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Gericht entscheidet, PETA Europe sollte das Video von Affenmissbrauch in Covance Labor zeigen dürfen

Newcastle/Gerlingen (ots)

Gestern verkündete der ehrenwerte
Richter Judge Langan das Urteil im Falle der Gewährung des Antrages
auf einstweilige Verfügung, der von Covance Laboratories gegen PETA
Europe Ltd vorgebracht worden war; er schlug den Antrag nieder und
nannte die Argumente von PETA gegen die Gewährung einer einstweiligen
Verfügung "kumulativ und ... überwältigend". Zusätzlich wurden
PETA-Europe umgerechnet EUR 75.000,00 zur Begleichung von
Anwaltskosten zugesprochen.
Covance versuchte, eine solche Verfügung zu erlangen, um PETA
Europe daran zu hindern, die Videoaufnahmen einer 11 Monate dauernden
Undercover-Ermittlung durch PETA US bei einer Tierversuchseinrichtung
von Covance in den USA zu zeigen.
Dem Gericht wurde das 28-minütige Video aus der Ermittlung
gezeigt, woraufhin Richter Langan sich veranlasst sah, die "grobe
Weise, in welcher die Tiere behandelt werden und die Trostlosigkeit
der Umgebung, in der sie gehalten werden" zu kommentieren, Dinge,
die, so seine Aussage, "nach einer Erklärung schreien". Das Video
zeigt ferner mehrfache Verletzungen des US-amerikanischen
Tierschutzgesetzes (AWA), die PETA in einer 272 Seiten umfassenden
Beschwerde an das US-amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA)
aufgelistet hat. Covance versucht auch in den USA gegen PETA
vorzugehen um die Verbreitung des Videos zu stoppen, bisher
allerdings ohne Erfolg.
Zu den Verstößen, die PETA US in der Covance Einrichtung in
Vienna, Virginia, dokumentierte, zählen:
  • Tiere mit gebrochenen Gliedmaßen, denen man tierärztliche Hilfe und Euthanasie vorenthielt; Tiere mit Krämpfen; Tiere mit triefenden offenen Wunden an den Beinen; und Tiere, die an Nebenwirkungen aufgrund der getesteten Medikamente litten und sich in einem so schlimmen Zustand befanden, dass sie nur noch hätten schmerzlos eingeschläfert werden sollen.
  • Physische und psychische Gewalt gegen Primaten durch Covance-Mitarbeiter; u.a. wurden kranke Affen mit aller Gewalt in Plastik-Arretierröhren gequetscht und völlig verängstigte Affen auf den Boden geschmettert, mit Wasser bespritzt, vorsätzlich gequält und gewaltsam in ihre Käfige zurückgeschmissen, nachdem man ihnen Medikamente in den Magen gepumpt hatte.
  • Affenbabys bekamen täglich Nasenbluten, weil Covance zu große Sonden einsetzte und ihnen über die Nase in den Schlund und Magen schob, um Testsubstanzen zu verabreichen
  • Chronischer Durchfall aufgrund von Stress
  • Den Affen wurde keine Anregung und kein Sozialkontakt gewährt, wie es vom Tierschutzgesetz verlangt wird, was zu Selbstverstümmelung und wiederholten Verhaltensmustern wie "im Kreis drehen" und "hin- und herschwingen" führt, Symptome, die allesamt von Tierverhaltensforschern in direkten Zusammenhang gebracht werden mit Einsamkeit und Mangel an Anregung.
In krassem Gegensatz zu dem Missbrauch, den PETA US aufdeckte,
gibt Covance ein Tierschutz-Statement heraus, in dem das Unternehmen
behauptet, es behandele Tiere mit "Sorgfalt und Respekt ". Judge
Langan nennt die Diskrepanz zwischen Covance's Anspruch und der durch
die Ermittlung von PETA US aufgedeckten Realität "einen Vergleich
zwischen zwei unterschiedlichen Welten". Er sagt weiter, zu dem
Ausmaß, in dem Covance "einen irreführenden Eindruck gepflegt hat,
PETA Europe ein Anrecht hat, dieses öffentlich zu korrigieren". "Das
Gerichtsurteil bedeutet, dass die Öffentlichkeit und die Presse ein
Recht darauf haben, zu sehen, wie Affen in dem weltgrößten
Versuchslabor systematisch missbraucht werden", so PETA
Kampagnen-Koordinator Andrew Butler. "Videoaufnahmen davon, wie Tiere
bei Covance geschlagen und gewürgt werden, fallen nicht unter die
Rubrik geheimhaltungspflichtige Informationen, sondern sind vielmehr
strafrechtliche Beweise, die es verdienen, gesehen zu werden, und
dafür werden wir auch weiterhin kämpfen. Die in diesen winzigen,
vergitterten Stahlkäfigen gehaltenen Primaten bedürfen dringend
unseres Schutzes."
Covance kann gegen dieses Urteil binnen einer Frist von 14 Tagen
Berufung einlegen.
Weitere Informationen über die Ermittlung von PETA US bei Covance
finden Sie unter www.CovanceGrausam.de
Ein vollständiges Exemplar des richterlichen Urteils ist auf
Anfrage erhältlich.

Pressekontakt:

Dr. Edmund Haferbeck
0171-431-7387
PETA-Deutschland e.V.
www.peta.de

Original content of: PETA Deutschland e.V., transmitted by news aktuell

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