Deutscher BundeswehrVerband (DBwV)
DBwV-Bundesvorsitzender Bernhard Gertz zum Bericht des Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages: Mehr gepanzerte Radfahrzeuge nach Kabul verlegen!
Berlin (ots)
Der Vorsitzende des Deutschen BundeswehrVerbandes, Oberst Bernhard Gertz, erklärte zum Jahresbericht des Wehrbeauftragten, Willfried Penner:
"Ich bin dankbar, dass auch Herr Penner die unzureichende Sicherheit der deutschen Soldaten in Kabul zum Thema gemacht hat. Es kann nicht angehen, dass unsere Männer auf offenen Lastwagen durch die engen Gassen der zerstörten Millionenstadt fahren. So werden sie zu Zielscheiben, die von Steinen und Handgranaten getroffen werden können", unterstrich Gertz seine Kritik an der Ausstattung der deutschen ISAF-Truppe in Afghanistan. Da Soldaten des Kommandos Spezialkräfte (KSK) am Kampf gegen Taliban- und El Quaida-Rebellen beteiligt seien, müsse die Truppe in Kabul mit Repressalien und Attentaten rechnen.
Gertz forderte in einem Interview mit dem ZDF die Bundesregierung auf, diesen Zustand zu beenden und schnellstmöglich mehr gepanzerte Radfahrzeuge nach Afghanistan zu verlegen. Dort stünden derzeit nur sechs Dingos, die aus der Vorausbildung an der Infanterieschule in Hammelburg abgezogen wurden, zur Verfügung. Er richtete seine Mahnung insbesondere an Bundeskanzler, Außen- und Finanzminister: "Wer Soldaten in einen solchen gefährlichen Einsatz schickt, muss auch ihren optimalen Schutz gewährleisten."
Der DBwV-Bundesvorsitzende unterstrich auch die Forderungen Penners nach besseren sozialen Rahmenbedingungen vor dem Hintergrund der Auslandseinsätze. Bemerkenswert sei auch dessen Kritik am Beförderungs- und Verwendungsstau und an der ungleichen Besoldung in Ost und West im zwölften Jahr der "Armee der Einheit". Eine Beseitigung dieser Ungleichbehandlung würde, so Gertz, den Haushalt "nur" mit ca. 20 Millionen Euro pro Jahr belasten.
Zur wiederholt vorgebrachten Kritik des Wehrbeauftragten an mangelnder politischer Bildung in den Streitkräften sagte Gertz, die Bundeswehr könne in neun Monaten Grundwehrdienst nicht die Versäumnisse in Elternhaus und Schule auffangen.
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