Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF)
Tierfreunde und Umweltschützer froh über FDP-Absturz
Hagen (ots)
Wie ein roter Faden zogen sich die Proteste von Tierfreunden und Umweltschützern vor der Bundestagswahlahl gegen die FDP durch das soziale Netzwerk Facebook. Alleine das Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) erreichte mit seinem FDP-Wahlboykottaufruf auf seiner Facebookseite über 1 Million Nutzer. Der WDSF-Protest wurde über 1.400mal im Netz geteilt.
Grund des Unmuts war der bestehende Auslieferungshaftbefehl gegen den Umweltschützer Paul Watson von der Organisation Sea Shepherd (SSCS) der in Deutschland durch Japan über Interpol veranlasst wurde. Die Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) hatte sich vehement geweigert, den Haftbefehl in Deutschland aufzuheben, obwohl dies in ihrer Macht gestanden hätte, so die Umweltschützer. Das WDSF macht zusammen mit seinem Kuratoriumsmitglied Paul Watson geltend, dass der japanische Auslieferungshaftbefehl politisch motiviert sei.
Watson ist weltweit dafür bekannt, dass er alljährlich mit seiner Schiffsflotte japanische Walfangschiffe beim Walfang behindert. Dadurch wurden nach eigener Aussage Hunderte Wale vor dem sichern Tod gerettet und Menschen seien bei den Aktionen nie zu Schaden gekommen. Nach einer Verhaftung Watsons im letzten Frühjahr auf dem Frankfurter Flughafen flüchtete er nach Stellung einer Kaution von 250.000 Euro. Seit dem läuft er in Gefahr, in Deutschland und 189 anderen Interpol-Mitgliedsländern an Japan ausgeliefert zu werden.
Die Befürwortung der FDP für die Gefangenschaft von Delfinen in deutschen Delfinarien bei einer Bundestagsanhörung unter der Leitung von Hans-Michael Goldmann (FDP) und die anschließende Bundestagsabstimmung im Juni diesen Jahres für den Fortbestand der Delfinarien mit den Stimmen der FDP- und CDU/CSU-Fraktion führte ebenfalls zum Unmut von vielen Tierfreunden. Sie wollen die Delfine in Freiheit sehen und setzen sich zusammen mit dem WDSF seit Jahren für die Schließung der letzten beiden Delfinarien im Duisburger und Nürnberger Zoo ein. Goldmann in einer Presseerklärung: "Ein Delfinhaltungsverbot wäre ein großer Verlust für die Forschung zu großen Tümmlern sowie für die deutschen Zoos und deren Besucher."
Jürgen Ortmüller, Geschäftsführer des WDSF: "Die FDP hat ihre gerechte Quittung bekommen. Wir sind uns sicher, dass Hundertausende von Tierfreunden und WDSF-Unterstützern der FDP ihre Stimme versagt haben. Umwelt- und Tierschutz sind Fremdwörter für die FDP aber nicht in der Bevölkerung. Wer Umweltschützer und Meeressäuger hinter Gittern sehen will ist kein Sympathieträger in Deutschland."
Die Tierschutzorganisation hofft nun auf eine Regierungsbeteiligung der Grünen, weil diese eine Zusage gegen Delfinarien und für die Freihheit des Umweltschützers Watson gegeben hätten.
Hintergrund Paul Watson: http://www.wdsf.eu/index.php/wdsf-aktuell-53/wdsf-infos-p-watson
Hintergrund Delfinarien und Deutscher Bundestag: http://www.wdsf.eu/index.php/delfinarien-politik-aktuell
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