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Meilenstein in den deutsch-chinesischen Beziehungen

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Weißenfels (ots)

Katastrophenhilfe ist eine der Aufgaben, bei denen gern auf die Bundeswehr zurückgegriffen wird. Handelte es sich im Inland oftmals um Flutkatastrophen, bei denen praktische Hilfe gefordert war, so sind die Vorkommnisse im Ausland oft noch dramatischer, wenn es beispielsweise um Hilfe in Erdbebengebieten geht. Hierbei ist dann vor allem der Sanitätsdienst der Bundeswehr gefordert, der auf zahlreiche Hilfseinsätze zurückblicken kann. Beim ersten Auslandseinsatz der Bundeswehr überhaupt, 1960 in Tunesien, war die noch junge Bundeswehr mit Sanitätspersonal zur Stelle, um die zahlreichen Erdbebenopfer zu versorgen.

Hilfe nach Erdbeben ist auch heute immer wieder gefordert. Vor diesem Hintergrund war es ein Glücksfall, dass sich für den Sanitätsdienst der Bundeswehr die Gelegenheit bot, vom 17. bis 29. Oktober 2016 an der Chinesisch-Deutschen Katastrophenübung COMBINED AID 2016 teilzunehmen. China verfügt aus den Erdbebenkatastrophen 2008, 2010 und 2012, bei denen jeweils zwischen 40.000 bis 50.000 Verletzte versorgt werden mussten, über leidvolle Erfahrungen, die den realistischen Hintergrund für diese lang vorbereitete Übung bildeten.

Von deutscher Seite wurde eine Behandlungseinrichtung für die allgemeine und notfallmedizinische Versorgung mit einem zusätzlichen Operationsteam, sowie ein beweglicher Arzttrupp und zwei Rettungstrupps, dabei einer von der Division Schnelle Kräfte des Heeres, gestellt. Das deutsche Großgerät, drei geländegängige Fahrzeuge des Sanitätsdienstes: ein Hägglund BV 206S, ein Yak sowie ein Unimog, wurde von Emden nach China verschifft. Das Personal, 38 ausgewählte Soldaten aus allen Fähigkeitsbereichen des deutschen Sanitätsdienstes, folgte mit dem Flugzeug. Nach dem Eintreffen in Chongqing (Südchina) mussten Fahrzeuge und Personal noch einmal 1.650 Kilometer Landweg zurücklegen, um zum Übungsgelände zu gelangen.

Das Übungsszenario sah vor, zusammen mit dem chinesischen Sanitätsdienst die medizinische Erstversorgung bei einer Erdbebenkatastrophe in einem Staat in der Karibik zu unterstützen. Konkret wurde die Zusammenarbeit an der Schnittstelle zwischen der deutschen notfallmedizinischen Erstversorgung und einer mit 60 Personen besetzten Rettungsstation der Chinesischen Volksbefreiungsarmee geübt. Höhepunkt war eine achtstündige, ununterbrochen ablaufende große Sanitätsübung, während der insgesamt 68 "Patienten" versorgt werden mussten.

Flottenarzt Dr. Dirk Möllmann, Medical Excercise Director sowie Senior National Representative der Übung COMBINED AID 2016, zieht ein positives Fazit und betont die "einmalige Gelegenheit, einen Einblick in den Sanitätsdienst der Chinesischen Volksbefreiungsarmee zu bekommen". Dessen Einsatzbereitschaft ist durch die permanente Erdbebengefährdung in China, das durch seine Ausdehnung und Bevölkerungszahl eine eigene Dimension darstellt, geprägt. Der Sanitätsdienst der Bundeswehr konnte wertvolle Erfahrungen sammeln, um für seine nächsten Einsätze im Rahmen der Katastrophenhilfe gerüstet zu sein.

Pressekontakt:

Presse- und Informationszentrum Sanitätsdienst
Telefon: 0261 896 13103
pizsanitaetsdienst@bundeswehr.org

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