Essen deutsche Kinder zu viel Fastfood?
Forschungsinstitut für Kinderernährung Dortmund untersucht mit Hilfe von SAS Software das Essverhalten von Heranwachsenden
Heidelberg (ots)
Das Forschungsinstitut für Kinderernährung Dortmund (FKE) vertraut bei seinen wissenschaftlichen Untersuchungen zum Essverhalten von Kindern und Jugendlichen auf Analyseverfahren von SAS. Ziel der Donald-Langzeitstudie (Dortmunder Nutritional and Anthropometric Longitudinally Designed Study) ist es, Trends in den Lebens- und Ernährungsgewohnheiten von Heranwachsenden zu untersuchen. Dazu werden seit 1985 Kinder im Alter von drei Monaten bis 18 Jahren, beziehungsweise ihre Eltern, regelmäßig befragt und ärztlich untersucht.
Mit der Donald-Studie versucht das FKE, die Gesundheit und Entwicklung von Kindern im Wachstumsalter durch eine ausgewogene, nährstoffreiche Kost zu verbessern. So ist zum Beispiel die Anzahl der pro Tag von einem Kind verzehrten Mahlzeiten Gegenstand der Untersuchungen. Dabei wurde geprüft, ob die "klassische" Esskultur in Deutschland, drei Haupt- und zwei Zwischenmahlzeiten, inzwischen durch mehrere kleinere Mahlzeiten mit Snacks oder Fingerfood abgelöst worden ist. Außerdem beschäftigt sich die Untersuchung mit dem Thema der "leeren Kalorien", also ob Kinder trotz höherer Energiezufuhr weniger Nährstoffe zu sich nehmen. In diesem Zusammenhang untersuchen die FKE-Forscher die Abhängigkeit zwischen Zuckerverzehr und der erforderlichen Aufnahme von Kalzium.
Ein weiterer Teil der Untersuchung widmet sich geschlechtsspezifischen Unterschieden beim Essverhalten. Um das in der Studie gesammelte Datenmaterial auszuwerten, fasste das FKE Gruppen mit ähnlichem Ernährungsverhalten zusammen. Bei diesen so genannten Clusteranalysen nutzte das FKE die analytische Kompetenz von SAS. Dabei mussten zwei Besonderheiten berücksichtigt werden: die vom Alter des Kindes abhängigen unterschiedlich langen Verlaufskurven und die vom Zeitpunkt des Studieneintritts abhängigen verschiedenen Startpunkte. Die vom FKE eingesetzten SAS Verfahren lieferten für die komplexen Abhängigkeiten verschiedener Variablen schlüssige statistische Modelle. Für die oben genannte Fragestellung wurde mit Hilfe dieser statistischen Methoden nachgewiesen, dass sich die Vermutung einer Veränderung im Mahlzeitenverhalten nicht bestätigt hat.
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