Save the Children Deutschland e.V.
Bangladesch: Rohingya-Kind bei Schlammlawine in Cox's Bazar ums Leben gekommen
Cox's Bazar/Berlin (ots)
In einem Rohingya-Geflüchtetencamp in Cox's Bazar sind nach tagelangen sintflutartigen Monsunregenfällen ein Rohingya-Kind und dessen Mutter bei einer Schlammlawine ums Leben gekommen. Auch zwei bangladeschische Kinder starben.
Die Todesfälle zeigen, dass das Leben von mehr als einer Million Rohingya im größten Geflüchtetencamp der Welt im Süden von Bangladesch weiterhin mehr als prekär ist. "Dieses tragische Ereignis bringt die bedrohliche Realität, der die Rohingya-Geflüchteten seit nunmehr sechs Jahren ausgesetzt sind, erneut zum Vorschein", sagt Wang Le, Länderdirektor von Save the Children in Bangladesch. "Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir insbesondere gefährdete Gemeinschaften vor den Auswirkungen extremer Wetterbedingungen schützen, die aufgrund der Klimakrise immer häufiger und heftiger auftreten."
In den Camps fielen in nur einer Woche 300 mm Starkregen. Hunderte Unterkünfte und weitere Einrichtungen wurden beschädigt. Viele Rohingya-Geflüchtete wurden durch die Regenfälle vertrieben, da ihre notdürftigen Behausungen entweder teilweise oder vollständig zerstört wurden.
"Wir haben während des Monsuns keinen Frieden. Sobald der Regen einsetzt, wird unsere winzige Hütte tropfnass. Nachts müssen wir aufstehen, um unsere Sachen vor dem Wasser zu schützen", sagt Rakib*, ein zwölfjähriger Junge. "Mein Traum ist es, eines Tages ein sicheres Haus für uns zu bauen. Vielleicht werden wir dort ein schönes Leben haben."
Save the Children ist besorgt, dass weitere Unwetter eine größere humanitäre und gesundheitliche Notlage auslösen könnten, die zu weiteren Verletzungen, Todesfällen, Massenvertreibungen und der möglichen Ausbreitung von durch Wasser übertragenen Krankheiten führen könnte.
"Unsere Teams arbeiten unermüdlich in den Camps, um beschädigte Strukturen zu reparieren, damit wir den Rohingya-Geflüchteten in Cox's Bazar weiterhin lebenswichtige Dienste anbieten können", sagt Wang Le. "Mindestens 500 Einrichtungen von Save the Children sind beschädigt worden, darunter ein Dutzend unserer Lernzentren und Schutz- und Spielräume für Kinder. Wir müssen sie so schnell wie möglich wieder in Betrieb nehmen, denn dies sind oft die einzigen Orte, an denen die Kinder in einer sicheren Umgebung lernen und spielen können."
Save the Children ist seit 2012 in Cox's Bazar tätig und hat seine Aktivitäten nach dem Exodus der Geflüchteten nach Bangladesch im Jahr 2017 mit Programmen unter anderem in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Lebensunterhalt sowie Kinderschutz erheblich ausgeweitet.
* Name zum Schutz geändert
Über Save the Children
Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin und Kinderrechtlerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland und Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in rund 120 Ländern tätig. Save the Children setzt sich ein für Kinder in Kriegen, Konflikten und Katastrophen. Für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet, in der alle Kinder gesund und sicher leben sowie frei und selbstbestimmt aufwachsen und lernen können - seit über 100 Jahren.
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