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Lebenswege nach 1945 – Generationen im Dialog, PI Nr. 39/2025

Lebenswege nach 1945 – Generationen im Dialog, PI Nr. 39/2025
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Lebenswege nach 1945 – Generationen im Dialog

Wie lebten Menschen nach dem Kriegsende mit ihren Erinnerungen weiter? Wie können wir heute mit dieser Vergangenheit umgehen? Diesen Fragen widmet sich eine Veranstaltungsreihe der Universität Konstanz ab dem 8. Mai 2025. Zu den vielfältigen Veranstaltungen in der Konstanzer Innenstadt ist die Öffentlichkeit herzlich eingeladen.

Am 8. Mail 2025 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 80. Mal. Aus diesem Anlass findet die Veranstaltungsreihe „ Lebenswege nach 1945 – Generationen im Dialog“ zwischen dem 8. und 31. Mai 2025 in der Konstanzer Innenstadt statt. „Mit dieser Reihe wollen wir die Erinnerung an die historischen Ereignisse lebendig halten und den Austausch von Kulturschaffenden, Studierenden und unterschiedlichen Generationen über ein konstruktives Miteinander anregen. In den aktuellen Kriegs- und Krisenzeiten scheint es notwendiger denn je, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen“, erklärt Veranstalterin Anne-Berenike Rothstein, Professorin für Romanische Literaturen an der Universität Konstanz. Die Reihe wird gefördert vom forum.konstanz der Universität und wird in Kooperation mit der HTWG Konstanz, der Volkshochschule Landkreis Konstanz e.V. und dem Kulturamt der Stadt Konstanz veranstaltet.

Vergangenes mit der Gegenwart verbinden

Den Auftakt zur Veranstaltungsreihe macht die szenisch-musikalische Lesung „Wenn was durch was durchgeht – Lebenswege nach 1945“ am 8. Mai 2025 um 18.30 Uhr. Das Ensemble „Lautwärts“ bringt im Astoriasaal des Konstanzer Kulturzentrums Stimmen aus verschiedenen Zeiten dem Publikum nahe. Begleitet durch die Musik von Andreas Geyer erzählen Julia Katterfeld und Frank Streichfuss von Kriegstraumata, von Sprachlosigkeit und Schweigen sowie deren Überwindung durch jüngere Generationen, denen es darum geht, verstehen und bewältigen zu können.

Als Holocaust-Überlebende verkörpert Evelyn Torton Beck persönlich die Lebenswege nach 1945 und schlägt durch ihr Leben und Arbeiten eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Die Dokumentation Evelyn Torton Beck, “Never in my wildest dreams” (2021), feiert am 9. Mai 2025 um 18.30 Uhr ihre Deutschlandpremiere in Konstanz (an der HTWG, L007). Im Kindesalter war Evelyn Torton Beck von den Nationalsozialisten aufgrund ihrer jüdischen Herkunft aus Österreich vertrieben worden. Die Holocaust-Überlebende setzte sich in den USA als eine der ersten Frauen und Wissenschaftlerinnen für den Feminismus ein. Sowohl bei der Auftaktveranstaltung als auch beim Screening wird Evelyn Torton Beck zu Gesprächen vor Ort sein.

Generationenübergreifende Erinnerung

Studierende sind an der Konzeption und Durchführung sämtlicher Veranstaltungen beteiligt. So treten in der Tat unterschiedliche Generationen in den Dialog, um miteinander zu überlegen, was die historischen Ereignisse für sie heute bedeuten.

Eine Vielfalt an Veranstaltungsformaten ist auf den Austausch ausgelegt. Beispielsweise wird in Form eines digitalen Stadtrundgangs der Geschichte von jüdischen Vertriebenen – Displaced Persons – in Konstanz nachgegangen. Lesungen mit preisgekrönten Autor*innen vermitteln die Lebensgeschichten vom Holocaust betroffener Jüd*innen und ihrer Nachkommen. Und zwei von Studierenden gestaltete Ausstellungen laden zum Besuch ein: „ERINNERUNGSRÄUME – Ein auditiver Rundgang durch die Erinnerung einer Geflüchteten“ (8. bis 14. Mai 2025 im Foyer des L-Gebäudes an der HTWG) und „ÜberLeben erzählen. Sant'Anna di Stazzema 1944/2024“ (14. bis 31. Mai im Bürgersaal der Stadt Konstanz).

Warum ist diese Art der Erinnerung und historischen Auseinandersetzung heute so wichtig? „Auf der einen Seite gibt es insbesondere in Deutschland eine große Sensibilität und Aufmerksamkeit in der kulturellen Praxis“, sagt Rothstein. „Auf der anderen Seite wollen wir mit dieser Veranstaltungsreihe den erstarkenden geschichtsrevisionistischen Thesen und dem neonationalsozialistischen Gedankengut, das auch international eine beängstigende Resonanz findet, entgegentreten.“

Alle Veranstaltungen der Reihe richten sich an die Öffentlichkeit und sind kostenfrei.

Das ausführliche Programm ist online veröffentlicht.

Faktenübersicht:

  • Vom 8. bis 31. Mai 2025 findet die Veranstaltungsreihe „Lebenswege nach 1945 – Generationen im Dialog“ in der Konstanzer Innenstadt statt, organisiert von den Fachbereichen Literatur-, Kunst- und Medienwissenschaften sowie Geschichte der Universität Konstanz.
  • Den Auftakt macht die musikalisch-szenische Lesung „Wenn was durch was durchgeht – Lebenswege nach 1945“ (Ensemble „Lautwärts“) am 8. Mai 2025 um 18.30 Uhr im Astoriasaal des Konstanzer Kulturzentrums (Zugang durch VHS, Katzgasse 7)
  • Das abwechslungsreiche Programm aus Lesungen, Dokumentationen und Ausstellungen ist auf der verlinkten Website nachzulesen.
  • Studierende sind an sämtlichen Veranstaltungen, ihrer Konzeption oder ihrer Durchführung aktiv beteiligt. Sie können begleitend thematisch passende Seminare an der Universität besuchen.
  • Die Reihe wird gefördert vom forum.konstanz der Universität und findet in Kooperation mit der HTWG Konstanz, der Volkshochschule Landkreis e.V. Konstanz und dem Kulturamt der Stadt Konstanz statt.
  • Die Veranstaltungen richten sich an die Öffentlichkeit und sind kostenfrei.

Hinweis an die Redaktionen:

Medienvertreter*innen sind herzlich eingeladen. Bei Interesse an Interviews mit den am Programm Beteiligten wird um Anfragen per E-Mail an kum@uni-konstanz.de oder telefonisch unter +49 7531 88-3603 gebeten.

Fotos können im Folgenden heruntergeladen werden:

1) LINK

Bildunterschrift: Das Ensemble „Lautwärts“ (von links: Frank Streichfuss, Julia Katterfeld und Andreas Geyer) gestaltet die Auftaktveranstaltung der Reihe „Lebenswege nach 1945 – Generationen im Dialog“.

Bild: © „Lautwärts“

2) LINK

Bildunterschrift: Die Holocaust-Überlebende Evelyn Torton Beck ist bei der Deutschlandpremiere der Dokumentation Evelyn Torton Beck, ”Never in my wildest dreams” (2021), am 9. Mai 2025 anwesend.

Bild: © Florian Tanzer

Kontakt:
Universität Konstanz
Kommunikation und Marketing
Telefon: + 49 7531 88-3603
E-Mail:  kum@uni-konstanz.de

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