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PM: Studie zu Ostdeutschland sieht großes Potenzial und Wachstumschancen, aber Mangel an Fachkräfte

Pressemitteilung

Studie anlässlich des Ostdeutschen Wirtschaftsforums (OWF): Unternehmen sehen in Ostdeutschland großes Potenzial und Wachstumschancen, aber es fehlen Fachkräfte

Berlin, 1. Juni 2023 - Für die Studie wurden 1.500 Entscheider*innen von kleinen, mittleren und großen Unternehmen aus Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zum Stand der wirtschaftlichen Transformation in ihren Unternehmen sowie ihrer Region befragt. Die Ergebnisse fließen in die Diskussionen im Rahmen des OWF ein, der führenden Wirtschaftskonferenz Ostdeutschlands. Die Studie wurde von Civey durchgeführt, im Auftrag von Deutschland – Land der Ideen in Partnerschaft mit der Deutschen Kreditbank AG (DKB). Alle Ergebnisse können hier abgerufen werden: Link.

Großes Wirtschaftspotenzial in Ostdeutschland

Mehr als die Hälfte der befragten Entscheider*innen bewertet das Wirtschaftspotenzial der Region als positiv. Als Wachstumsfeld mit deutlichem Abstand führend ist der Bereich der alternativen Energiegewinnung und -speicherung. Hier prognostizieren 47 Prozent der Entscheider*innen das größte wirtschaftliche Wachstum. In Mecklenburg-Vorpommern erwartet annähernd die Hälfte der Befragten auch im Tourismus großes Wachstum.

Der Fachkräftemangel ist die dringendste und größte Herausforderung für ostdeutsche Unternehmen

Arbeitnehmende zu finden und zu halten, ist die mit Abstand größte Herausforderung für Unternehmen in Ostdeutschland aktuell. Das gaben über 58 Prozent der befragten Entscheider*innen an. Bereits im letzten Jahr war der Fachkräftemangel das deutlich bestimmende Thema. Unter den Befragten herrscht weitgehende Einigkeit, dass Löhne und Gehälter steigen müssen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken (rund 72 % Zustimmung). Sehr hoch gewertet sind außerdem eine gute Infrastruktur (59,7 %) und gute Wohnmöglichkeiten (42,6 %). Von der Politik wünschen sich die Befragten Anreize zur Ansiedlung von Familien in den Regionen.

Mit großem Abstand zum Fachkräftemangel liegen auf Platz zwei und drei der Top-Herausforderungen das Thema Inflation (33,9 %) und der Wettbewerbsdruck (27,5 %). Während in der letztjährigen Befragung das Thema Rohstoffe und Importe noch zu den größten Herausforderungen zählte, sind diese Themen in diesem Jahr nur noch für gut 15 Prozent der Unternehmen eine Sorge; ihre Bedeutung hat sich damit mehr als halbiert (2022: 36,8 %).

Zunehmend pessimistischer Blick auf den Strukturwandel und Skepsis gegenüber der der Politik

Auch wenn das wirtschaftliche Potenzial sowie Wachstumschancen überwiegend positiv eingeschätzt werden, ist lediglich ein Viertel der befragten Entscheider*innen zuversichtlich, dass der Strukturwandel in Ostdeutschland in den nächsten zehn Jahren gelingen wird. Über 60 Prozent glauben dies nicht. Das ist gegenüber 2022 eine Veränderung von rund 4 Prozentpunkten von Zuversicht zu Pessimismus.

Ebenfalls verschlechtert hat sich die Zufriedenheit mit der Politik: Über 68 Prozent der befragten Entscheider*innen fühlen sich eher schlecht oder sehr schlecht von der Politik unterstützt. Das ist eine deutliche Zunahme von rund 7 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Der Bürokratieabbau ist weiterhin das mit Abstand dominierende Thema auf der Wunschliste an die Politik (68,2 %, Plus von 6 Prozentpunkten zum Vorjahr).

Soziale Dimensionen von Nachhaltigkeit als Antwort auf den Fachkräftemangel, Klima- und Umweltschutz spielen eine eher untergeordnete Rolle

Auf der strukturellen Ebene spielen die Energiewende und der Ausbau der Erneuerbaren Energien eine große Rolle: als Wachstumsfeld für die Region sowie auch als Merkmal des Strukturwandels. Auf der individuellen Unternehmensebene spielen Klimaschutz- und Umweltmaßnahmen im Durchschnitt über alle Unternehmen hinweg jedoch eine deutlich geringere Rolle. Nur 11,5 Prozent geben an, die nachhaltige Transformation des eigenen Unternehmens im Bereich Klimaschutz und Dekarbonisierung aktuell besonders voranzutreiben; im Bereich der Meidung oder Minderung von Umweltverschmutzung sind es 14,7 Prozent. Damit zeichnet sich eine deutliche Diskrepanz zwischen den Prioritäten der Unternehmen und der klimapolitischen Agenda der Bundesregierung ab.

Insgesamt 61 Prozent der Unternehmen in Ostdeutschland treiben die nachhaltige Transformation ihres Unternehmens in mindestens einer Dimension voran. Dabei setzen die meisten Unternehmen auf faire Arbeitsbedingungen (23,3 %) und Weiterbildung der Mitarbeitenden (18,9 %), beides vermutlich in Reaktion auf den Fachkräftemangel.

Die dritte Dimension von Nachhaltigkeit, Governance, erfährt das geringste Engagement: In der aktuellen Studie geben nur 7,2 Prozent der Befragten an, dass sie in die Entwicklung von Standards nachhaltiger Unternehmensführung investieren und nur knapp 6 Prozent, dass sie für ihr Unternehmen Nachhaltigkeitsziele definiert haben bzw. ein Controlling dieser umsetzen.

Philipp Mehne, Geschäftsführer Deutschland – Land der Ideen: „Die Umfrageergebnisse zeigen: Es gibt eine große Diskrepanz zwischen dem, was die Politik erreichen will, etwa beim Klimaschutz, und den Herausforderungen, die für die Unternehmen aktuell Priorität haben. Auch wenn das Potenzial Ostdeutschlands überwiegend positiv gesehen wird, bleibt bei den Unternehmen offenbar Skepsis, ob dieses Potenzial auch realisiert werden kann. Hier besteht eindeutig Erklärungs- und Gesprächsbedarf. Das Ostdeutsche Wirtschaftsforum bietet diese Gelegenheit zum Austausch von Wirtschaft und Politik, und wir freuen uns, wenn wir mit der Konferenz ein kleines Stück zur Zukunft des Standorts Ostdeutschlands beitragen können.“

Tilo Hacke, Vorstandsmitglied Deutsche Kreditbank AG (DKB): „Die vergangenen drei Jahre waren wirtschaftlich für viele Unternehmen nicht leicht: Nach der Corona-Pandemie folgten nahtlos die wirtschaftlichen Herausforderungen bedingt durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine – allen voran die Energiekrise. Dass trotz dieser multilateralen Krisen das Wirtschaftspotenzial hoch und die Energiewende als Wachstumschance Nr. 1 für Ostdeutschland eingestuft werden, ist ein sehr positives Ergebnis. Mit Sorge ist weiterhin der von vielen Unternehmen aufgeführte Fachkräftemangel zu betrachten: Hier bedarf es effektiver Maßnahmen auch seitens der Politik, um die Wachstumschancen überhaupt realisierbar zu machen. Wichtig ist gleichzeitig, dass das Megatransformationsfeld Nachhaltigkeit mehr Sichtbarkeit in den Unternehmen findet. Getrieben durch die Klimaschutzziele und kommende Regulatorik mit Berichtspflichten wird das Thema insbesondere für mittlere und große Unternehmen zu einem entscheidenden Wirtschaftsfaktor.“

Über die Studie

Für die vorliegende Erhebung wurden von dem Meinungsforschungsunternehmen Civey im Auftrag der Standortinitiative Deutschland – Land der Ideen in Partnerschaft mit der Deutschen Kreditbank AG (DKB) vom 14.03.2023 bis 21.04.2023 online 1.500 privatwirtschaftliche Entscheider*innen aus Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen befragt. Die Ergebnisse sind aufgrund von Quotierungen und Gewichtungen repräsentativ unter Berücksichtigung eines statistischen Fehlers von 4,3 Prozent im Gesamtergebnis. Die Erhebung entstand anlässlich des Ostdeutschen Wirtschaftsforums (OWF), das vom 11. bis 13. Juni 2023 im brandenburgischen Bad Saarow stattfindet.

Über das OWF

Das Ostdeutsche Wirtschaftsforum (OWF) ist die wichtigste Plattform für alle Themen rund um den Wirtschaftsstandort Ostdeutschland. Ziel des OWF ist es, die Chancen und Herausforderungen des Wirtschaftsstandorts herauszuarbeiten, Akteur*innen aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft zu vernetzen und Lösungsansätze für die Strukturwandel- und Transformationsprozesse zu erarbeiten, die den Standort prägen. Auf der jährlichen Wirtschaftskonferenz des OWF kommen Vordenkende und Machende aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft zusammen, um die Chancen von Transformation für die ostdeutsche Wirtschaft zu diskutieren und nachhaltige Veränderungsprozesse. Mehr Informationen erhalten Sie hier: Link.

Über die DKB

Die Deutsche Kreditbank AG (DKB) mit Hauptsitz in Berlin ist Teil der BayernLB-Gruppe und betreut mit ihren knapp 5.000 Mitarbeitenden Geschäfts- und Privatkund*innen. Mit einer Bilanzsumme von 121 Mrd. EUR (Stichtag: 31.12.2022) zählt sie zu den Top-20-Banken Deutschlands. Mehr als 5,3 Millionen Menschen sind Kund*innen der DKB. Sie wickeln ihre Bankgeschäfte bequem und sicher online ab. Die DKB-Branchenexpert*innen betreuen die Geschäftskund*innen persönlich an 25 DKB-Standorten deutschlandweit. Als Partnerin von Unternehmen und Kommunen hat sich die Bank frühzeitig auf zukunftsträchtige Branchen in Deutschland spezialisiert: Wohnen, Gesundheit, Pflege, Bildung, Landwirtschaft, Infrastruktur und Erneuerbare Energien. In vielen dieser Wirtschaftszweige gehört die DKB zu den Marktführern. Die DKB legt großen Wert auf nachhaltiges Handeln: Als #geldverbesserer setzt sie deshalb auf ein nachhaltiges Kreditgeschäft.

Über Deutschland – Land der Ideen

Das Ostdeutsche Wirtschaftsforum ist ein Projekt der Standortinitiative Deutschland – Land der Ideen. Die Initiative wurde 2006 anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft von der Bundesregierung und der deutschen Wirtschaft, vertreten durch den Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), gegründet. Mehr unter www.land-der-ideen.de.

Pressekontakte:

OWF / Deutschland – Land der Ideen

Katrin Kuhn

Tel.: 0151 161 396 56

owf-presse@land-der-ideen.de

Deutsche Kreditbank AG (DKB)

Tobias Campino-Spaeing (Pressesprecher)

Tel.: 030 120 30 83 33

presse@dkb.de

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