MEDICA 2004: Effizienzgewinne durch Telemedizin
Düsseldorf (ots)
Chronische Erkrankungen wie Herzinsuffizienz, Diabetes, Hypertonie und Asthma führen zu einer hohen Belastung des Gesundheitsetats. Für diese Krankheitsbilder werden deshalb in Zukunft neue Betreuungsformen erforderlich, die für Patienten, Ärzte sowie andere Leistungsanbieter und -erbringer tief gehende, möglicherweise sogar radikale Veränderungen mit sich bringen werden. Eine besondere Bedeutung werden dabei integrierte Versorgungsmodelle gewinnen, die eine sektorübergreifende Versorgung der Patienten mit einer durchgehenden Versorgungslinie von der ambulanten über die stationäre bis hin zur rehabilitativen Versorgung ermöglichen.
Über diese Thematik informiert im Rahmen der mit über 4.000 Aussteller aus 67 Nationen weltgrößten Medizinmesse MEDICA 2004 in Düsseldorf (24. bis 27. November) ein Symposium der MEDICA MEDIA (Forum für die Telemedizin). Titel des Symposiums in Halle 17: "Integrierte Versorgung als medizinisch-ökonomisch optimaler Ansatz zur Betreuung von chronisch Kranken: Beispiel - Herzinsuffizienz" am Freitag, 26.11.2004, von 14:00 bis 18:30 Uhr.
Grundvoraussetzung für integrierte Versorgungsmodelle ist, dass sich Klinik, niedergelassener Facharzt und Hausarzt in ärztlichen Qualitätsnetzen zusammenschließen. Mit Telemedizin steht heute eine realistische Option zur Verfügung, den Netzen eine funktionsfähige Informations- und Serviceplattform zu bieten, die die Behandlungsstrategien koordiniert und den Datenfluss zwischen Patient, Krankenhaus und niedergelassenem Arzt optimiert. Entscheidend ist darüber hinaus die lückenlose on-line Erfassung unterschiedlicher und für die spezifische Grunderkrankung relevanter physiologischer Messparameter. Gleichzeitig muss über "Qualitätssicherungtools" die leitliniengerechte Führung der Patienten Gewähr leistet werden.
Diese neuesten technischen Entwicklungen und die entsprechenden logistischen Voraussetzungen werden im ersten Teil des Symposiums ausführlich vorgestellt und diskutiert.
Im Zentrum des zweiten Teils stehen die praktische Umsetzung und erste Erfahrungen mit entsprechenden Modellen. Kliniker, Gesundheitsökonomen, Kassenvertreter und Repräsentanten des Gesundheitsministeriums werden abschließend diskutieren, ob mit einer integrierten Versorgung die Effizienz und Qualität der medizinischen Versorgung bei gleichzeitiger Kostenreduktion erhöht werden kann.
In Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Berlin führen die MEDICA MEDIA und PHTS Telemedizin eine bundesweite Befragung zum Thema "Integrierte Versorgung mit Telemedizin als Informations- und Serviceplattform für ärztliche Qualitätsnetze" durch. Der Fragebogen kann online unter http://www.tim.tu-berlin.de/ivundtelemed beantwortet werden.
Ein weiteres Anwenderforum am Mittwoch, 24.11.2004, von 17:10 bis 18:15 Uhr informiert über "Gesundheitstelematik und Integrierte Versorgung". Zwischen den beiden Vorträgen zum Stand der Integrierten Versorgung in Nordrhein und der Integrierten Versorgung mit der elektronischen "MammaAkte" diskutieren Leonhard Hansen, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, und Wilfried Jacobs, Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland, zum Thema "Gesundheitstelematik und integrierte Versorgung".
Seit 1999 hat sich die MEDICA MEDIA als fachübergreifendes und anwendungsbezogenes Informations- und Kommunikationsforum im Rahmen der jährlich stattfindenden MEDICA etabliert. Auf rund 600 m2 in der Halle 17, Stand A75 präsentiert die Sonderschau "Medizinische Informationssysteme und Telemedizin" in speziellen Präsentationen, Vorträgen und Workshops mit mehr als 100 Experten und gut 30 ausstellenden Forschungsinstitute die vielschichtigen Möglichkeiten telematischer Anwendungen im Gesundheitswesen.
Informationen zur MEDICA 2004 unter: http://www.medica.de
PM12d - 28. Oktober 2004
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