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Tag gegen Lärm: "Viel Lärm um Nichts"

Hagen (ots)

"Ohrenbetäubende Musik beim Rockkonzert, das
Kreischen der Bremsen von Güterzügen, das Dröhnen des 
Presslufthammers auf der Baustelle nebenan - Lärm kann Menschen krank
machen", so die deutsche Gesellschaft für Akustik.
Aber nicht nur überirdischer Lärm macht zu schaffen: Der deutsche 
Wal- und Delfinschutzexperte Jürgen Ortmüller aus Hagen/Westf. weist 
anlässlich des "Tag gegen Lärm" darauf hin, dass auch das maritime 
Gleichgewicht durch lautstarke Immissionen aus den Fugen gerät. 
"Empfindliche Meeressäuger wie Delfine und Wale sind durch den 
anthropogenen Lärm in den Meeren besonders bedroht. Strandungen und 
eine weitaus höhere Zahl von Todesfällen auf der offenen See sind die
Folge durch den Unterwasserlärm".
Militärische Sonarsysteme und seismische Untersuchungen, wie 
derzeit im Nordsee-Naturschutzgebiet "Doggerbank", trügen erheblich 
zur Dezimierung der intelligenten Meeressäuger bei. "Die schweren 
Verletzungen im empfindlichen Hirn- und Ohrenbereich führen in der 
Regel fast immer zum Tod der Wale und Delfine", so Ortmüller.
Die Bundestagsfraktion Bündnis90/Die Grünen forderte am heutigen 
Tage die Bundesregierung in einer Vorlage auf, umgehende Maßnahmen 
gegen den antrhopogenen Unterwasserlärm zu ergreifen und auf die USA 
hinzuwirken, "dass zur Bewachung des G8-Gipfels im Juni in 
Heiligendamm der geplante Einsatz der US-Kriegsmarine mit Zerstörern 
und Kreuzern in der Ostsee ohne Mittelfrequenzsonare" auskommen soll.
Wal- und Delfinschützer Ortmüller: "Es wird in der Politik meist 
viel Lärm um Nichts gemacht, denn die jahrelangen Appelle an die 
Politik verklingen meist sang- und klanglos. Themen wie der 
Klimawandel und der Meeresschutz werden zerredet und nichts passiert.
Bis heute gibt es kein Schutzmoratorium für die heimischen Kleinwale 
und Delfine und in den Delfinarien lieben wir die Tiere zu Tode".
Ortmüller plant mit dem TV-Trainer von "Flipper", Richard O'Barry 
für Ende Juni eine Konferenz mit Spitzenpolitikern aller Parteien in 
Berlin zum Thema Wal- und Delfinschutz.

Pressekontakt:

Jürgen Ortmüller 0172/876 2002

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