"Tödliche Entscheidung": ZDFinfo über das Geiseldrama von Aachen
Mainz (ots)
Als ein Geiselnehmer im Dezember 1999 drei Menschen in seine Gewalt brachte, begann ein 50-stündiger Nervenkrieg - und eine der längsten stationären Geiselnahmen in der Geschichte der Bundesrepublik. Die ZDFinfo-Doku "Tödliche Entscheidung: Das Geiseldrama von Aachen" rekonstruiert am Donnerstag, 5. Dezember 2019, 22.15 Uhr, den spektakulären Fall. Dafür sprach Filmautor Uli Weidenbach mit Beteiligten von damals: Beamten der Einsatzleitung, Verhandlungsführern, dem Präzisionsschützen, der den finalen Rettungsschuss abgab, sowie der zentralen Geisel und seiner Ehefrau. Zusammen mit Bild- und Tonaufnahmen der Polizei rekonstruierte Weidenbach die Geiselnahme minutiös. Der Film macht deutlich, welcher fast unmenschlichen Belastung Geiseln und Beamten ausgesetzt waren.
In der Landeszentralbank Aachen forderte ein mit Handgranaten und Pistolen bewaffneter Erpresser im Dezember 1999 freies Geleit der Polizei - ansonsten würde er drei Geiseln erschießen. Doch die Beamten wollten unter allen Umständen verhindern, dass der Geiselnehmer die Bank verlässt. Denn das Geldinstitut befand sich genau gegenüber des Aachener Hauptbahnhofes und nahe des gut besuchten Weihnachtsmarkts.
Der Einsatzleiter der Polizei, der bereits 1988 beim Geiseldrama in Gladbeck in verantwortlicher Position war, entschied: Eine Flucht des Geiselnehmers solle mit allen Mitteln verhindert werden - notfalls mit Gewalt. Doch zunächst versuchte die Polizei, ihn mit Verhandlungen mürbe zu machen. Allerdings ließ sich der Erpresser nicht zur Aufgabe überreden, er schoss sogar auf eine Geisel und verletzte sie schwer.
Am dritten Tag ging die Polizei zum Schein auf die Forderung des Geiselnehmers ein, die Landeszentralbank mit dem Geld und einer Geisel verlassen zu dürfen. Der Plan: Ein Präzisionsschütze sollte den Verbrecher mit dem finalen Rettungsschuss töten, sollte dieser nicht doch noch aufgeben. Den Tod der Geisel an seiner Seite nahmen die Beamten dabei in Kauf.
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