MEDICA 2002 wird eröffnet: weltgrößte Medizinmesse mit vielen Innovationen für bessere Patientenversorgung
Düsseldorf (ots)
Am Abend wird in Düsseldorf die weltgrößte Medizinmesse MEDICA 2002, 34. Weltforum der Medizin mit Kongress (20. bis 23.11.) mit einem feierlichen Festakt eröffnet. Die über 3.600 Aussteller aus 65 Nationen präsentieren viele Innovationen für die ambulante, stationäre und zunehmend auch telemedizinische Patientenversorgung. Zu den Messeneuheiten zählen nachfolgend exemplarisch ausgewählte Produkte und Verfahren:
Rückentraining mit dem SNIKE-Rad
Fahrräder haben gewöhnlich einen steifen Rahmen und eine bewegliche Vordergabel mit Lenker. Die Firma SNIKE hat mit einer kleinen aber entscheidenden Veränderung ein Rad entwickelt, dass sich hervorragend als "Rückenschule" eignet. Das Rad hat ein Lenk-Gelenk einzig in der Mitte des Rahmens. Dadurch wird in jeder Kurve der Vorderteil zur einen und der Sattel zur anderen Seite gedreht. Zwischen Schulter und Beckengürtel des Fahrers kommt eine Gegenrotation zu stande. Dies stärkt bei regelmäßigem Training die Rücken- und Bauchmuskulatur. Außerdem wird das Koordinationsvermögen gestärkt. Für Kinder kommt demnächst das SNIKE Kiddy auf den Markt. Es ist ohne Pedale als Laufrad konzipiert.
SNIKE Sport GmbH, Tel. 0711-25 69 72 3, Halle 4 C 01
Schnelltest für die Herzinfarkt-Diagnose (im Scheckkartenformat)
CardioDetect ist ein neuartiger, Scheckkarten kleiner Schnelltest zur Erkennung eines akuten Herzinfarktes. Er kann sowohl von medizinisch ausgebildetem Personal als auch von Eigenanwendern benutzt werden und liefert bereits 20 Minuten nach Auftreten von Symptomen ein zuverlässiges Ergebnis. Das Funktionsprinzip: Der Patient ritzt mit einer beiliegenden Lanzette seinen Finger leicht an und bringt ein bis zwei Tropfen Blut auf ein Diagnosefeld der CardioDetect-Karte auf. Der Test basiert auf aktuellen Erkenntnissen der Biomedizin. Demnach läßt sich im Blut ein bestimmtes Markerprotein (wird bei einem Infarkt ins Blut abgegeben) nachweisen. Der Teststreifen auf der Karte verfärbt sich entsprechend als Signal für das Vorliegen eines Infarktes. Ein vergleichbar einfaches Testsystem zur Früherkennung von Schlaganfall ist in Arbeit.
rennesens GmbH, Tel. 030-9489-2230, Halle 3 E 92-5
Premiere: Schnarchstopper unter dem Kopfkissen
26 Mio. Menschen in Deutschland schnarchen (lt. Studie der Gesellschaft für Konsumforschung GfK). Für die Betroffenen ist das Problem durchaus noch akzeptabel - nicht jedoch für den Bettnachbarn! Der nächtlichen Qual ein Ende zu bereiten, verspricht der Schnarchstopper, der unter das Kopfkissen gelegt wird. Ein Sensor registriert Schnarchgeräusche und löst dann sanfte Vibrationen des Schnarchstopper-Gerätes aus. Die Impulse veranlassen den Schnarcher zu einem Wechsel der Schlafposition. Das Schnarchen hört auf. Im Sanitätsfachhandel wird der Schnarchstopper für ab ca. 80 EURO zu kaufen sein.
petra-electric, Tel. 08222-4004-0, Halle 6 J 55
MobiHealth & Body Area Network - Telemedizin der Zukunft
Im Rahmen der MEDICA 2002 wird das MobiHealth-Projekt vorgestellt. Ziel des Projektes ist es, die mobile Übertragung von medizinischen Meßwerten voranzubringen. Mehrere Unternehmen, Forscher und Mediziner haben sich zu diesem Zweck unter Leitung der Firma Ericsson zusammengetan. Ziel des Projektes ist es, ein tragbares "Body Area Network" zur Marktreife zu bringen, das in einem Mobilfunknetz hoher Bandbreite (z. B. UMTS, GPRS) für Überwachungs- und Notfallzwecke eingesetzt werden kann. Daten wie Blutdruck, Herzfrequenz, EKG, Atemwegsparameter oder auch die Vitalfunktionen eines Embryos werden dabei an eine Basiseinheit, etwa ein Handy oder einen Organizer übermittelt. Via Mobilfunktnetz werden die Daten dann an einen Arzt, an die Notaufnahme oder ein medizinisches Service-Zentrum geschickt. Vorteil der Breitbandtechnik: Es können größere Datenmengen übertragen werden, z. B. Bilder von einer Unfallstelle. Und im Bedarfsfall läßt sich eine "mobile Standleitung" in Sekundenschnelle herstellen. Ein vergleichbares Projekt entwickelt auch das Institut für Technik und Informationsverarbeitung der Uni Karlsruhe unter dem Namen "Personal Health Monitoring" (Halle 16, H 05).
Ericsson, Tel. 089-255 43 715, Halle 17 A 05
Alarmsignal warnt: Herz in Gefahr
Eine lebensbedrohliche Schwächung des Herzmuskels, die so genannte chronische Herzinsuffizienz, kann jetzt mit Hilfe eines neuartigen Bluttests früher und leichter als bisher nachgewiesen werden. Der Schweizer Gesundheitskonzern Roche hat ein Diagnoseverfahren entwickelt, mit dem ein maßgeblicher Eiweißstoff im Blut bestimmt wird. Die Konzentration dieser Substanz - sie trägt die Bezeichnung n-terminal pro BNP (NT proBNP) - ist bei Patienten mit einer Herzinsuffizienz deutlich erhöht. Mit diesem leicht durchführbaren Labortest kann die Erkrankung, an der in den westlichen Industrienationen etwa sieben Prozent der Gesamtbevölkerung leiden - davon haben rund zwei Drittel keine Symptome -, schon im Anfangsstadium erkannt und dadurch erfolgreicher behandelt werden. Das Verfahren wurde in diesem Jahr in Europa zugelassen.
Roche Diagnostics, Tel. 0211-947-1707, Halle 2 A 07
Erlaubtes Doping durch Biostimulation: mobile G-ogo sport
Mit dem neu entwickelten, mobil einsetzbaren Gerät G-ogo sport können sich Sportler oder Manager vor und nach Höchstleistungen ohne Nebenwirkungen "dopen". Die Pads von G-ogo sport werden wahlweise an Gelenken oder Muskeln angelegt und sorgen für den positiven Einfluss eines pulsierenden Magnetfeldes. Dadurch wird der Sauerstoffgehalt im Blut und anderem Zellgewebe erhöht und die Energie- sowie Leistungskapazität des Körpers gesteigert.
mbs Goettfert GmbH, Tel. 07552-4298, Halle 11 B 02
Der "All-in-one"-Operationssaal: High-tech für den Chirurg
Während einer Operation benötigt der Chirurg viele Diagnose- und Behandlungsdaten und viele unterschiedliche Instrumente - alles zum richtigen Zeitpunkt und ohne Zeitverzögerung. Siemens präsentiert im Rahmen der MEDICA erstmals das Konzept des vollintegrierten OP. Wesentliche Bestandteile des Konzeptes sind: eine benutzerfreundliche Bedienung von Instrumenten per Sprachsteuerung oder Touchscreen (der Chirurg benötigt dadurch keine "fremde" Hilfe), ein OP-IT-System mit spezieller Workstation und der Darstellmöglichkeiten unterschiedlichster medizinischer Bilddaten auf einer Oberfläche (z. B. Röntgen- und Ultraschallbilder) sowie die Vernetzung mit den Servern des Krankenhausinformationssystems. Kurzum: Der Chirurg kann online aus allen anderen Bereichen der Klinik multimediale Daten abrufen und sich parallel auf seinem Bildschirm anzeigen lassen. Zusammen mit der eigenhändigen Bedienung spart dies wertvolle OP-Zeit.
Siemens, Tel. 0171-550 74 46, Halle 10 A 18
Neu: 3D-Ultraschall des schlagenden Herzens
Philips Medical präsentiert auf der MEDICA 2002 dreidimensionale Ultraschalltechnologie für den Einsatz in der Cardio-Diagnostik. Diese Technologie ermöglicht Ultraschallaufnahmen des schlagenden Herzens (also in Echtzeitdarstellung). Damit stehen Medizinern zur besseren Bewertung des komplexen Zusammenhangs zwischen Herzklappen, Herzkammern und Gefäßen sofort Informationen über die Anatomie des Herzens zur Verfügung. Das während der Diagnose generierte Bild kann außerdem gedreht werden, um die Herzanatomie aus verschiedenen Perspektiven betrachten zu können. Weiterhin können Bildausschnitte zur Querschnittsdarstellung komplexer Körperregionen wie z. B. Herzklappen angefertigt werden. Die Fähigkeit, die räumliche Anatomie aus neuen Perspektiven darzustellen und dadurch fundiertere Entscheidungen zu ermöglichen, erhöht die Diagnosesicherheit erheblich und vermeidet dadurch teure Mehrfachuntersuchungen.
Philips, Tel. 0211-947-1000, Halle 10 A 22
Aktuelle Forschung: Minimalinvasive Tumorbekämpfung
Im Labor für Gerätetechnik der Fachhochschule Lübeck wird aktuell ein Medizingerät entwickelt, dass erstmals die Kryobehandlung (Eisverfahren mit Flüssig-Stickstoff) von Lebertumoren auch minimal-invasiv ermöglicht. Wesentliche Bestandteile des Gerätes sind Sonden und schmalste Rohre, mit Hilfe derer ein Eisball innerhalb des zu behandelnden Organs gebildet wird. Dieser tötet die Tumorzellen ab. Durch die Feinheit der entwickelten Sonden für die Behandlung und Rohre für den Flüssig-Stickstoff wird weniger (gesundes) Zellgewebe zerstört als bei herkömmlichen Kryoverfahren.
Fachhochschule Lübeck, Tel. 0451-300 53 44, Halle 14 D 03
Wichtige Presse-Termine im Rahmen der MEDICA 2002:
Verleihung des Fresenius-Erfinderpreises
Alle zwei Jahre ist die Fresenius-Erfindermesse Bestandteil der weltgrößten Medizinmesse. Mehr als 40 Aussteller, darunter führende Wissenschaftler und Arbeitsgruppen zehn deutscher Universitätskliniken, werden ihre aktuellen Arbeiten vorstellen und versuchen, im Rahmen der MEDICA Kontakte zur Industrie oder zu möglichen Vertriebspartner zu knüpfen. Die Innovationen reichen von neuen Therapien, diagnostischen Verfahren und medizintechnischen Produkten bis hin zu medizinischen Hilfsmitteln für behinderte Menschen und den Pflegebereich. Die Erfinder mit den drei besten Ideen erhalten am 20. November den mit insgesamt 10.000 EURO dotierten Fresenius-Erfinderpreis. Ort: Sonderfläche Halle 14, Zeit: 15:00 Uhr.
Fresenius AG, Tel. 06172-60 82 101, Halle 14
Innovationswettbewerb zur Förderung der Medizintechnik
Am 20. November um 14 Uhr werden während der MEDICA in Halle 3 auf dem Podium des Forums MEDICA VISION (Stand 3 H 86) insgesamt zwei Millionen EURO den Besitzer wechseln: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zeichnet dann die elf Gewinner des diesjährigen "Innovationswettbewerbes zur Förderung der Medizintechnik" aus. Die Gewinnerteams sind zwar noch geheim, aber soviel kann verraten werden: Schwerpunkte sind in diesem Jahr die Intensivmedizin und die Augenheilkunde. Daneben werden innovative Produkte für Herzpatienten und Epileptiker ausgezeichnet. In puncto Unfall- und Arbeitsmedizin setzten sich die Themen "Schleudertraumen" und "Analyse von Betäubungsmitteln" durch. Weitere Informationen im Internet: www.bmbf.de
Weitere Innovationen der Aussteller oder Termine von Veranstaltungen im Rahmen der MEDICA 2002 können recherchiert werden über das Internetportal www.medica.de.
Öffnungszeiten MEDICA 2002 (20. bis 23.11.2002):
Täglich von 10.00 bis 19.00 Uhr, samstags bis 17.00 Uhr, Hallen 1-17
Messe Düsseldorf GmbH
Pressereferat MEDICA 2002 Martin-Ulf Koch Tel. 0211-4560-444 FAX 0211-4560-8548 Email. KochM@messe-duesseldorf.de
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