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Kölner Verkehrs-Betriebe AG

Fahrgast-Rekord und ein gutes Unternehmensergebnis
KVB blickt auf erfolgreiches Geschäftsjahr 2017 zurück

Mit einem Fahrgastrekord, einer steigenden Zahl von Stammkunden und einem Unternehmensergebnis, das besser ausfiel als geplant, bilanziert die Kölner Verkehrs-Betriebe AG (KVB) ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2017. Rund 280,6 Millionen Menschen waren im vorigen Jahr mit den Bussen und Stadtbahnen der KVB unterwegs. Das waren 2,9 Millionen (plus ein Prozent) mehr als im Vorjahr. Damit stieg die Zahl der Fahrgäste seit 2008 um mehr als 19 Millionen. Etwa drei Viertel der Fahrgäste sind mit der Stadtbahn unterwegs, ein Viertel entfällt auf den Bus.

Erfreulich ist auch die Entwicklung bei den KVB-Stammkunden: Mehr als 309.000 Kunden sind inzwischen mit Zeittickets wie beispielsweise JobTicket, SchülerTicket, StudentenTicket oder MonatsTicket unterwegs. 2016 waren es noch knapp 304.500. Seit 2008 ist die Zahl der Stammkunden damit um rund 37.000 gestiegen. Mehr als jeder vierte Kölner nutzt also täglich die KVB. Von den insgesamt 280,6 Millionen Fahrten entfallen rund 186,3 Millionen (66,3 Prozent) auf die Stammkunden.

Das Unternehmensergebnis lag 2017 bei einem Fehlbetrag von 86,8 Millionen Euro und fiel damit um 3,2 Millionen Euro besser aus als geplant. 2016 lag der Jahresfehlbetrag noch bei 76,1 Millionen Euro. Dieses Ergebnis, eines der niedrigsten in den letzten Jahrzehnten, beruhte allerdings auf mehreren Einmaleffekten wie etwa die Zahlung aus der Einnahmenabrechnung des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS) für die Jahre seit 2009. Daher war klar, dass sich dieses Ergebnis nicht wiederholen ließ. Im Rahmen des Organschaftsvertrages wird der Verlust durch die Stadtwerke Köln GmbH ausgeglichen.

Die Fahrgelderlöse konnten dank der gestiegenen Fahrgastzahlen und der Preisanpassung im Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) um 2,1 Prozent von 240,9 Millionen Euro auf 245,9 Millionen Euro netto gesteigert werden. Der Aufwanddeckungsgrad sank von 81,4 Prozent im Jahr 2016 auf 79,7 Prozent im Geschäftsjahr 2017.

Im Vergleich zu 2016 sind auch die Einnahmen aus dem Bartarif (Einzel-, Vierer- und TagesTickets) inkl. HandyTicket von 55,9 Millionen auf 57,1 Millionen Euro weiter gestiegen. Gründe sind vor allem die bessere Verfügbarkeit der neuen Ticketautomaten sowie die wachsende Beliebtheit des HandyTickets. Die Zahl der Kunden, die regelmäßig das HandyTicket nutzen, stieg von 111.000 im Jahr 2016 deutlich auf 131.600 im vorigen Jahr. 2010 war das HandyTicket mit gerade mal 20.000 Kunden gestartet.

Schwarzfahrerquote auf niedrigem Niveau stabilisiert

Die Schwarzfahrerquote, die in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken war, hat sich auf niedrigem Niveau stabilisiert. Sie lag 2017 wie im Vorjahr bei rund zwei Prozent. Von rund 3,7 Millionen kontrollierten Fahrgästen waren demnach rund 77.900 ohne gültigen Fahrschein unterwegs. 2010 lag die Schwarzfahrer-Quote noch bei rund sechs Prozent, 2011 waren es 4,7 Prozent, 2013 3,3 Prozent.

Bei der KVB wird seit einigen Jahren deutlich mehr kontrolliert: Seit Mitte 2015 kontrollieren alle rund 220 Mitarbeiter aus dem Aufgabenbereich Sicherheit und Service sowie Fahrausweisprüfdienst die Fahrscheine. Im August 2016 wurden weitere 20 Mitarbeiter für den Bereich Sicherheit und Service eingestellt. Zum anderen wirkt sich auch die Anhebung des Erhöhten Beförderungsentgeltes auf die Schwarzfahrerquote aus: zum 1. August 2015 wurde es bundesweit von 40 auf 60 Euro erhöht.

Auch das Leihradsystem hat sich sehr positiv entwickelt. Bis Ende 2017 wurden rund 1,8 Millionen Ausleihen registriert, zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres waren es rund 870.000. Genau drei Jahre nach dem Start, also Mitte Mai 2018, war die Zahl der Ausleihen auf über 2,1 Millionen geklettert. Insgesamt gab es zu diesem Zeitpunkt 85.000 registrierte Nutzer. Die Flotte beläuft sich auf 1460 Räder.

E-Bus absolvierte erfolgreiches erstes Jahr

Der E-Bus hat auf der Linie 133 ein erfolgreiches erstes Jahr absolviert - mit einer durchschnittlichen Verfügbarkeit von rund 84 Prozent. Im nächsten Schritt ist die Bestellung von 50 weiteren E-Bussen geplant, die auf sechs zusätzlichen Linien zum Einsatz kommen sollen. Einen Zuwendungsbescheid vom Land NRW über 13,3 Millionen Euro übergab NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst im Dezember an die KVB.

Zahl der Mitarbeiter leicht gestiegen

Die KVB hatte zum Bilanzstichtag am 31. Dezember 2017 3.392 Arbeitnehmer und 158 Auszubildende. Mit insgesamt 3550 Mitarbeitern lag die Zahl um 19 höher als ein Jahr zuvor (3.531). Vor allem im Bereich Fahrdienst und beim studentischen Fahrausweisprüfdienst wurden im Berichtsjahr zusätzliche Beschäftigte eingestellt. Die KVB bildet im kaufmännischen und technischen Bereich seit Jahren freiwillig über ihren Bedarf hinaus aus und leistet damit einen Beitrag für die beruflichen Chancen junger Menschen.

Dass die KVB nicht nur ihren Betrieb im Blick hat, sondern auch ihrer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung gerecht wird, zeigt das Projekt "Busfahrschule für Geflüchtete": Eine Frau und fünf Männer aus Iran, Irak und Syrien haben nach einer intensiven Ausbildung und einem anschließenden Praktikum eine Festanstellung als Busfahrer bekommen. Im Jahr 2018 soll ein weiterer Ausbildungskurs starten.

KVB-Vorstandsvorsitzender Jürgen Fenske: "Gerade vor dem Hintergrund der schwierigen Rahmenbedingungen sind wir mit dem Geschäftsjahr 2017 zufrieden. Immer mehr Menschen fahren in Köln Bus und Bahn und leisten damit einen wichtigen Beitrag für Luftreinhaltung und Klimaschutz. Wenn wir den Umweltverbund weiter stärken wollen, müssen wir das Bus- und Bahnfahren noch attraktiver machen. Gemeinsam mit der Stadt haben wir deshalb eine Wachstums- und Angebotsstrategie gestartet. Wir wollen noch in diesem Jahr das Busangebot erhöhen, planen die Modernisierung unserer Bahnflotte, den Ausbau des E-Bus-Angebots und wollen das Streckennetz der Stadtbahn nach dem ÖPNV-Bedarfsplan erweitern - die Ertüchtigung der Ost-West-Achse ist dabei das vorrangige Projekt."

Dafür sind die Rahmenbedingungen im Moment günstig: Stadt, Land und Bund haben sich zum Ausbau des ÖPNV bekannt. Insbesondere die Verdreifachung der Förderung nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) und die Verstetigung des Fonds für nachhaltige Mobilität schaffen die notwendige Finanzierungsbasis für den Ausbau der KVB. Jürgen Fenske: "Wir brauchen zügige Entscheidungen zum Ausbau unseres Netzes, auch im Wettbewerb mit anderen Städten um die Fördermittel von Bund und Land."

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