ADAC Ambulanzdienst betreut 2017 rund 55.300 Patienten
12.900 Krankenrücktransporte in die Heimat
Knapp 21 Prozent mehr Patienten in Griechenland
München (ots)
Der ADAC Ambulanzdienst hat im Jahr 2017 weltweit rund 55.300 erkrankte und verletzte Urlauber betreut. Das sind rund 300 Patienten mehr als im Vorjahr. Medizinische Hilfe musste in 193 Ländern geleistet werden.
Wie im Vorjahr sind die Patientenzahlen in der Türkei weiter rückläufig, während sie in Griechenland um rund 21 Prozent, in Frankreich um mehr als 9 Prozent und in Kroatien um knapp 8 Prozent zulegen. In der Patientenstatistik spiegelt sich somit ein verändertes Reiseverhalten wider - hin zu eher klassischen europäischen Urlaubs- und Autoreiseländern.
Patienten pro Reiseland (Vergleich zum Vorjahr):
- Spanien: 6.491 (minus 2,4 Prozent) - Österreich: 6.065 (plus 1,6 Prozent) - Türkei: 5.147 (minus 8,6 Prozent) - Italien: 4.564 (plus 4,3 Prozent) - Griechenland: 2.319 (plus 20,7 Prozent) - Frankreich: 1.966 (plus 9,1 Prozent) - Kroatien: 1.444 (plus 7,8 Prozent)
Außerhalb von Europa liegen die USA (1529 / minus 4,9 Prozent) und Thailand (1214 / plus 4,6 Prozent) vorne. Dahinter folgen Ägypten mit 923, die Schweiz mit 812 sowie Polen mit 707 betreuten Patienten.
Für rund 12.900 der 55.300 Patienten organisierte der ADAC Ambulanzdienst einen Krankenrücktransport in eine Klinik in der Heimat - das sind rund 800 Patienten mehr als im Vorjahr. Rund 4.400 der erkrankten oder verletzten Urlauber (plus zehn Prozent) wurden per Flugzeug zurückgebracht - entweder in einer Linien- oder ADAC Ambulanzmaschine. Davon kamen über 1.200 Patienten aus Nordrhein-Westfalen, 543 Urlauber aus Baden-Württemberg sowie 538 Patienten aus Bayern.
Je nach Maschinentyp kostet ein ADAC Ambulanz-Sonderflug etwa von Ägypten oder den Kanarischen Inseln nach Deutschland bis zu 45.000 Euro. Ein Intensivtransport von Mexiko kann bis zu 70.000 Euro und von Asien oder Australien bis zu 130.000 Euro kosten. Arzt- und Krankenhauskosten sind dabei noch nicht berücksichtigt. Hauptursachen für die Krankenrücktransporte per Flugzeug sind in rund 70 Prozent der Fälle Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfälle und Hirnblutungen. 15 Prozent gehen auf Unfälle zurück, besonders auf Verkehrs- und Sportunfälle.
Ohne ausreichenden Versicherungsschutz kann ein medizinischer Notfall im Ausland sehr teuer werden. Daher empfehlen neben dem ADAC Ambulanzdienst auch das Auswärtige Amt sowie die gesetzlichen Krankenkassen, mit einer privaten Auslandskrankenversicherung vorzusorgen.
An 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr
Für den weltweiten Krankenrücktransport des ADAC Ambulanzdienstes betreibt die ADAC SE über das Tochterunternehmen Aero-Dienst GmbH & Co. KG, Nürnberg, unter anderem vier fliegende Intensivstationen. Die Flotte besteht aus zwei Großraumambulanz-Jets vom Typ DO 328, einer Turboprop der Firma Beechcraft sowie einem Learjet 60. Bei Bedarf können weitere Flugzeuge eingesetzt werden. Das größte Flugzeug, die DO 328, kann bis zu zehn Patienten gleichzeitig transportieren.
Neben der fliegenden Crew beschäftigt der ADAC Ambulanzdienst, der zur ADAC-Schutzbrief Versicherungs-AG gehört, mehr als 100 Mitarbeiter in der Münchner Zentrale, darunter Ärzte, Rettungssanitäter und Rettungsassistenten. Bei ihrer Arbeit werden sie zusätzlich von deutschsprachigen Mitarbeitern und Ärzten in zehn ADAC-Notrufstationen im Ausland unterstützt.
Damit im Notfall schnell reagiert werden kann, gewährleistet der ADAC Ambulanzdienst eine Erreichbarkeit rund um die Uhr. Verletzte und Erkrankte, die im Besitz eines gültigen ADAC Auslandskrankenschutzes sind, werden gebeten, sich unmittelbar nach einer Erkrankung, Verletzung oder Aufnahme im Krankenhaus oder einer Notfallambulanz unter +49 89 76 76 76 zu melden, damit eine zeitnahe Beratung und Einleitung von weitergehenden Maßnahmen erfolgen kann.
Zudem hilft die Hotline des ADAC Ambulanz Informationsservice unter +49 89 76 76 77 weiter, nennt deutsch- und englischsprachige Ärzte und Krankenhäuser in der Nähe des Reiseziels.
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