bayme vbm - Die bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeber
M+E Konjunkturumfrage: Lage gut, Vorsicht bei den Erwartungen, Auslandsstandorte dynamischer
Brossardt: "Den heimischen Standort zukunftssicher machen"
München (ots)
Die Unternehmen der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie stufen die aktuelle Lage als gut ein, sind aber aufgrund wirtschaftspolitischer und politischer Unsicherheiten vorsichtig bei den Geschäftserwartungen. Das ist das Ergebnis der aktuellen Konjunkturumfrage der bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände bayme vbm unter ihren Mitgliedsunternehmen, die heute in München vorgestellt wurde.
Sowohl im Inland als auch im Ausland beurteilen die Firmen die Geschäftslage noch besser als im Sommer. Das Inlandsgeschäft bewerten sie per Saldo mit +69 Prozentpunkten (Sommer: +54), das Auslandsgeschäft per Saldo mit +61 Prozentpunkten (Sommer: +42). Bei den Erwartungen sind die Firmen vorsichtig: Fast 90 Prozent gehen von keiner Änderung der inländischen Geschäftslage aus, beim Export rechnen knapp 80 Prozent mit einer unveränderten Lage. Per Saldo liegen die Erwartungen für das Inlandsgeschäft bei +6 Prozentpunkten, für den Export bei +2 Prozentpunkten.
"Die Produktions- und Investitionspläne der Unternehmen für den heimischen Standort sind per Saldo nach wie vor noch positiv, liegen aber deutlich unter den Werten vom Sommer", so bayme vbm Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. Bei den Produktionsplänen sank der Saldo im Vergleich zur letzten Umfrage von +24 auf +6 Punkte, bei den Investitionen von +19 Prozentpunkten im Juli auf jetzt +11. "An den Auslandsstandorten sind die Produktions- und Investitionspläne der bayerischen M+E Unternehmen deutlich expansiver. Hier stiegen die Salden bei den Produktionsplänen auf +64 Punkte, bei den Investitionsplänen auf +56 Punkte. Die Schere zwischen den Unternehmensplänen im Inland und im Ausland hat sich deutlich geöffnet", sagt Brossardt.
Für das laufende Jahr rechnen bayme vbm bei den bayerischen M+E Unternehmen mit einer Nettoumsatzrendite von durchschnittlich gut 3,5 Prozent. Bei der Produktion gehen die Verbände für 2016 von +3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr aus, für 2017 prognostizieren sie ein Produktionsplus von 1,5 bis 2 Prozent. Auch die Beschäftigungsentwicklung ist positiv: "Zum Jahresende werden in unseren Unternehmen 825.000 Stammarbeitskräfte beschäftigt sein, das ist der höchste Stand seit mehr als 24 Jahren. Für 2017 erwarten wir ein Plus von knapp 15.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen und gehen von 840.000 Arbeitsplätzen Ende 2017 aus", so Brossardt.
Brossardt erklärt weiter: "Die positive Beschäftigungsentwicklung darf uns nicht zur Sorglosigkeit verführen, denn die höhere Dynamik an den Auslandsstandorten ist ein Warnsignal. Es geht um die Zukunftsgestaltung unserer Wirtschaft und unseres Landes. Globalisierung und Digitalisierung, die untrennbar zusammengehören, werden die M+E Industrie nachhaltig verändern. Deshalb müssen wir unseren Standort jetzt zukunftssicher machen. Das heißt: keine Erhöhung der Lohnzusatzkosten, ausschließlich produktivitätsorientierte Lohnsteigerungen und mehr Flexibilität für die Unternehmen."
Die Arbeitskosten sind ein entscheidender Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit und maßgeblich dafür verantwortlich, an welchem Standort Wertschöpfung und Beschäftigung entstehen. "Wir brauchen ein neues Kostenbewusstsein und weniger starre Regeln", betont Brossardt, der das unflexible deutsche Arbeitszeitrecht kritisiert, das nicht mehr zur heutigen Arbeitsrealität und den Anforderungen an die Firmen passt. "Die Unternehmen brauchen keine Einheitslösungen, sondern individuelle, passgenaue Modelle und einen gesetzlichen Rahmen, der Bewegungsfreiheit ermöglicht", stellt er klar.
Ergebnisse der bayme vbm Konjunkturumfrage Winter 2016:
gut befriedigend schlecht Saldo Aktuelle Lage Inland 71,7% (56,5%) 25,6% (40,7%) 2,7% (2,9%) +69,0% (+53,6%) Aktuelle Lage Ausland 57,7% (64,7%) 31,3% (26,8%) 4,0% (15,5%) +60,7% (+42,2%) besser gleichbleibend schlechter Saldo Erwartungen Inland 8,0% (16,3%) 89,6% (77,8%) 2,4% (6,0%) +5,6% (+10,3%) Erwartungen Ausland 11,7% (18,0%) 79,0% (60,1%) 9,3% (21,9%) +2,4% (-3,9%) höher unverändert niedriger Saldo Produktions- pläne (Inland) 10,9% (31,4%) 84,6% (61,3%) 4,5% (7,3%) +6,4% (+24,1%) Produktions- pläne (Ausland) 64,7% (35,9%) 34,7% (63,1%) 0,6% (1,0%) +64,1% (+34,9%) Investitions- pläne (Inland) 12,2% (21,2%) 86,1% (76,3%) 1,7% (2,6%) +10,5% (+18,6%) Investitions- pläne (Ausland) 56,7% (35,0%) 42,4% (63,8%) 0,9% (1,1%) +55,8% (+33,9%) Beschäftigungs- pläne (Inland) 48,9% (44,2%) 41,6 % (47,9%) 9,5% (7,9%) +39,4% (+36,3%) Beschäftigungs- pläne (Ausland) 61,4% (60,9%) 36,3% (37,3%) 2,3% (1,8%) +59,1% (+59,1%)
In Klammern: Werte der letzten Umfrage (Sommer 2016)
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