Gründerallianz Ruhr fördert die Region als attraktiven Standort für innovative Startups
Essen (ots)
- Initiativkreis-Moderator Bernd Tönjes: Aufbruchstimmung weiter befeuern - Auftakt im "Haus 5" auf Zollverein mit Gründerkoordinator Christian Lüdtke - Erster Data Hub der Wirtschaft für das Ruhrgebiet stößt auf großes Interesse - Gründerfonds Ruhr hat aktuell 34,5 Millionen Euro Investitionsvolumen
Wo Bergleute einst Steinkohle abbauten, entsteht eine neue Keimzelle für das Schürfen von Daten: Der erste gemeinsame Data Hub der Wirtschaft für das Ruhrgebiet ist ein wesentlicher Baustein der Gründerallianz Ruhr, die seit Jahresbeginn ihren Sitz im "Haus 5" auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein in Essen hat. Als Gründerkoordinator Ruhr baut der erfahrene Digital- und Startup-Experte Christian Lüdtke mit seinem Team den Data Hub auf. Das "Haus 5" ist künftig zudem Sitz des Gründerfonds Ruhr, der aktuell ein Volumen von insgesamt 34,5 Millionen Euro hat und Risikokapital in Startups im Ruhrgebiet investiert. Es wird damit zur zentralen Anlaufstelle der Wirtschaft für innovative Gründer, die im Ruhrgebiet nach Orientierung, Vernetzung, Finanzierung und Förderung neuer Geschäftsideen suchen. Zum Auftakt der Gründerallianz Ruhr im "Haus 5" am heutigen Montag, 19. März, hatten sich mehr als 150 Gäste aus Startup-Szene, Wirtschaft und Wissenschaft angemeldet.
Die Gründerallianz Ruhr wird gemeinsam vom Initiativkreis Ruhr und den Initiatoren von "Glückauf Zukunft!", der Initiative zur Verabschiedung des deutschen Steinkohlenbergbaus Ende 2018, getragen. RAG-Stiftung, RAG Aktiengesellschaft und Evonik Industries AG als Initiatoren von "Glückauf Zukunft!" unterstützen die Gründerallianz Ruhr in den ersten drei Jahren mit insgesamt 1,5 Millionen Euro. Der Initiativkreis Ruhr bringt seine vielfältigen Gründeraktivitäten in die Allianz ein.
"Das Ruhrgebiet erfüllt alle Voraussetzungen, um sich als herausragender Startup-Standort zu etablieren: international starke Unternehmen, eine unvergleichliche Hochschuldichte und einen Markt mit mehr als fünf Millionen Einwohnern im Herzen Europas", sagte Bernd Tönjes, Moderator des Initiativkreises Ruhr. "Insbesondere die Nähe zur Industrie macht unsere Region hochattraktiv für wissensbasierte und technologiegetriebene Gründer. Hier wächst ein neuer Unternehmergeist. Diese Aufbruchstimmung wollen wir weiter befeuern. Zollverein spielt in unserer Gründerinitiative für das Ruhrgebiet eine zentrale Rolle."
"Bereits zum Start des neuen Data Hubs stoßen wir auf großes Interesse, zum Beispiel in der Energie-, Chemie-, Wasser-, Immobilien- und Gesundheitswirtschaft", sagte Lüdtke. "Mit dem Data Hub bauen wir erstmals eine digitale Plattform auf, mit deren Hilfe etablierte Unternehmen und Startups auf der Basis umfangreichen Datenmaterials ganz gezielt neue Lösungen für gemeinsam definierte Anwendungsfälle entwickeln können. Der Data Hub schafft Raum und Chancen für Querdenker, die außerhalb bestehender Unternehmensstrukturen eigene Geschäftsmodelle entwickeln wollen."
Erste denkbare Anwendungsfälle bei der Bereitstellung, Aufbereitung und Verknüpfung digitaler Rohdaten sind dabei etwa die Verbesserung von Verbrauchsprognosen oder der Netzstabilität. Dabei steht der Data Hub nicht nur den mehr als 70 Mitgliedsunternehmen des Initiativkreises Ruhr offen. Neben RAG und Evonik als Initiatoren der Gründerallianz Ruhr sind EMSCHERGENOSSENSCHAFT und LIPPEVERBAND, Innovation City Management GmbH, das Haniel-Digitalunternehmen Schacht One GmbH und Kolumbus, die Innovationsplattform der Stadtwerke Bochum, der Dortmunder Energie- und Wasserversorgung (DEW21) und der GELSENWASSER AG, erste Partner des Data Hubs. Interesse an einer Zusammenarbeit haben darüber hinaus Contilia Gruppe, Duisburger Hafen AG, Industrial Data Space Association, ista International GmbH, thyssenkrupp AG, Vivawest GmbH und Vonovia SE bekundet.
Beim "Housewarming" stellte Lüdtke seine Vision von einem lebendigen Startup-Ökosystem im Ruhrgebiet vor. Er wird nicht nur kompetenter Ansprechpartner für Startups sein, sondern alle wesentlichen Angebote und Aktivitäten für Gründer koordinieren. "Wir wollen dabei mit allen interessierten Akteuren der Startup-Szene an einem Strang ziehen." Lüdtke lud zum ersten "Ruhr Circle" ein, um den Austausch in dem neuen Kreis aus Gründern, Unternehmensvertretern und Multiplikatoren zu fördern. Das neu gestartete Internetportal www.gruenderallianz.ruhr bietet Information, Orientierung und Transparenz über bestehende Angebote für Gründer im gesamten Ruhrgebiet.
Mit dem Gründerfonds Ruhr haben der Initiativkreis Ruhr und die NRW.BANK den ersten gemeinsam von Industrieunternehmen und Geldinstituten finanzierten, privatwirtschaftlichen Frühphasenfonds der Region aufgelegt. "Der Fonds investiert renditeorientiert und begleitet die Unternehmen in seinem Portfolio proaktiv. Zudem erhalten die Startups Zugang zum weitreichenden Investoren- und Industrienetzwerk des Fonds", sagte Dr. Aristotelis Nastos, einer der beiden Geschäftsführer. Im Investitionsfokus stehen innovative, technologieorientierte Unternehmen aus der Region mit starkem Wachstumspotenzial aus den Branchen Life Sciences und Gesundheit, digitale Wirtschaft, Chemie und neue Werkstoffe, Energie und Industrie sowie Logistik und Handel.
Die Gründerallianz Ruhr steht weiteren Partnern offen und bietet allen Akteuren, die sich für eine neue Startup-Kultur im Ruhrgebiet engagieren wollen, ihre Zusammenarbeit an.
In das "Haus 5" wird neben Gründerkoordinator und Gründerfonds auch die EUREF AG mit einem Projektbüro einziehen. Sie plant einen Zukunfts- und Innovationsstandort, den EUREF-Campus Zollverein, rund um den Gasometer auf dem Welterbe nach dem Vorbild des EUREF-Campus in Berlin.
Über den Initiativkreis Ruhr
Der Initiativkreis Ruhr ist ein Zusammenschluss von mehr als 70 führenden Wirtschaftsunternehmen und Institutionen. Sie beschäftigen zusammen etwa 2,25 Millionen Menschen weltweit und generieren einen globalen Umsatz von rund 630 Milliarden Euro. Ziel des Initiativkreises Ruhr ist es, die Entwicklung des Ruhrgebiets voranzutreiben und seine Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Mehr Informationen unter www.i-r.de.
Über "Glückauf Zukunft!"
2016 hat die RAG-Stiftung "Glückauf Zukunft!" initiiert, gemeinsam mit der RAG Aktiengesellschaft und der Evonik Industries AG sowie im Schulterschluss mit dem Sozialpartner IG BCE. Unter dem Dach von "Glückauf Zukunft!" werden bis einschließlich Ende 2018 größere wie kleinere Projekte initiiert und koordiniert, die den Steinkohlenbergbau würdigen und Signale des Aufbruchs für die Regionen an Ruhr und Saar geben. Die Gründerallianz Ruhr ist eines dieser zukunftsweisenden Projekte. Weitere Informationen unter www.glueckauf-zukunft.de.
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