Hervorragende Stimmung auf der weltgrößten Medizinmesse in Düsseldorf
/ MEDICA in Düsseldorf "kerngesund" und mit vielen Innovationen /
Abschlussbericht
Langfassung
Düsseldorf (ots)
Die 34. MEDICA, die am Samstag (23.11.2002) nach vier Tagen in Düsseldorf zu Ende ging, hat der schlechten wirtschaftlichen Stimmung getrotzt und präsentiert sich als die weltweit größte Medizinmesse "kerngesund". 132.600 Fachbesucher (Vorjahr: 127.500) kamen an den Rhein, um sich über die neuesten Produkte, Dienstleistungen und Verfahren für das gesamte Spektrum der ambulanten und stationären Versorgung zu informieren. Damit hat die MEDICA ihre führende Position weiter ausgebaut. Zugleich ist dies das beste Ergebnis in der Geschichte der Veranstaltung. Knapp ein Drittel waren internationale Besucher, wobei eine bemerkenswert hohe Zahl vom amerikanischen Kontinent und aus Asien an den Rhein kam.
"Die Branche hat die gesundheitspolitischen Herausforderungen angenommen und in einer unglaublichen Fülle Innovationen dem Weltmarkt gezeigt, die die Effizienz und Qualität in der Patientenversorgung steigern werden. Bei den ausstellenden Unternehmen war die Stimmung hervorragend," unterstreicht Horst Klosterkemper, Geschäftsführer der Messe Düsseldorf, die "Vitalität" der 3.668 Aussteller aus 65 Nationen.
In den 17 komplett ausgelasteten Messehallen waren markante Entwicklungssprünge in nahezu allen Themenbereichen nachzuvollziehen. Für reichlich Gesprächsstoff sorgten zum Beispiel im Bereich der Labortechnik und Diagnostica die so genannten Bio-Chips. Sie dokumentieren die rasanten Fortschritte auf dem Gebiet der Molekularmedizin. Im Labor etwa ermöglichen sie die schnelle Analyse, inwieweit beim Patienten Anzeichen für bestimmte Krankheiten gegeben sind. Andere Chips wiederum geben Aufschluss darüber, ob in Anbetracht des Vorliegens bestimmter Zelltypen die Anwendung typischer Therapieverfahren (z. B. Chemotherapie) Erfolg versprechend ist oder nicht. "Mit Bio-Chips gegen den Krebs" lautete dementsprechend treffend auch der Titel einer vielbeachteten Veranstaltung des MEDICA-Kongresses zum Einsatz von Bio-Chips in der Krebsdiagnose. Zu den biomedizinischen Neuheiten zählten unterdessen auch neuartige Bluttests, die die Infarktdiagnose deutlich beschleunigen. Sie basieren auf dem aktuellen Erkenntnisstand, dass sich bei Vorliegen eines Infarktes ein dafür typisches Protein im Blut nachweisen lässt.
Quantensprung für die Telemedizin: die Breitbandtechnologie
Dass die Telemedizin vor einem Quantensprung in ihrer Entwicklung steht, davon konnten sich die MEDICA-Besucher im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie überzeugen. Präsentiert wurde zum Beispiel von beteiligten Unternehmen und Forschungsinstituten das Projekt eines "Body Area Networks". Dabei handelt es sich um eine angenehm zu tragende Diagnoseapparatur. Der besondere Clou: Zum Hausarzt, Klinikum oder Medizinerzentrum werden die Diagnosedaten breitbandig via GRPS- oder UMTS-Handy übermittelt. Besonders die Notfallmedizin kann davon profitieren, denn möglich wird dadurch auch der Aufbau einer mobilen Standleitung zwischen Notarztwagen und Notaufnahme.
Gesprächsbeherrschende Softwarethemen waren in diesem Jahr Lösungen zur Bewältigung des neuen an Fallpauschalen orientierten Abrechnungssystems in den deutschen Kliniken sowie Praxis-EDV auf Basis von Windows. Mit einer Fülle von Angeboten wurde vielen Ärzten der Umstieg vom überholten DOS-System "schmackhaft" gemacht. Und Mediziner, die sich zur Modernisierung ihres EDV-Systems entschlossen haben, werden den Schritt nicht bereuen. Denn damit eröffnen sich ihnen ganz neue Möglichkeiten der Prozessoptimierung bis hin zur Umsetzung einer komplett papierlosen Praxis. Die Kommunikation zwischen Hausarzt und Klinik wird auch erleichtert: Anwenderfreundliche Programme helfen bei der Anlage von elektronischen Patientenakten, die per Email datensicher verschickt werden können. Selbst datenintensive Röntgenbilder, so zeigte es die MEDICA, können mittels vorgestellter Komprimierungssoftware ohne lange Ladezeiten via Internet verschickt werden. Hinsichtlich der EDV-Anwendungen in Kliniken lassen sich die MEDICA-Trends auch auf den Punkt bringen: Gleich in welcher Station die PC-Workstation steht, es kann stets auf die gerade benötigten Patientendaten zugegriffen werden. Und ob Anästhesist, Chirurg oder Kardiologe, jeder bekommt mittels spezieller Software die Daten für den individuellen Bedarf passend aufbereitet. Davon profitiert auch der Patient. Denn der Behandlungsprozess gerät nicht ins Stocken.
Mehr Diagnosesicherheit durch technischen Fortschritt
Für mehr Klarheit hinsichtlich einer gezielten und rechtzeitigen Therapie sorgen außerdem Innovationen der MEDICA-Aussteller im Bereich der Medizintechnik und Elektromedizin. Computertomografen der neuesten Generation erzeugen Bilder, die sogar kleinste Kalkablagerungen in den Herzkranzgefäßen deutlich machen. Das schafft Diagnosesicherheit. Die Gefahr eines Infarktes kann so viel früher erkannt werden. Trend bei den Ultraschall-Geräten: Mobilität und Darstellungsqualität sind durchaus vereinbar. Ausgewählte portable Geräte erreichen sogar schon die Auflösungsqualität von stationären "High End"-Geräten.
Darüber hinaus bot die MEDICA neben Hightech auch "pfiffige" patentientennahe Lösungen. Vorgestellt wurde zum Beispiel ein physiotherapeutisch einzusetzendes Spezialfahrrad - mit Lenker in der Mitte des Rahmens. Dadurch wird die Rückenmuskulatur gestärkt und das Koordinationsvermögen gefördert. Für mehr Ruhe und einen erholsamen Schlaf soll dagegen der Schnarchstopper sorgen. Empfängt ein mitgelieferter Sensor laute Geräusche, sorgen sanfte Vibrationen dafür, dass sich der Schnarcher umdreht und das Schnarchen dadurch verstummt.
Kongress-Programm: gelungene Premiere für Mittagssymposien
Dass der MEDICA-Kongress nicht nur mit einem umfangreichen Fortbildungsprogramm aufwartet, sondern zugleich auch den wissenschaftlichen Status quo in Diagnostik und Therapie dokumentiert, das belegten die erstmals in diesem Jahr ins Programm genommenen Mittagssymposien. Renommierte Experten des jeweiligen Fachgebietes referierten über Kardiologie, Gastroenterologie, Stoffwechselerkrankungen oder auch den aktuellen Stand der Krebsforschung. Ebenfalls sehr gut besucht war - wohl beflügelt durch die aktuellen Fortschritte der Forschung - das Biotech-Life-Science-Forum. Und hinsichtlich des vorgeschalteten Kongresses für Laboratoriumsmedizin (19. - 20.11.) konnte Gerd Fischer, Generalsekretär der MEDICA - Deutsche Gesellschaft zur Förderung der Medizinischen Diagnostik e. V., ebenfalls von einem Höhepunkt berichten: "Die Deutsche Gesellschaft für Klinische Chemie sowie die Deutsche Gesellschaft für Laboratoriumsmedizin haben ihre Vereinigung bekannt gegeben. Dazu war die Veranstaltung mit 500 Teilnehmern gut besucht und hochkarätig besetzt."
Rund 2.000 Kongress-Teilnehmer aus allen Bereichen des Gesundheitswesens haben sich im Rahmen des 25. Deutschen Krankenhaustages rund um das Generalthema "Gesundheitspolitik - Anspruch und Wirklichkeit" informiert. Besonders im Fokus standen Aspekte des Arbeitsmarktes sowie die zukünftige Personalentwicklung in den Kliniken.
Parallel zur MEDICA fand die ComPaMED statt als die internationale Fachmesse für den Zuliefermarkt der medizinischen Fertigung. In Halle 8.1 demonstrierten 175 Aussteller, dass der Fortschritt in Arztpraxis und Krankenhaus seinen Ursprung oftmals im Detail hat. Gleich ob sich die Besucher für feinste in der Chirurgie oder Diagnostik eingesetzte Sensoren oder für in medizintechnischen Produkten verwendete Mikro-Motoren interessierten, die ComPaMED bot die passenden Lösungen.
Termin der nächsten MEDICA in Düsseldorf: 19. - 22.11.2003 (ComPaMED bis 21.11.2003). Aktuelle Informationen sind abrufbar im Internet: www.medica.de
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