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Gertz: Festhalten an sechsmonatigem Auslandseinsatz nicht länger zumutbar
Wehrbeauftragter mahnt dringend notwendige Reformen an, die sich mit den Forderungen des DBwV decken

Berlin (ots)

Die hohe Zahl der Eingaben beim Wehrbeauftragten
des Deutschen Bundestages "ist auch eine Reaktion der Truppe auf eine
fortgesetzte Überbelastung der Soldaten und ihrer Familien", erklärte
der Vorsitzende des Deutschen BundeswehrVerbandes, Oberst Bernhard
Gertz, in Berlin.
"Das Festhalten an einem sechsmonatigen Kontingent ist auf Dauer 
nicht länger zumutbar. Hier müssen Initiativen ergriffen werden.
Dabei darf es nicht nur um eine Flexibilisierung bei der Einsatzdauer
gehen. Es muss ernsthaft die Möglichkeit geprüft werden, die
Kontingent-Dauer auf drei Monate zu kürzen." Damit müsste allerdings
auch das Intervall zwischen den Einsätzen verkürzt werden, betonte
Gertz. Angesichts einer Armee, die sich mitten in der
Umstrukturierung befinde, erfordere diese Maßnahme erheblichen
Aufwand. "Aber den muss man leisten, wenn man Menschen fürsorglich
behandeln will", sagte Gertz.
Wehrbeauftragter Dr. Willfried Penner habe wesentliche Reformen
angemahnt, die sich mit den Forderungen des Deutschen
BundeswehrVerbandes deckten, betonte Gertz: "Neben der Einsatzdauer
warten wir auf dringend notwendige Verbesserungen des
Versorgungsrechts, auf Dienstzeitregelungen für Soldaten und auf eine
bessere, gerechtere Beförderungssituation der Portepee-
Unteroffiziere."
Sorge bereite auch der Umgang mit weiblichen Soldaten. So habe die
Bundeswehr für Soldatinnen, die Kinder bekommen, "keine passenden
dienstrechtlichen Antworten parat". Es gebe in der Bundeswehr keine
geeignete Teilzeitregelung. In der Folge wendeten sich viele
Soldatinnen nach der Mutterschaft ganz von der Truppe ab. Abhilfe
könne hier eine gesetzliche Dienstzeitregelung für Soldaten schaffen.
Der BundeswehrVerband arbeitet derzeit mit dem
Bundesverteidigungsministerium an einem gemeinsamen Gesetzentwurf.

Pressekontakt:

Wilfried Stolze,
Tel.-Nr.: 030/80470350
Jürgen Meinberg,
Tel.-Nr.: 0228/3823212

Original content of: Deutscher BundeswehrVerband (DBwV), transmitted by news aktuell

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