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WM-Studie: Weniger als ein Drittel glaubt an Titelgewinn

PRESSEMITTEILUNG DER UNIVERSITÄT HOHENHEIM

WM-Studie 2022:

Weniger als ein Drittel der Deutschen glaubt an Titelgewinn

Repräsentative Umfrage der Uni Hohenheim untersucht WM-Erwartungen, Vermarktung, Medienverhalten & politische Aspekte / Teil 1 von 4: Mission Wiedergutmachung

Zwar sehen viele Deutsche ihr Heimatland als Favoriten für den WM-Titel 2022, jedoch geht auch rund ein Drittel davon aus, dass die deutsche Nationalelf nicht weiter als bis höchstens ins Viertelfinale kommt. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Fußball-WM-Studie von Marketing-Experte Prof. Dr. Markus Voeth von der Universität Hohenheim in Stuttgart. Die Studie basiert auf einer bevölkerungsrepräsentativen Umfrage unter 1.000 Personen in Deutschland zu den Themen sportliche Erwartungen, Sponsoring und Sport-Vermarktung, Medienwirksamkeit sowie Politik. Bei der aktuellen Umfrage handelt es sich um die zehnte WM-Studie seit 2001. Die Universität Hohenheim veröffentlicht die Ergebnisse in vier Teilen.

Während 2018 noch mehr als die Hälfte der Deutschen an einen Titelgewinn der Fußball-Nationalelf glaubte, sind inzwischen nur weniger als 30 Prozent davon überzeugt, dass die deutsche Mannschaft den Weltmeistertitel holen wird. „Der Hype, den es in Deutschland nach dem Titelgewinn von 2014 gab, ist verflogen. Wir sind wieder auf dem Erwartungsniveau vorhergehender Weltmeisterschaften angekommen“, so Prof. Dr. Voeth vom Lehrstuhl für Marketing & Business Development der Universität Hohenheim.

„Rund ein Drittel der Befragten und damit deutlich mehr als in Vergangenheit glaubt sogar an ein frühzeitiges Ausscheiden der Nationalmannschaft, also im Viertelfinale oder sogar früher“, ergänzt Co-Studienleiter Yannick Urbitsch.

Deutschland und England sind Favoriten für das Finale

Nach den Mannschaften befragt, die am 18. Dezember das Finale bestreiten werden, tippen die meisten auf den „Klassiker“ Deutschland gegen England. Auf Platz zwei der meistgenannten Paarungen befindet sich Brasilien versus Frankreich, Platz drei geht an Deutschland gegen Brasilien.

Zum Vergleich: 2018 glaubten die meisten Deutschen an ein Finale zwischen Deutschland und Brasilien. An zweithäufigsten genannt war die Paarung Deutschland versus Spanien, am dritthäufigsten nannten die Befragten damals die Partie Deutschland gegen Frankreich.

Über alle Altersgruppen hinweg erwartet rund ein Drittel der Deutschen, dass ihre Nationalmannschaft Weltmeister wird, gefolgt von Titelverteidiger Frankreich und Brasilien. Geringe Chancen auf den WM-Titel 2022 geben die Deutschen hingegen Portugal.

Besonders optimistisch, was den Erfolg der deutschen Nationalmannschaft betrifft, sind die Menschen in Thüringen. Nach dem Vorrunden-Aus bei der WM 2018 trauen dort 40 Prozent der DFB-Elf zu, in diesem Jahr wieder Weltmeister zu werden. In Mecklenburg-Vorpommern sind die Menschen mit Abstand am wenigsten vom Können ihrer Nationalmannschaft überzeugt (5 Prozent).

Manuel Neuer, Jamal Musiala und Joshua Kimmich gelten als stärkste Leistungsträger

Die höchsten Leistungsbewertungen erhält Manuel Neuer, gefolgt von Jamal Musiala und Joshua Kimmich. „Am schlechtesten wird die Leistung von Thilo Kehrer eingeschätzt, und dies obwohl er im Jahr 2022 häufig in der DFB-Elf zum Einsatz kam“, wundert sich Yannick Urbitsch.

Am meisten Sympathiepunkte können Thomas Müller und Manuel Neuer verbuchen. Damit sind für die Deutschen insbesondere Manuel Neuer, Jamal Musiala und Thomas Müller besonders sympathische und zugleich leistungsstarke Spieler.

Als am wenigsten sympathisch und zugleich weniger leistungsstark stuften die Befragten Emre Can, David Raum und Thilo Kehrer ein. Erst genannter Emre Can wurde kürzlich auch von Bundestrainer Hansi Flick nicht in das WM-Aufgebot nominiert. Von den Deutschen ebenfalls tendenziell als weniger sympathisch eingeschätzt werden die DFB-Stars Joshua Kimmich, Leroy Sané, Serge Gnabry und Ilkay Gündogan.

Interesse an WM stark gesunken

„Unsere Studienergebnisse zeigen deutlich, dass das Interesse an der WM an sich sehr stark gesunken ist“, sagt Prof. Dr. Voeth. „Das Interesse an Fußball und an Sport im Allgemeinen hat hingegen weniger abgenommen.“ So planen fast 30 Prozent der Befragten quasi einen Boykott der WM 2022 und wollen gar keine Spiele verfolgen. 2018 bei der WM in Russland gaben dies nur rund 10 Prozent an.

„Bei denjenigen, die aktiv die WM verfolgen möchten, konzentriert sich das Interesse auf die Spiele der deutschen Nationalmannschaft“, so Yannick Urbitsch. Mehr als ein Viertel (27 Prozent) gab an, wenigstens diese Spiele sehen zu wollen. So viele Spiele wie möglich zu verfolgen, planen bei dieser WM deutlich weniger Deutsche (22 Prozent) als bei den Weltmeisterschaften 2018 (41 Prozent) und 2014 (68 Prozent).

Kaum positive Auswirkungen auf Gastgeberland Katar erwartet

Nach den generellen Erwartungen befragt, die sie im Hinblick auf die WM haben, rechnen die Deutschen kaum mit positiven Auswirkungen auf das Gastgeberland. Im Gegenteil: Besonders unter Umweltgesichtspunkten hat die deutsche Bevölkerung die Befürchtung, dass die WM 2022 in Katar zu einer Verschlechterung der Situation dort führen könnte. Auch glaubt nur knapp jede:r zehnte Deutsche, dass die WM dazu beitragen wird, demokratische Strukturen in Katar zu stärken.

HINTERGRUND: WM-Studie 2022

Die WM-Studie 2022 ist eine bevölkerungsrepräsentative Online-Umfrage in Bezug auf Alter, Geschlecht und Bundeslandzugehörigkeit unter 1.000 Teilnehmer:innen. Durchgeführt wurde sie zwischen dem 13. Oktober und 27. Oktober 2022 vom Lehrstuhl für Marketing und Business Development der Universität Hohenheim.

Der Lehrstuhl von Prof. Dr. Markus Voeth begleitet die FIFA Fußballweltmeisterschaften seit 2001 mit regelmäßigen repräsentativen Bevölkerungsbefragungen. Schwerpunkte der Befragungen sind Themen wie Begeisterung, Pläne und Fanverhalten der Bevölkerung, ergänzt durch wechselnde Sonderschwerpunkte wie beispielsweise politische Themen rund um die sportlichen Großereignisse. Einzel- und Langzeitstudien sollen einerseits Stimmungsindikator, andererseits auch konstruktiver Beitrag für eine erfolgreiche Organisation sein.

Kontakt für Medien

Prof. Dr. Markus Voeth, Universität Hohenheim, Fachgebiet Betriebswirtschaftslehre, insb. Marketing & Business Development, +49 (0)711 459 22925, voeth@uni-hohenheim.de

M.Sc. Yannick Urbitsch, Universität Hohenheim, Fachgebiet Betriebswirtschaftslehre, insb. Marketing & Business Development, +49 (0)711 459 23414, yannick.urbitsch@uni-hohenheim.de

Zu den Pressemitteilungen der Universität Hohenheim

http://www.uni-hohenheim.de/presse

Text: Stuhlemmer

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Pressestelle
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