SOKO Tierschutz erstattet Strafanzeige gegen Veterinäramt Unna
Tierschützer fordern sofortige Suspendierung von Amtsführung
Dortmund/Unna/München (ots)
Die Aufnahmen des systematischen betäubungslosen Schlachtens im Schlachthof Prott erschütterten die Bevölkerung. Der deutsche Schlachthof Prott quälte die Tiere täglich zu Tode. Das Veterinäramt war, trotz zahlreicher Hinweise, 20 Jahre nicht in der Lage die kriminellen Schlachter zu stoppen.
"Das Veterinäramt hält immer noch an dem Märchen fest, es hätte in dem Schlachthof eine geheime Parallel-Produktion gegeben. Das ist bewiesenermaßen falsch. Denn dort wurde zu den ganz normalen Schlachtzeiten Tag für Tag geschächtet. Eine normale Schlachtung unter Kontrolle des Vet-Amtes gab es nicht. Das gleiche gilt für die absolut verpflichtende Lebendbeschau der Tiere. Darum muss das jetzt harte Konsequenzen haben. Wer so unfähig oder aus anderen Gründen nicht handlungswillig ist, der darf keine Verantwortung für Tiere und Menschen tragen!" fordert SOKO-Sprecher Mülln.
Indem sie nicht einmal bei den Schlachtungen anwesend waren, hat das Vet-Amt seine Garantenpflicht größtmöglich verletzt und die Tierquälerei dadurch begünstigt. SOKO Tierschutz hat daher gegen den amtlichen Veterinär, sowie die Amtsführung Strafanzeige wegen des Verdachtes der Tierquälerei durch Unterlassen gestellt.
Zudem liegen SOKO Tierschutz Informationen vor, dass Erkenntnisse aus einer Behördenkontrolle, die zu Beginn des Opferfestes im Jahr 2020 stattfand, vertuscht wurden.
"Ich frage mich, wann die Landesregierung ihre Rückendeckung für diese katastrophale Behörde, die nun seit Wochen die Öffentlichkeit belügt, fallen lässt. Das wirft ein sehr bezeichnendes Licht auf den Tier- und Verbraucherschutz in NRW", bekräftigt Mülln.
SOKO Tierschutz deckte mit dem Skandal in Selm den zwölften Schlachthof auf und sieht massive Probleme in den deutschen Schlachthöfen. "Hier haben wir eine völlig entfesselte Branche, die systematisch Recht bricht, Tiere quält und die Politik sieht zu. Das muss sich jetzt ändern.", so der SOKO-Sprecher.
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