Negativzinsen auf Einlagen: 151 Banken und Sparkassen kassieren ein "Verwahrentgelt"
Ammersee (ots)
Die Zahl der Banken und Sparkassen, die Strafzinsen an Privat- und/oder Geschäftskunden weiterreichen, steigt kontinuierlich an. Das Verbraucherportal biallo.de zählt aktuell schon mehr als 150 Geldinstitute. 52 davon erheben ein sogenanntes Verwahrentgelt auch im Privatkundenbereich. Dabei gilt meist ein bestimmter Freibetrag, zum Beispiel in Höhe von 100.000 Euro. Die Strafzinsen werden dann nur für den übersteigenden Betrag berechnet.
Drei Geldhäuser langen bei Privatkunden bereits ab dem ersten Euro auf dem Tagesgeldkonto zu - darunter auch die Volksbank Raiffeisenbank Fürstenfeldbruck, die einen Strafzins in Höhe von 0,5 Prozent erhebt. Allerdings betont die Bank, dass die Regelung nur für Neukunden gilt. "Wir berechnen aktuell für unsere Bestandskunden im Rahmen der bisherigen Geschäftsverbindungen kein Verwahrentgelt", sagte Robert Fedinger, Vorstand der Volksbank Raiffeisenbank Fürstenfeldbruck, bereits Anfang November gegenüber biallo.de. Auf dem Girokonto beläuft sich der Freibetrag für Neukunden auf 20.000 Euro.
"Die Reaktion der Bank aus Fürstenfeldbruck überrascht uns nicht und darf nicht zu hoch bewertet werden", sagt Horst Biallo, Inhaber und Gründer des gleichnamigen Verbraucherportals. "Das werden künftig noch viele andere Banken machen, um Leute abzuschrecken, die nur zu ihnen kommen, weil sie woanders diese Zinsen schon zahlen müssen."
Die Redaktion von biallo.de untersucht fortlaufend die Entgeltinformationen, Preisaushänge und Internetseiten von gut 1.300 Banken und Sparkassen. Eine Liste aller 151 Geldhäuser mit Negativzinsen ist unter folgendem Link abrufbar: www.biallo.de/geldanlage/ratgeber/so-vermeiden-sie-negativzinsen/
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