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Vier Delfin-Todesfälle in der Türkei - Wal- und Delfinschutz-Forum fordert Stopp der Reiseveranstalter

Hagen (ots)

Im Sealanya-Delfinarium in Alanya an der türkischen Riviera starben jetzt vier von elf Großen Tümmler unter mysteriösen Umständen. Das Delfinarium hatte zur Eröffnung im Jahr 2008 aus der japanischen Delfintreibjagd insgesamt 10 Delfine für einen Gesamtpreis von 280.000 Dollar importiert. Ein Autopsie-Ergebnis soll erst in der kommenden Woche vorliegen. Die Tiere waren am 6., 9., 10. und 14. Februar kurz hintereinander gestorben.

Nachdem das Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) im vergangenen Jahr mit Berichten und Bildmaterial auf verrostete, unhygienische Delfinanlagen in Antalya und Belek hingewiesen hatte, die ihre Delfin-Shows als lautstarke Disko-Veranstaltung anboten, stoppte auf Druck des WDSF die TUI ihre Verkaufsangebote. Andere deutsche Reiseveranstalter zogen nach.

Gestern teilte der türkische Reiseveranstalter Öger Tours dem WDSF mit, dass sie "sämtliche Delfin-Shows in der gesamten Türkei aus dem Ausflugsprogramm genommen haben".

Obwohl das WDSF der TUI die Importunterlagen der Delfine im Sealanya aus der grausamen Delfintreibjagd in Taiji/Japan vorgelegt hatte, konnte TUI sich nicht dazu entschließen, das Delfinarien aus dem Programm zu nehmen. Die TUI gegenüber dem WDSF: "Kurzfristig kann ich Ihnen leider keine Lösung bzgl. der Delfine in Alanya anbieten. Solange CITES (Anm.: Handelsvorschriften mit Wildtieren) es als akzeptabel erachtet, Delfine aus der Delfintreibjagd für Delfinparks zu verwenden, schließen wir das mit ein." TUI war 2007 und 2008 Sponsor des "Year of the Dolphin" zum Schutz der Delfine.

Schauinsland-Reisen schloss sich der Entscheidung von TUI an. Jahn-Reisen (REWE Touristik) wollte den WDSF-Hinweisen nachgehen und hat bis heute keine Entscheidung getroffen. Thomas Cook hat die Delfinarien in der Türkei nach eigenen Angaben nicht im Ausflugsprogramm.

Das WDSF fordert nach den Todesfällen erneut die Schließung sämtlicher türkischer Delfinarien, da die unhygienische Betonbeckenhaltung und der mangelnde Sachverstand der Delfintrainer die Tiere zu Tode quält.

Pressekontakt:

WDSF
01512 4030 952

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