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Trittins Pläne zum Emissionshandel gefährden Chemiestandort Deutschland
Die Allokationspläne des Umweltministers treffen auf heftigen Widerspruch

Frankfurt am Main (ots)

Massive Nachteile im Vergleich zu ihren
europäischen Wettbewerbern befürchtet die deutsche chemische
Industrie aufgrund der jüngsten Pläne von Bundesumweltminister Jürgen
Trittin zum Emissionshandel. Der jüngste Vorstoß des Umweltministers 
ist für die deutschen Chemieunternehmen völlig inakzeptabel. Trittin
will im nationalen Allokationsplan für den Emissionshandel den
Chemieunternehmen weniger Emissionszertifikate zuteilen als sie
benötigen.
Dem widerspricht die Branche aufs Heftigste, weil die deutschen
Chemieunternehmen von allen Beteiligten bisher am meisten zum
besseren Klimaschutz beigetragen haben. Über die Selbstverpflichtung
der Wirtschaft hinaus hatte die chemische Industrie zugesagt, ihren
spezifischen Energieverbrauch und ihre energiebedingten
Kohlendioxidemissionen von 1990 bis zum Jahr 2005 um jeweils 30
Prozent zu reduzieren. Dieses Ziel hatte die deutsche chemische
Industrie bereits 1999 erreicht. Die Chemie hat ferner zugesagt, die
relevanten Treibhausgase Kohlendioxid und Lachgas bis 2012 um 45 bis
50 Prozent und den spezifischen Energieverbrauch um 35 bis 40 Prozent
unter die Werte von 1990 zu senken.
Die Bundesregierung hatte im Gegenzug zugesagt, den
Energieverbrauch der Industrie nicht durch zusätzliche Kosten und
Reglementierungen zu belasten.
Diese Vereinbarung verletzt der Umweltminister mit seinem jetzt
vorgestellten Gesetzentwurf. Statt die enormen Vorleistungen der
Industrie für den Klimaschutz beim Emissionshandel zu
berücksichtigen, will der Umweltminister in seinem nationalen
Allokationsplan der Industrie weniger Emissionszertifikate zuteilen
als dem aktuellen Bedarf entspricht und damit die Energiekosten der
Unternehmen zusätzlich erhöhen.
Wie stark Trittins Pläne die Wettbewerbsfähigkeit der
Chemieunternehmen in Deutschland behindern, zeigt ein Blick zu
europäischen Nachbarn wie Holland, Belgien und England. Dort fördern
die Regierungen die Chemieunternehmen, indem sie ihnen mindestens die
derzeit benötigten Zertifikate ausstellen, oft aber auch weiteres
Wachstum durch zusätzliche Zertifikate unterstützen.
Während andere EU-Länder, die zum Teil ihre Klimaschutzziele auch
nicht annähernd erreicht haben, das wirtschaftliche Wachstum ihrer
Industrie fördern, will in Deutschland Umweltminister Trittin gerade
diejenigen zusätzlich belasten, die bisher am meisten für einen
besseren Klimaschutz geleistet haben.

Pressekontakt:

Volker Kalisch
Leiter der VCI-Pressestelle
kalisch@vci.de

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