Provinzial Konzern mit starker Premieren-Bilanz
Münster (ots)
- Gesamtbeitragseinnahmen über Markt gestiegen
- Kräftiges Wachstum in der Schaden- und Unfallversicherung
- Schaden-Kosten-Quote deutlich unter Marktdurchschnitt
- Provinzial Konzern als Versicherer der Regionen wächst zügig zusammen
Der fusionierte Provinzial Konzern blickt trotz der Herausforderungen durch die Fusion und die Corona-Pandemie auf ein erfolgreiches erstes Geschäftsjahr zurück. "Unser Konzern-Ergebnis von 165,9 (Vorjahr 146,3) Mio. Euro vor Steuern liegt deutlich über unseren Erwartungen. Dazu haben alle Regionalversicherer des Konzerns, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie unsere Vertriebspartnerinnen und Vertriebspartner vor Ort, die in dieser anspruchsvollen Zeit für die Kundinnen und Kunden da waren, in hervorragender Weise beigetragen", betont Vorstandsvorsitzender Dr. Wolfgang Breuer anlässlich der Vorlage der ersten gemeinsamen Bilanz des unter die Top Ten der Branche aufgerückten öffentlichen Versicherers.
Die wirtschaftlichen Gesamtbeitragseinnahmen des aus der Provinzial NordWest (Münster) und der Provinzial Rheinland (Düsseldorf) entstandenen Konzerns sind im Geschäftsjahr 2020 um 1,6 % auf 6,51 Mrd. Euro gestiegen. "Damit haben wir erneut besser abgeschnitten als der Gesamtmarkt", erläutert der Konzernchef. Dieser ist in der Schaden-/Unfall- und Lebensversicherung insgesamt um 1,0 % gewachsen.
Im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft konnte der Provinzial Konzern um 4,6 % auf insgesamt 3,97 Mrd. Euro und damit stärker als der Markt (+2,3 %) zulegen. Besonders hervorzuheben ist die Beitragsentwicklung in der Wohngebäudeversicherung, die einen deutlichen Zuwachs von 6,9 % auf 1,06 Mrd. Euro verzeichnete. In der Kraftfahrtversicherung, dem mit 1,21 Mrd. Euro Beitragseinnahmen größten Versicherungszweig, konnte ein deutlich über dem Marktdurchschnitt liegendes Wachstum von 2,9 % (Markt 0,9 %) erzielt werden.
Die Schadenbelastung hat infolge von Sturmereignissen (zum Beispiel "Sabine" und "Victoria") sowie Großschäden durch Feuer gegenüber dem schadenarmen Vorjahr insgesamt leicht zugenommen. Abgemildert wurde der Anstieg der Bruttoschadenaufwendungen durch coronabedingt rückläufige Aufwendungen in der Kraftfahrtversicherung sowie durch eine Regresszahlung infolge der endgültigen Abwicklung eines Großschadens. Die Schaden-Kosten-Quote (Combined Ratio) lag mit 85,2 % fast vier Prozentpunkte unter dem Marktschnitt von 89 %. Damit stellt der neue Provinzial Konzern seine versicherungstechnische Ertragskraft eindrucksvoll unter Beweis.
Coronabedingt rückte die Betriebsschließungsversicherung mit Gesamtaufwendungen von rund 23 Mio. Euro in den Fokus. 2.400 Betrieben konnte so geholfen werden. "Es gab sehr positive Rückmeldungen der Versicherungsnehmer und des Vertriebs, da wir in der überwiegenden Zahl der Fälle für alle Beteiligten zufriedenstellende Lösungen finden konnten", berichtet Breuer. Für Privatkunden gab es zudem diverse spartenspezifische Corona-Maßnahmen wie etwa die Anpassungen der Jahres-Kilometerleistungen in der Kfz-Versicherung oder auch den Einschluss des Internetschutzes in der Hausratversicherung.
In der Lebensversicherung konnte die Provinzial Rheinland Lebensversicherung die Beitragseinnahmen steigern; die Provinzial NordWest Lebensversicherung hatte einen Rückgang zu verzeichnen, vor allem aufgrund des volatilen Einmalbeitragsgeschäfts. Insgesamt verringerten sich die Beitragseinnahmen in der Lebensversicherung um 2,7 % auf 2,54 Mrd. Euro, während die Beitragsentwicklung im Markt stagnierte. Von den Gesamtbeitragseinnahmen in der Lebensversicherung entfielen 1,01 Mrd. Euro auf das Einmalbeitragsgeschäft, was einem Rückgang von 4,4 % entsprach. Beide Lebensversicherer weisen weiterhin hohe, über dem Marktschnitt liegende, Solvabilitätsquoten aus.
Der Kapitalanlagenbestand des fusionierten Provinzial Konzerns belief sich am Bilanzstichtag auf insgesamt rund 46 Mrd. Euro. Die Nettoverzinsung der Kapitalanlagen betrug 2,7 %.
Positive Entwicklung für 2021 erwartet
In der Schaden- und Unfallversicherung hat sich die positive Entwicklung zum Jahresauftakt fortgesetzt und es konnte im I. Quartal 2021 ein Beitragszuwachs von 2,3 % erreicht werden. In der Lebensversicherung gingen die Beitragseinnahmen dagegen um 4,4 % zurück. Hier lag die Neugeschäftsentwicklung im I. Quartal 2021 unterhalb des noch überwiegend nicht pandemiegeprägten I. Quartals 2020. Im weiteren Jahresverlauf wird jedoch auch in der Lebensversicherung wieder mit einem moderaten Beitragswachstum gerechnet. "Insgesamt erwarten wir ein positives Geschäftsjahr 2021, was insbesondere von den Vertriebspartnerinnen und Vertriebspartnern in der persönlichen Betreuung vor Ort bzw. über digitale Kanäle getragen wird", so Breuer.
Ausgezeichnete Produkte
Die stärkere Homeoffice Nutzung hat die Notwendigkeit einer sicheren digitalen Kommunikation insbesondere für Unternehmen verdeutlicht. Der Cyberversicherungsschutz der Provinzial wurde mehrfach ausgezeichnet - zuletzt im April 2021 mit dem Deutschen Versicherungsaward in der Kategorie "Gewerbe - Gewerbliche Cyberversicherung." Als zusätzliche Serviceleistung bietet die Provinzial im Rahmen ihrer Cyberversicherung Betrieben eine Schulungsplattform mit Fachwissen an.
Aktuell sehr gute Bewertungen von Stiftung Warentest ("Finanztest") erhielten darüber hinaus der Berufsunfähigkeitsschutz für Schülerinnen und Schüler der Provinzial Rheinland sowie der Berufsunfähigkeits-Top- und Premium Schutz der Provinzial NordWest Lebensversicherung.
Gemeinsam nachhaltig
Um das Zukunftsthema Nachhaltigkeit im Konzern weiter voranzutreiben und Nachhaltigkeitsaspekte in alle relevanten Unternehmensbereiche zu integrieren, wurde eigens ein konzernübergreifendes Nachhaltigkeitskomitee gegründet. Zudem ist in diesem Jahr der erste gemeinsame Bericht des fusionierten Konzerns nach dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex erschienen. In den Bereichen Kapitalanlage und Versicherungsprodukte sind die ESG-Kriterien (Environmental - Umwelt, Social - Soziales und Governance - Unternehmensführung) berücksichtigt: 96 Prozent der Kapitalanlagen des Provinzial Konzerns wurden bereits auf ESG-Kriterien überprüft. "Auch wir wollen unseren Beitrag für eine nachhaltige Zukunft leisten. Die Ausrichtung auf die ökonomische und ökologische Sicherheit sowie eine Orientierung am Gemeinwohl sind uns wichtig. Unsere langfristige Finanzstabilität sichern wir durch verantwortungsvolle Kapitalanlagen ab", erläutert der Vorstandsvorsitzende. Beispielhaft für viele konkrete Aktionen stehen die Aufforstungs-Kampagne "Baum statt Brief" mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald sowie die Unterstützung eines Münsteraner Anbieters für Stadtmobilität. Außerdem setzt der Provinzial Konzern die Nachhaltigkeits-Strategie des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) um und beteiligt sich an den Projekten - "Pathways to Paris" und "Wege zum klimaneutralen Unternehmen." Diese legen den Fokus auf die praktische Umsetzung im Unternehmen und dienen dazu, in den kommenden zwei Jahren maßgeschneiderte Fahrpläne zur Klimaneutralität des Konzerns zu entwickeln.
Organisatorische Neuausrichtung kommt voran - Kunden im Fokus
Auch die organisatorische Neuausrichtung des fusionierten Provinzial Konzerns schreitet gut voran. Erste Unternehmensbereiche sind bereits in neuer Struktur an den Start gegangen. "Dabei hat die Kundenperspektive Priorität. Genutzt werden neue Formen der Zusammenarbeit. Als Serviceversicherer haben wir immer das vorrangige Ziel, das positive Kundenerlebnis zu steigern", erläutert Dr. Wolfgang Breuer. "Die in beiden Unternehmen dazu erfolgreich begonnenen Kundenbegeisterungsprogramme haben wir im Konzern bereits Ende vergangenen Jahres zusammengeführt und sorgen mit hoher Schlagzahl für deren Weiterentwicklung." Um den Erfolg der eingeführten Maßnahmen ermitteln zu können, misst die Provinzial mit dem sogenannten "Kundenkompass" fortlaufend das Kundenfeedback auf Basis der Weiterempfehlungsbereitschaft. Er ist ein Instrument, um die Perspektive der Kunden und deren Wünsche zukünftig noch besser zu verstehen und gemeinsam mit den Vertriebspartnerinnen und Vertriebspartnern zukunftssichere Lösungen umzusetzen. Das Besondere: Die Befragungen erfolgen systematisch und kontinuierlich im Wochenrhythmus - und nicht wie klassische Marktstudien zur Zufriedenheit einmal im Jahr.
Investitionen in die IT
Die Investition in die Digitalisierung und Schaffung einer zukunftsfähigen gemeinsamen IT-Landschaft ist das Ziel des IT-Fusionsprogramms. Genutzt werden sollen neue Formen der Zusammenarbeit und innovative Technologien - mit effizienten und schlanken Prozessen für den Innen- und Außendienst zur Schaffung von positiven Kundenerlebnissen. "Das IT-Fusionsprogramm ist wichtiger Teil unseres Fusionsprogramms. Mit den Investitionen in die Digitalisierung in Höhe von jährlich mehr als 30 Mio. Euro stellen wir uns mit noch mehr Schlagkraft zukunftsfest auf", benennt der Konzernchef das Ziel.
Corona gut gemeistert
Die Corona-Pandemie hat auch bei der Provinzial zu einer starken Veränderung in der Arbeitsorganisation geführt. "Rund 80 % der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten nach wie vor aus dem Homeoffice und haben in der Zeit ein hohes Maß an Flexibilität gezeigt. Wir haben es durch unsere leistungsfähige IT im vergangenen Frühjahr innerhalb weniger Wochen geschafft, alle mit der notwendigen Technik auszustatten. Die digitale Kommunikation mit den Kundinnen und Kunden hat ebenfalls stark an Bedeutung gewonnen. Unsere Agenturen nutzen diese Möglichkeiten flexibel und den jeweils aktuellen Bedingungen angepasst ", so Breuer. Flexiblere Arbeitsmodelle als in Vor-Corona-Zeiten werde es zudem künftig mit Sicherheit auch bei der Provinzial geben. "Ohne Präsenz kann sich keine gute Unternehmenskultur entwickeln. Insbesondere in einem frisch fusionieren Unternehmen wie unserem. Wir sehen aber auch die vielen positiven Effekte des dezentralen Arbeitens und werden die entsprechenden Möglichkeiten weiterhin anbieten und da, wo es sinnvoll ist, ausbauen." Seit Ende Mai hat die Provinzial zudem ihr Impfprogramm gestartet und vermittelt allen Beschäftigten, deren Partnern sowie den Agenturleitern und deren Mitarbeitern ein Impfangebot. "Damit wollen wir unseren Beitrag im Rahmen der nationalen Impfstrategie leisten", erläutert der Vorstandsvorsitzende.
Verankerung in den Regionen
Die Regionalversicherer des Konzerns engagieren sich in ihren Geschäftsgebieten und Standorten vielfältig im sozialen und kulturellen Bereich, in der Schadenverhütung sowie im Sport. So unterstützen die Kultur-und Sozialstiftungen in Münster und Düsseldorf - hier insbesondere über den Arbeitskreis "ProEhrenamt" - eine große Anzahl gemeinwohlorientierter Projekte wie auch die Mitarbeitervereine "Provinzialer helfen" soziale Initiativen in Westfalen-Lippe und im Norden. Als Partner der Feuerwehren fördert die Provinzial Brandschutzmaßnahmen und Brandschutzerziehung. Kunst- und Kulturförderung hat ebenso an allen Standorten einen hohen Stellenwert. Neben dem Breitensport hat auch Spitzensportförderung eine besondere Tradition.
Der Provinzial Versicherungskonzern gehört mit Gesamtbeitragseinnahmen von über sechs Milliarden Euro zu den großen deutschen Versicherungsgruppen und hat fünf Millionen Kundinnen und Kunden. Im Geschäftsgebiet des Konzerns im Norden und Westen Deutschlands leben rund 26 Millionen Menschen. Die Regionalversicherer des Konzerns, Westfälische Provinzial, Provinzial Rheinland, Provinzial Nord Brandkasse, Hamburger Feuerkasse und Lippische Landesbrandversicherung, sind fest in ihren jeweiligen Geschäftsgebieten in Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Teilen von Rheinland-Pfalz verwurzelt. Rund 12.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für den Konzern im Innen- und Außendienst tätig, darunter etwa 1.000 Auszubildende. Eine qualitativ hochwertige Betreuung der Kundinnen und Kunden ist durch die Vertriebspartner in 1.253 Provinzial Agenturen, 121 Sparkassen mit ihren Filialen sowie durch die Zusammenarbeit mit Maklern gewährleistet.
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