Save the Children Deutschland e.V.
Afghanistan: Kürzung der Ernährungshilfe hat drastische Folgen für Kinder
Berlin / Kabul (ots)
Mehr Hilfsgelder statt Mittelkürzungen für die Menschen in Afghanistan: Das fordert Save the Children nach der Ankündigung des Welternährungsprogramms, weitere zwei Millionen Menschen im Land nicht mehr mit Nahrung versorgen zu können.
"Die Kinder und Familien in Afghanistan sind am Ende ihrer Kräfte", sagt Arshad Malik, Länderdirektor von Save the Children in Afghanistan. "Das dritte Dürrejahr in Folge und die Wirtschaftskrise machen Essen und Wasser für viele Menschen unerschwinglich. Ich habe Angst, wenn ich mir vorstelle, welches Elend diese neuen Kürzungen für die Kinder bedeuten. Jetzt ist nicht die Zeit, um sich zurückzuziehen - im Gegenteil. Gerade jetzt braucht es mehr internationale Hilfe, damit aus dieser Hungerkrise keine Hungerkatastrophe wird."
Eine Umfrage von Save the Children in sechs afghanischen Provinzen ergab im Juli, dass drei Viertel der Kinder dort weniger zu essen haben als noch vor einem Jahr. Die einjährige Shayesta* leidet wie viele andere Mädchen und Jungen im Land unter dem ständigen Mangel an nahrhaftem Essen. "Meine Tochter ist sehr dünn und seit 40 Tagen krank", berichtete ihre Mutter Zahida* einem Team von Save the Children. "Ich habe Angst. Ein Kind habe ich bereits verloren, ich möchte nicht auch noch mein zweites verlieren."
"Die schlechten Nachrichten für Afghanistan reißen nicht ab, immer mehr Menschen leiden Hunger - und ausgerechnet jetzt sollen im Bundeshaushalt 2024 die Mittel für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe gekürzt werden. Dadurch müssen Programme eingestellt werden, die den am stärksten von Krisen, Konflikten und dem Klimawandel betroffenen Kindern helfen. Wir appellieren an den Bundestag, sich gegen diese Kürzungen einzusetzen", sagt Florian Westphal, Geschäftsführer von Save the Children Deutschland.
Save the Children ist seit 1976 in Afghanistan tätig, auch in Zeiten von Konflikten, Regimewechseln und Naturkatastrophen. Seit die Taliban im August 2021 die Kontrolle wiedererlangt haben, hat die Kinderrechtsorganisation ihre Hilfe aufgestockt, um die wachsende Zahl bedürftiger Kinder in Gebieten zu unterstützen, die zuvor nicht zugänglich waren. Sie betreibt unter anderem Programme in den Bereichen Gesundheit, Ernährung, Bildung sowie Kinderschutz in neun afghanischen Provinzen und arbeitet mit Partnern in weiteren sechs Provinzen zusammen. Seit September 2021 hat Save the Children mehr als vier Millionen Menschen, darunter 2,1 Millionen Kinder, erreicht.
* Name zum Schutz geändert
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Über Save the Children
Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin und Kinderrechtlerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland und Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in rund 120 Ländern tätig. Save the Children setzt sich ein für Kinder in Kriegen, Konflikten und Katastrophen. Für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet, in der alle Kinder gesund und sicher leben sowie frei und selbstbestimmt aufwachsen und lernen können - seit über 100 Jahren.
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