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[PM] Was Osteopathie mit Zahngesundheit zu tun hat

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Rund ein Fünftel der Deutschen leidet unter Fehlfunktionen von Zähnen und Kiefergelenken, der craniomandibulären Dysfunktion (kurz: CMD). Dabei sind Frauen doppelt so häufig betroffen wie Männer. Mit einher gehen v.a. Schmerzen vom Kiefergelenk bis in den Rücken, aber auch Schwindel und Tinnitus können bei Betroffenen auftreten. Eine ganzheitliche Behandlung hilft Patienten möglichst schnell beschwerdefrei zu werden, weiß Ärztin und Zahnärztin Dr. Dr. Alexandra Bodmann-Peschke. Vor allem die Osteopathie spielt dabei eine große Rolle.

Es pocht, es zieht, es sticht: Zahnschmerzen! Was Viele nicht wissen: Unsere Gesundheit kann wesentlich von unseren Zähnen beeinflusst werden. „Sie stehen in ständiger Wechselwirkung mit anderen Bereichen unseres Körpers“, erläutert Dr. med. dent. Dr. med. univ. Alexandra Bodmann-Peschke. „Ich erinnere mich an einen Patienten, ein Eishockeyspieler, der aufgrund eines Schlags während des Spiels vier wurzelbehandelte Zähne im Oberkiefer an der Front hatte. Diese Zähne können Auswirkungen auf Blase oder Niere haben.“ Bodmann-Peschke stellte fest, dass sie beim Patienten Entzündungen aufwiesen und fragte daher nach, ob der Mann Beschwerden mit Blase oder Niere hätte.

„Die hatte er“, berichtet sie weiter. „Er gestand mir, dass er nachts einnässte. Wir haben dann die betroffenen Zähne herausgenommen und mit Implantaten ersetzt – seine nächtlichen Probleme waren ab da verschwunden.“

Osteopathie und Zahnheilkunde – eine gute Kombination

Seit Jahren arbeitet Dr. Dr. Bodmann-Peschke interdisziplinär – u.a. mit Osteopathen. Davon profitieren auch ihre Patienten. In vielen Fällen ergänzt eine osteopathische Therapie die klassische Zahnbehandlung sinnvoll und schonend.

„Reden wir von Ganzheitlichkeit, müssen wir meiner Erfahrung nach Folgendes betrachten: die Zähne, die Kiefer und deren Ausrichtung zu Becken und Beckenboden, die Augen insbesondere deren Symmetrie, die Rückschlüsse auf deren Verschaltung im Gehirn zulässt, sowie die Haltung. Letztere analysieren wir und führen eine dynamische Ganganalyse durch. Dabei dürfen wir die Suche nach möglichen Krankheitsauslösern für vorhandene Krankheiten, wie Rheuma, Schuppenflechte, Multiple Sklerose oder das Reizdarmsyndrom nicht vergessen“, erklärt die stv. Vorsitzende des Bundesverbands Osteopathie e.V. – BVO Dr. Dr. Bodmann-Peschke.

Die Osteopathie ist hierbei ein wichtiger Bestandteil, denn: „Ohne Ausrichtung der Haltung durch einen Osteopathen ist eine kieferorthopädische Versorgung nur halb so viel wert“, so die Zahnärztin. Sie weiß aus eigener Erfahrung, dass Patienten, die aufgrund von Kiefergelenkschmerzen eine Aufbissschiene tragen müssen, schneller beschwerdefrei sind, wenn sie vorher von einem Osteopathen behandelt wurden. Hierbei mobilisiert der Osteopath alle benachbarten Strukturen rund um den Kiefer und unterstützt die Behandlung so.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit zum Wohle des Patienten

Dr. Dr. Alexandra Bodmann-Peschke arbeitet mittlerweile mit einem großen Netzwerk an Spezialisten zusammen. „Viele von ihnen können sogar schon nach der osteopathischen Ausrichtung des Patienten einen „Biss“ für eine Aufbissschiene nehmen“, verrät sie schmunzelnd. Warum das so wichtig ist?

„Wenn ein Patient Beschwerden hat, die von einer Fehlstellung im Kieferbereich herrühren, dann kann bspw. der Osteopath mit seiner Behandlung ausgleichend einwirken. Allerdings hält dieser Zustand nicht lange an. Daher ist es für mich als Zahnärztin wichtig, dass der „Biss“ zur Registrierung, wie beide Kiefer zusammenbeißen, gleich nach der osteopathischen Behandlung gemacht wird. Denn so lässt sich die Aufbissschiene perfekt herstellen. Sie gleicht wiederum die ursächlichen Fehlstellungen aus und kann so Einfluss auf die Körperhaltung nehmen“, so Bodmann-Peschke.

An diesem Beispiel ist zu erkennen, dass der Körper und seine (reibungslose) Funktion ein kompliziertes und aufeinander abgestimmtes Netzwerk bilden. Doch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit lässt sich auch auf andere Bereiche ausweiten, wie die stv. BVO-Vorsitzende weiß: „Ich selbst arbeite außerdem mit Optometristen zusammen, die die Verschaltung beider Augen im Gehirn überprüfen und so mögliche Ursachen für eine Kopf-Schief-Haltung finden und beheben können. Auch andere Fachbereiche, wie Kinderärzte, Logopäden, Ergotherapeuten, Physiotherapeuten und Podologen zählen zu meinem Netzwerk. Der Blick über den Tellerrand ist meiner Meinung nach immens wichtig und sollte viel mehr Berücksichtigung finden.“

Weitere Informationen für Ihre Leser oder als Themenanregung finden Sie in unserem Blog „Osteopathie Magazin“ ► bit.ly/BVO-Blog.

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