Umfrage zum Black Friday: Jeder Dritte hat keine guten Erfahrungen gemacht
Berlin (ots)
Deutschland ist im Schnäppchenfieber, denn am Freitag beginnt mit dem Black Friday das Wochenende der Rabatte. Vier Tage lang bis zum Cyber Monday (26. November) reduzieren Tausende Händler ihre Preise um "bis zu 90 Prozent" und setzen allein am Cyber Weekend schätzungsweise 2,4 Milliarden Euro um.* Einigen Verbrauchern dürfte die Shopping-Freude aber schnell vergehen: 30 Prozent der Verbraucher haben in den Vorjahren am Black Friday und Cyber Weekend bereits schlechte Erfahrungen gesammelt. Dies und mehr zeigt eine Umfrage des Verbraucherforums mydealz unter 5.000 Verbrauchern.**
Keine passenden Angebote, falsche Rabattangaben, lange Lieferzeiten und Bestellungen, die der Händler im Nachhinein wieder storniert - wer zwischen dem Black Friday und Cyber Monday einkauft, macht nicht nur gute Erfahrungen. Im Gegenteil: 30,0 Prozent der 5.000 von mydealz Befragten gaben an, mit den Angeboten der vergangenen Jahren nicht zufrieden gewesen zu sein. Jeder Fünfte (19,5 Prozent) bezeichnete seine Erfahrungen als "neutral", jeder Zwölfte (8,4 Prozent) war "eher unzufrieden", 1,3 Prozent waren "unzufrieden" und 0,8 Prozent sogar "sehr unzufrieden." Besonders negativ fiel das Votum bei den Männern aus. 32,1 Prozent der Männer haben in den Vorjahren bestenfalls "neutrale" Erfahrungen gesammelt. Bei den Frauen waren es "nur" 27,9 Prozent.
- Fehlende oder vergriffene Angebote enttäuschen Verbraucher am meisten
Der Grund für das Ungemach? Enttäuschte Hoffnungen. 44,5 Prozent der unzufriedenen Verbraucher - 45,0 Prozent der Frauen und 44,1 Prozent der Männer - waren in den Vorjahren enttäuscht, weil sie am Black Friday und Cyber Monday schlicht "kein passendes Angebot" gefunden haben. Weitere 15,7 Prozent der Frauen und 17,4 Prozent der Männer erklärten bei der mydealz-Umfrage: "Das Produkt, das ich kaufen wollte, war bereits vergriffen". Und jede achte Frau (12,3 Prozent) sowie jeder sechste Mann (17,3 Prozent) ärgerten sich darüber, dass der tatsächliche Rabatt "viel niedriger war als vom Händler angegeben".
Der eigentliche Service eines Händlers sorgte in den Vorjahren hingegen selten für Verdruss. Nur 3,8 Prozent der Frauen und 2,7 Prozent der Männer, die am Cyber Weekend der Vorjahre keine guten Erfahrungen gesammelt haben, nannten eine verspäte Lieferung als Grund für ihre Unzufriedenheit. Jeweils 1,5 Prozent der unzufriedenen Verbraucher bemängelten bei der Umfrage einen im Nachhinein vom Händler stornierten Kauf oder irreführende Angaben zum Produkt. Und dass ein Produkt anders aussah als auf den Fotos (1,3 Prozent), zu überhöhten Gebühren oder beschädigt geliefert wurde (beide: 1,0 Prozent) bemängelte gerade einmal jeder Hundertste Verbraucher. Auffällig dabei: Frauen machen ihren Kauf eher von der Optik eines Produkts abhängig: Während das Votum sonst in etwa gleich ausfiel, antworteten 2,6 Prozent der unzufriedenen Frauen, aber nur 0,9 Prozent der Männer: "Das Produkt sah anders aus als auf den Fotos."
- 66,3 Prozent der Verbraucher kaufen am Cyber Weekend ein - mehrheitlich online
Trotz allem ist das Interesse der Verbraucher am Black Friday und Cyber Monday ungebrochen. Erklärten 2017 noch 62,3 Prozent der Deutschen in einer repräsentativen Statista-Studie, am Cyber Weekend etwas kaufen zu wollen, gehen dieses Jahr bereits 66,3 Prozent der von mydealz.de Befragten auf Schnäppchenjagd. Vor allem Männer sind in Einkaufslaune. 67,5 Prozent der Männer, aber nur 64,9 Prozent der Frauen möchten dieses Jahr am Cyber Weekend etwas einkaufen. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil der schnäppchenbegeisterten Männer damit um 3,7 Prozent, der Anteil der Frauen sogar um 4,1 Prozent gestiegen.
Vor allem Online-Shops profitieren von der wachsenden Popularität des Black Friday und Cyber Monday. Zwar planen 26,0 Prozent der Frauen und 22,4 Prozent der Männer am Cyber Weekend sowohl im klassischen als auch im Online-Handel auf Schnäppchenjagd zu gehen. Ausschließlich im klassischen Handel möchten aber nur 1,3 Prozent der Frauen und jeder Hundertste Mann (1,0 Prozent) einkaufen. Online-Shops stehen dahingegen deutlich stärker in der Gunst der Verbraucher. Nur online wollen am Cyber Weekend drei von vier Verbrauchern (74,7 Prozent) einkaufen - 72,8 Prozent der Frauen und 76,6 Prozent der Männer.
- Sechs von zehn Verbrauchern geben mehr als 100 Euro aus
Seit seiner Premiere in Deutschland im Jahr 2007 gilt der Black Friday als Auftakt für die "heiße Phase" des Weihnachtsgeschäfts. Wie stark er und das gesamte Cyber Weekend zum Umsatz des Handels beitragen, zeigt ein Blick auf die Ausgaben, mit denen Verbraucher - der mydealz-Umfrage zufolge - planen. Sechs von zehn Verbrauchern geben am kommenden Wochenende mehr als 100 Euro aus, 27,3 Prozent mehr als 250 Euro und jeder Sechste (17,5 Prozent) plant, für über 500 Euro einzukaufen. Auf der anderen Seite möchte gerade einmal jeder Fünfte (19,6 Prozent) weniger als fünfzig Euro ausgeben während nur jeder Zehnte (9,9 Prozent) mit Ausgaben von weniger als 25 Euro plant.
Männer sind am Cyber Weekend eher bereit, tief in die Tasche zu greifen. Zwar planen 18,8 Prozent der Männer, aber nur 1,1 Prozent der Frauen mit Ausgaben von weniger als 25 Euro. Für mehr als 500 Euro möchte jedoch knapp jeder vierte Mann (24,7 Prozent), aber nur jede zehnte Frau (10,3 Prozent) einkaufen. Frauen sind in den mittleren Budgetstufen allerdings deutlich stärker vertreten: 44,1 der Frauen, aber nur jeder fünfte Mann (21,2 Prozent) plant, zwischen 100 und 250 Euro auszugeben. Und jede siebte Frau (14,8 Prozent) rechnet rund um den Black Friday mit Ausgaben von 250 bis 500 Euro während nur jeder zwanzigste Mann (4,6 Prozent) in dieser Größenordnung denkt.
- Elektronik, Mode und Sportartikel sind die Bestseller
Apple war 2007 das erste Unternehmen in Deutschland, das zum Black Friday mit Rabatten geworben hat, und auch elf Jahre später spielen Elektronikartikel am Black Friday am gesamten Cyber Weekend unverändert eine große Rolle. 19,8 Prozent der von mydealz befragten Männer und 18,5 Prozent der Frauen planen, dieses Jahr Produkte wie einen neuen Fernseher, ein Notebook, ein Smartphone oder eine Spielekonsole zu kaufen. Bei beiden Geschlechtern steht Unterhaltungselektronik damit ganz oben auf dem Einkaufszettel.
Sonst unterscheiden sich Frauen und Männer aber in ihrem Einkaufsverhalten. Bei den Frauen liegen Mode und Accessoires (14,9 Prozent), Sport- und Freizeitartikel (12,0 Prozent), Produkte für Haus und Garten (10,0 Prozent) sowie Lebensmittel und Haushaltselektronik mit jeweils 9,5 Prozent auf den Plätzen zwei bis fünf der am Cyber Weekend begehrtesten Produkte. Bei den Männern bilden neben Unterhaltungselektronik Produkte aus dem Bereich Sport und Freizeit (11,8 Prozent) sowie Filme, Spiele und Musik (9,7 Prozent) die Top-3. Auf Rang vier liegen bei den Männern Mode und Accessoires (8,5 Prozent), auf Rang fünf Produkte für Haus und Garten (6,5 Prozent).
- Das wichtigste Kaufkriterium ist die Qualität und nicht der Preis eines Produkts
Auch wenn sich rund um den Black Friday auf den ersten Blick alles um möglichst hohe Rabatte dreht, lassen sich Verbraucher bei ihrer Kaufentscheidung nicht unbedingt nur vom Preis leiten. Auf die Frage, welche Faktoren den größten Einfluss auf ihre Kaufentscheidung haben, antworteten bei der mydealz-Umfrage tatsächlich nur 43,7 Prozent der Frauen und 40,8 Prozent der Männer mit: "ein hoher Rabatt". "Der Preis" lag bei den Frauen (66,4 Prozent) und Männern (65,8 Prozent) auf Rang zwei der meistgenannten Kauffaktoren. Am häufigsten - Mehrfachantworten waren bei dieser Frage möglich - nannten Verbraucher beiden Geschlechts "die Produktqualität" als wesentlichen Grund, ein Produkt zu kaufen: 67,0 Prozent der Männer und sogar 73,3 Prozent der Frauen machen ihre Kaufentscheidung auch am Black Friday vor allem von der Qualität des Produkts abhängig.
Andere Faktoren wie das Markenimage des Produkts (14,8 und 44,4 Prozent), der Ruf des Händlers (35,5 und 31,2 Prozent) und die Lieferkosten (41,2 und 26,9 Prozent) wirken sich hingegen nur bei wenigen Frauen und Männern entscheidend auf die Kaufentscheidung aus. Am wenigsten Relevanz messen Konsumenten der Lieferzeit zu: Nur 22,1 Prozent der von mydealz.de befragten Frauen und 16,0 Prozent der Männer erklärten, die Lieferzeit habe größeren Einfluss auf ihre Kaufentscheidung.
- In sozialen Netzwerken informieren sich jede zweite Frau und drei von vier Männern vor dem Kauf
Soziale Netzwerke und Online-Medien spielen am Cyber Weekend für Männer und Frauen eine große Rolle bei der Kaufentscheidung. Auf den Internetseiten von Tageszeitungen und Magazinen informieren sich am Cyber Weekend 17,2 Prozent der Frauen und 13,0 Prozent der Männer über aktuelle Angebote. Noch bedeutsamer sind soziale Medien. 56,1 Prozent der Frauen und sogar 75,5 Prozent der Männer gaben bei der Umfrage an, soziale Netzwerke zu nutzen, um sich am Black Friday über aktuelle Angebote zu informieren oder inspirieren zu lassen.
Mit einem Anteil von 36,1 Prozent bei den Männer und 12,9 Prozent bei den Frauen sind Shopping-Communities wie mydealz.de dabei die wichtigste Informationsquelle - noch vor Facebook, von dem sich jede vierte Frau (23,2 Prozent) und jeder fünfte Mann (18,3 Prozent) bei seiner Kaufentscheidung beeinflussen lassen. Instagram ist am Black Friday für Frauen (9,9 Prozent) und Männer (8,1 Prozent) die drittwichtigste Inspirationsquelle. Twitter (4,6 und 7,9 Prozent) und Pinterest (8,5 und 2,3 Prozent) folgen auf den Rängen vier und fünf.
* Wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" (Nr. 47/2018) berichtet, schätzt der Handelsverband Deutschland (HDE) den Umsatz, den Händler am Black Friday und Cyber Monday generieren auf 2,4 Milliarden Euro: http://ots.de/bSDV28
** Hinweis zur Methodik: Die oben genannten Zahlen sind Ergebnisse von Umfragen, die das Marktforschungsunternehmen Statista und das Verbraucherforum mydealz.de Ende September 2017 beziehungsweise Mitte Oktober 2018 durchgeführt haben. 6.000 beziehungsweise 5.000 Konsumenten wurden von Statista und mydealz nach ihrem Einkaufsverhalten am Cyber Weekend und Black Friday befragt. Statista arbeitete hierbei mit online-repräsentativen Bevölkerungsstichproben, die mittels fester Quoten bezüglich des Geschlechts, Alters und der Region gebildet wurden.
- Über mydealz (www.mydealz.de):
mydealz wurde im Jahr 2007 von Fabian Spielberger als Blog gegründet und ist heute mit 35,5 Millionen Sessions pro Monat das größte deutsche Social-Commerce-Netzwerk. 6,7 Millionen Konsumenten nutzen mydealz monatlich, um Angebote einzustellen, zu diskutieren und zu bewerten und so Produkte zu den besten Konditionen am Markt zu finden. Seit 2014 ist mydealz Teil der Pepper.com-Gruppe, die als weltweit größte Shopping-Community 25 Millionen Verbraucher pro Monat erreicht und 12.000 Kaufentscheidungen pro Minuten beeinflusst. Zu Pepper.com zählen neben mydealz die Plattformen Buenosdeals (USA), CholloMetro (Spanien), Dealabs (Frankreich), DesiDime (Indien), HotUKDeals (Großbritannien), NL.Pepper.com (Niederlande), Pelando.com.br (Brasilien), Pelando.sg (Singapur), Pepper.co.kr (Süd-Korea), Pepper.pl (Polen), Preisjäger (Österreich) und Promodescuentos (Mexiko).
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