In der Hälfte der Mitgliedstaaten halten nicht Gebietsansässige den größten Anteil der Staatsverschuldung
Luxemburg (ots)
Im Hinblick auf die Sektoren der Transaktionspartner, die die Staatsschulden halten, waren erhebliche Unterschiede in der Europäischen Union (EU) zu verzeichnen. Unter den Mitgliedstaaten, für die Daten vorliegen, war der Anteil der von Gebietsfremden finanzierten öffentlichen Verschuldung 2017 in Zypern (82%) am höchsten, gefolgt von Litauen (73%), Lettland (68%), Finnland, Österreich und Slowenien (je 67%). In Deutschland lag dieser Anteil bei 49,5%. Dagegen war der Anteil des vom gebietsansässigen Finanzsektor (finanzielle Kapitalgesellschaften) gehaltenen Schuldenstands in Schweden und Dänemark (je 69%) am höchsten, darauf folgten die Niederlande, Malta und Italien (je 62%). In Deutschland entfielen auf diesen Sektor 48,6%.
Im Allgemeinen wurden in der EU weniger als 10% des Schuldenstands von gebietsansässigen nichtfinanziellen Sektoren (nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften, private Haushalte und private Organisationen ohne Erwerbszweck) gehalten. Ausnahmen stellten Malta (26%), Ungarn (20%), Portugal (13%) und Irland (11%) dar. In Deutschland waren es 1,9%.
Von den Mitgliedstaaten verzeichnete Schweden, wo bei fast 25% der Staatsverschuldung insgesamt die Laufzeit weniger als ein Jahr betrug, im Jahr 2017 den größten Anteil an kurzfristigen ursprünglichen Laufzeiten, gefolgt von Ungarn (18%) und Portugal (17%). In Deutschland lag der Anteil der kurzfristigen Laufzeiten am Schuldenstand bei 7,9%. Im Gegensatz dazu wies in Bulgarien, Litauen, Polen und der Slowakei fast die gesamte Verschuldung langfristige Laufzeiten auf.
Diese Informationen stammen aus einem Artikel, der von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, herausgegeben wurde und ausführliche Angaben über den Bruttoschuldenstand des Staatssektors in den EU-Mitgliedstaaten, aufgeschlüsselt nach Teilsektoren, Finanzierungsinstrumenten, Gläubigern, Laufzeit und Emissionswährung, sowie über staatliche Garantien und andere Aspekte enthält.
Vollständige Pressemitteilung (PDF-Version) auf der Eurostat-Webseite abrufbar: http://ec.europa.eu/eurostat/news/news-releases.
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