Flick, Klatten & Co. wollen die Lkws von der Straße holen
Altkanzler Gerhard Schröder und Ex-Bahn-Chef Hartmut Mehdorn im Beirat
Leipzig (ots)
Das Logistik-Unternehmen Cargobeamer aus Leipzig kann sich dabei auf prominente Geldgeber verlassen. Wie das am Sonnabend im Einzelhandel erscheinende Hamburger Wirtschaftsmagazin BILANZ berichtet, haben die Unternehmer-Familien Dornier, Flick und Wacker (Wacker-Chemie) sowie Jan Klatten, Ehemann der BMW-Erbin Susanne Klatten, in das Unternehmen investiert.
Auch in Cargobeamers Beirat finden sich bekannte Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft: Altkanzler Gerhard Schröder, Ex-Bahn-Chef Hartmut Mehdorn, der frühere Bertelsmann-Vorstandsvorsitze Mark Wössner und Wolfgang Ischinger, der Leiter der Münchener Sicherheitskonferenz, beraten das Unternehmen. Als Mann im Hintergrund operiert Hans Albrecht, Chef der Münchner Beteiligungsfirma Nordwind. Cargobeamer, sagt Albrecht, sei sein Lieblingsprojekt: "Ich bin ja ein verkappter Grüner, und Cargobeamer ist die effizienteste Art, Kohlendioxid einzusparen."
Das Geschäftsmodell mit dem Ziel, die Straßen von Lkws zu befreien, basiert auf einer neuartigen Verladetechnik, die der Ingenieur und Cargobeamer-Gründer Hans-Jürgen Weidemann (53) entwickelt hat. Mit ihr kann ein Zug mit 36 Waggons in einer Viertelstunde be- und entladen werden. Bei üblichen Verladeverfahren kann dies über vier Stunden dauern.
Allerdings tut sich Cargobeamer schwer damit, die Kundschaft von der Wirtschaftlichkeit ihres Konzepts zu überzeugen. Mehr als 13 Jahre nach der Unternehmensgründung wird die Technik bislang nur auf zwei Strecken angewandt: im VW-Werk in Wolfsburg, wo über ein Cargobeamer-Terminal Produktionsmaterialien angeliefert werden und seit April 2015 im Gotthard-Tunnel. Der Umsatz beträgt fünf Millionen Euro.
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