zu realisieren, müssen viele Player zusammenarbeiten - von den Krankenkassen über Medizingerätehersteller bis hin zum Gesundheitsministerium."

Die Befragten sind bereit, auf ihre Weise daran mitzuwirken. So können sich 80 Prozent der Deutschen vorstellen, ihre Gesundheitsdaten unter bestimmten Bedingungen zur Verfügung zu stellen: Wenn sie selbst auswählen können, wer genau ihre Daten nutzen kann (35 Prozent). Wenn die Auswertung anonymisiert erfolgt (31 Prozent). Wenn sich dadurch Krankenversicherungsbeiträge sparen lassen (27 Prozent). Und schließlich: wenn dadurch wissenschaftliche Erkenntnisse vorangetrieben werden (18 Prozent).

Für die Zühlke "Health Study 2023" wurden 1.000 Personen ab 18 Jahre befragt. Die Online-Umfrage erfolgte im Frühjahr 2023.

Das Unternehmen Zühlke

Als weltweit tätiger Innovationsdienstleister kreiert Zühlke neue Ideen und Geschäftsmodelle für Kunden in den unterschiedlichsten Branchen. Auf Basis neuester Technologien erschafft und transformiert Zühlke Dienstleistungen und Produkte - von der initialen Vision über die Entwicklung, die Produktion und die Auslieferung bis hin zum Betrieb. Insgesamt hat Zühlke bereits mehr als 12.000 Innovationsprojekte umgesetzt, zum Beispiel innerhalb von drei Monaten die Covid-19-App des britischen nationalen Gesundheitsdiensts NHS zur Kontaktnachverfolgung für England und Wales. Darüber hinaus bietet der Zühlke Venture-Capital-Service Finanzierungen für Start-ups im Hightech-Bereich an.

Zühlke wurde 1968 in der Schweiz gegründet und ist im Besitz von Partnern. Die 1.900 Mitarbeitenden sind in Bulgarien, Deutschland, Großbritannien, Hongkong, Österreich, Portugal, der Schweiz, Serbien, Singapur sowie Vietnam tätig. 2022 erzielte die Zühlke Group einen Umsatz von 238 Millionen Schweizer Franken (239 Millionen Euro).

Presse-Kontakt:

Steffen Spendel
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