Europaweiter Blitzmarathon - Von NRW nach Europa: Erfolgreiche Verkehrssicherheitsaktion - Interview mit ACV Geschäftsführer Horst Metzler (FOTO)
Köln (ots)
Beim ersten europaweiten Blitzmarathon am 16. April beteiligen sich insgesamt 21 Länder. 24 Stunden lang sind mehr als 100.000 Polizisten im Einsatz. Der ACV Automobil-Club Verkehr lobt die grenzüberschreitende Unterstützung bei der Verkehrssicherheitsaktion, die aus Nordrhein-Westfalen stammt.
Im Interview: Horst Metzler, Geschäftsführer ACV Automobil-Club Verkehr
Insgesamt 21 Länder beteiligen sich beim europaweiten Blitzmarathon - was genau erwartet die Autofahrer?
Metzler:
"Der Blitzmarathon startet am 16. April um 06:00 Uhr morgens. 24 Stunden lang kontrolliert die Polizei an Messstellen, die Bürger mitbestimmen konnten, die Geschwindigkeit. Da am 17. April im Kölner Dom die Trauerfeier für die Opfer des Germanwings-Flugzeugabsturzes stattfindet, endet der Blitzmarathon in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz bereits sechs Stunden früher. Schleswig-Holstein beteiligt sich nicht am Blitzmarathon."
Bringt diese Aktion überhaupt etwas, wenn sie vorher angekündigt wird?
Metzler:
"Raserei ist nicht nur in Deutschland eine der Hauptursachen für tödliche Unfälle. In der EU verloren 2014 rund 25.700 Menschen ihr Leben bei einem Verkehrsunfall. Geschwindigkeitskontrollen sind deshalb eine wichtige präventive Maßnahme in der Verkehrssicherheitsarbeit. Es geht darum, Autofahrern bewusst zu machen, dass sie mit gefährlichen Geschwindigkeitsüberschreitungen nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch das anderer gefährden. Die letzten Blitzmarathons zeigen: Trotz Ankündigung treten viele nicht auf die Bremse. Bei der bundesweiten Aktion 2014 waren 93.000 Autofahrer zu schnell unterwegs."
Viele Menschen reden wieder von Abzocke. Wie sehen Sie das?
Metzler:
"Der Blitzmarathon wurde 2012 nicht ins Leben gerufen, um so viele Strafzettel wie möglich zu verteilen. Autofahrer sollen für das Einhalten des Tempolimits sensibilisiert werden und zur Rücksichtnahme auf schwächere Verkehrsteilnehmer aufgefordert werden. Dazu konnten Bürger im Vorfeld ihre Wünsche für Kontrollpunkte angeben."
An welchen Stellen wird geblitzt?
Metzler:
"Die Messstellen orientieren sich an gefährlichen Unfallschwerpunkten und Örtlichkeiten, an denen vorwiegend schwächere Verkehrsteilnehmer unterwegs sind, wie zum Beispiel vor Schulen oder Kindergärten. Eine Übersicht, wo genau geblitzt wird, hat der ACV auf seiner Homepage www.acv.de zusammengestellt."
Wo in Deutschland leben die meisten Raser?
Metzler:
"Den Ergebnissen des letzten Blitzmarathons nach sind die meisten Raser in Nordrhein-Westfalen unterwegs, aber dort leben auch die meisten Menschen. Prozentual drücken die Sachsen und Saarländer am häufigsten aufs Gaspedal. Hamburger dagegen wurden am wenigsten geblitzt."
Laut der aktuellen Unfallstatistik sind im letzten Jahr erstmals wieder mehr Menschen tödlich verunglückt. 2014 starben in Deutschland 3.368 Personen (2013: 3.339), in der Europäischen Union 25.700 bei Verkehrsunfällen.
Beim zweiten bundesweiten Blitzmarathon 2014 registrierte die Polizei 93.000 Verkehrssünder, ein Jahr zuvor waren es noch 83.000 Raser gewesen.
Pressekontakt:
Annabel Brückmann, Pressesprecherin, brueckmann@acv.de
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