Makaberes Motto: "Erhalten durch Aufessen" - Tierpark Nordhorn erhält PETAs Negativpreis "Speziesismus des Monats"
Stuttgart (ots)
PETA verleiht dem Tierpark Nordhorn den Negativpreis " Speziesismus den Monats" im Mai. Grund ist der vermeintliche Artenschutz des selbsternannten Familienzoos unter dem Motto "Erhalten durch Aufessen". Laut der Website des Tierparks sei "Schutz durch Nutzung" wesentlich für die Rettung von seltenen und bedrohten Arten. [1] Sogenannte Nutztierrassen sollen also erhalten werden, indem die Angehörigen dieser Arten gegen ihren Willen getötet und verspeist werden.
"Die Ansichten des Tierparks Nordhorn halten wir für einen Skandal. Die Existenzberechtigung von Tieren nur auf ihren Nutzen für Menschen zu reduzieren, ist zutiefst speziesistisch", so Scarlett Treml, Fachreferentin für Tiere in der Agrarindustrie bei PETA. "Der Tierpark Nordhorn predigt Artenschutz und bietet gleichzeitig die Leichenteile seltener Tierarten in der hauseigenen Gastronomie an. Der Erhalt bedrohter Arten funktioniert aber nur, wenn wir für die Tiere sorgen und ihre Bedürfnisse respektieren. Nicht der fehlende Nutzen für uns Menschen rottet Tierarten aus, sondern unser verachtender Umgang mit ihnen. Um dem Tierpark Nordhorn die eigene ausbeuterische Mentalität vor Augen zu führen, möchten wir den Verantwortlichen ein neues Motto vorschlagen: Wie wäre es mit 'Hilfe heucheln, Tiere meucheln', 'Spezies achten, Individuen schlachten' oder vielleicht auch 'Artenvielfalt dank roher Gewalt'? Falls dem Tierpark Nordhorn die Tiere wirklich am Herzen liegen, sollte dieser zu einem reinen Lebenshof umstrukturiert werden."
Der Lebenshof: Zweite Chance für Schweine, Kühe und Co.
Vor allem Tiere, die typischerweise in der landwirtschaftlichen Tierhaltung ausgebeutet werden, können auf einem Lebenshof ein weitestgehend artgerechtes Leben führen. Lebenshöfe wollen mit den Tieren keinen Profit generieren oder diese irgendwann zum Verzehr töten. Vielmehr geben sie empfindungsfähigen Lebewesen die Chance auf ein Leben in Unversehrtheit. Somit sind Lebenshöfe die einzig ethische Alternative zu Zoos, Tierparks und der landwirtschaftlichen Tierhaltung.
PETAs Negativpreis "Speziesismus des Monats"
PETA zeichnet seit September 2022 monatlich Personen, Unternehmen oder Produkte, die sich als besonders speziesistisch und tierfeindlich gezeigt haben, mit dem Negativpreis "Speziesismus des Monats" aus. Nach einem Jahr wird für den skandalösesten Fall unter den bisherigen "Gewinnern" der Titel "Speziesismus des Jahres" verliehen, der in einer öffentlichen Abstimmung ermittelt wird. PETA möchte mit dem Preis die Gesellschaft für das Thema Speziesismus sensibilisieren und zum kritischen Reflektieren, Umdenken und tierfreundlichen Handeln anregen. Denn speziesistisches Denken schafft die Grundlage dafür, dass Tiere für menschliche Zwecke wie selbstverständlich benutzt, gequält und getötet werden.
Speziesismus - die Diskriminierung anderer Arten
Analog zu den Begriffen Rassismus und Sexismus beschreibt Speziesismus eine Form der Diskriminierung - genauer gesagt, die Abwertung empfindungsfähiger Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden und in sogenannte Haus- und Nutztiere unterteilt: So werden beispielsweise Hunde und Katzen liebevoll umsorgt, Schweine, Rinder und Hühner hingegen getötet und gegessen. Aufgrund ihrer Zugehörigkeit zur "falschen" Spezies werden Tiere zu Forschungsobjekten, Nahrungsmitteln, Bekleidungsmaterial oder Spielzeug herabgestuft. Dabei können sie alle Freude und Leid empfinden und haben daher ein Interesse daran und ein Recht darauf, zu leben und nicht verletzt zu werden. PETA vertritt eine anti-speziesistische Sichtweise und betont, dass diese Gemeinsamkeit aller empfindungsfähigen Lebewesen entscheidend ist, wenn es darum geht, wer moralische Rechte hat. Tiere haben dasselbe Recht auf Leben, Freiheit und Unversehrtheit wie Menschen.
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten.
[1] Tierpark Nordhorn (2023): Erhalten durch Aufessen. Online abrufbar unter: https://www.tierpark-nordhorn.de/erhalten-durch-aufessen/ (05.06.2023).
Das Motiv steht Ihnen für die redaktionelle Berichterstattung hier zum Download zur Verfügung.
Pressekontakt:
Valeria Goller, +49 711 860591-521, ValeriaG@peta.de
Original content of: PETA Deutschland e.V., transmitted by news aktuell