Konto-zu-Bargeld in 8 Sekunden über den Atlantik
Die ReiseBank und die kanadische ATB Financial haben erstmals eine transatlantische Zahlung mittels der Ripple-Blockchain-Technologie durchgeführt
a.M. (ots)
Eine transatlantische Konto-zu-Bargeld-Zahlung einschließlich Währungstausch in weniger als 60 Sekunden: Die ReiseBank und die kanadische ATB Financial feiern eine Weltpremiere für Ripple. Sie haben erstmals real eine solche Zahlung mittels der Ripple-Blockchain-Technologie durchgeführt.
Die Weltpremiere fand bereits Ende Juni vor einem ausgewählten Publikum im Livemodus statt: Teilnehmer der Zahlungsverkehrskonferenz "Payments Panorama 2016" in Kanada waren dabei, als erstmals eine Zahlung zwischen der kanadischen Bank ATB Financial (Calgary) und der ReiseBank AG in Frankfurt via Ripple-Blockchain-Technologie durchgeführt wurde.
Beim Test wechselten 667 Euro beziehungsweise 1.000 kanadische Dollar innerhalb von acht Sekunden den Besitzer. Zwischen Calgary in Kanada und Frankfurt-Rödelheim. Mit dem existierenden SWIFT-System hätte die Überweisung mehrere Tage benötigt. Bislang galt nur theoretisch: Die Zahlung via Ripple-Blockchain-Technologie kann den internationalen Zahlungsverkehr deutlich beschleunigen. Der Zeitrahmen für internationale Zahlungen könnte von drei bis vier Tagen auf 5 bis 10 Sekunden schrumpfen. Mit der Demonstration haben die kanadische ATB Financial und die DZ Bank-Tochter ReiseBank den Beweis in Echtzeit geliefert, dass die Technik nicht nur im Bereich Konto-zu-Konto funktioniert. Denn der Transfer fand in der Variante Konto-zu-Bargeld statt. Die Kursfeststellung für den Währungstausch von CAD in EUR erfolgte dabei systemintern nach dem Best-Price-Prinzip. "Weltweit ist dies nach unserem Kenntnisstand sowohl der erste Blockchain-Transfer Konto-zu-Bargeld als auch der erste Blockchain-Transfer zwischen zwei Banken überhaupt gewesen. Bis dato war die Ripple-Technologie ausschließlich auf Konto-zu-Konto-Transfers ausgelegt", erklärte ReiseBank-Produktmanager Frank Boberach anschließend. Die ReiseBank wurde dabei auf technologischer Seite von Accenture unterstützt.
Bei der Blockchain-Technologie steht nicht nur das Thema Zeitgewinn im Fokus. Künftig könnten neben dem reinen Zeitgewinn auch Kostenreduktionen für internationale Zahlungen per Blockchain-Technologie möglich sein. Überdies erlaubt die Technologie auch die problemlose Überweisung kleinerer Zahlbeträge. Die ReiseBank ist eine hundertprozentige Tochter der DZ Bank und testet in deren Auftrag die Blockchain-Technologie für die Genossenschaftliche FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken. "Die ReiseBank ist als Experte für internationalen Bargeldtransfer und Sortentausch prädestiniert, das Projekt für "cross-border-payments" und "cross-currency-payments" umzusetzen und hat dies mit dem ersten Ripple-Transfer Konto-zu-Bargeld beziehungsweise Bargeld-zu-Konto bereits praktisch umgesetzt", betont ReiseBank-Vorstand Jörg Hübner. Technologisch hätten Ripple und die ReiseBank damit aufgezeigt, dass die von Ripple bereitgestellte Blockchain-Technologie grundsätzlich von Banken im Rahmen des Auslandszahlungsverkehrs genutzt werden kann und darüber hinaus in der Praxis auch tatsächlich funktioniert.
Dr. Udo Milkau, der Leiter Geschäftssteuerung Transaction Banking, DZ Bank AG betont: "Die ReiseBank pilotiert als DZ Bank-Tochter das Thema Blockchain für die Genossenschaftliche FinanzGruppe. Es geht darum auszuloten, in welcher Weise wir die Blockchain-Technologie perspektivisch nutzen können, um die Prozesse im internationalen Zahlungsverkehr für unsere Partnerbanken und deren Kunden zu beschleunigen und zu verschlanken. Die ReiseBank könnte dabei als Servicedienstleister und Schnittstelle im internationalen Zahlungsverkehr mit anderen im Ripple-Netzwerk angeschlossenen Banken agieren."
Nutzer der Ripple-Netzwerk-Technologie können internationale Banken sein, die damit Devisenhandel, grenzüberschreitende Transaktionen, Echtzeit-Überweisungen und die Abwicklung komplexerer Finanzprodukte sehr viel schneller abwickeln.
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