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Textilfabriken auf den Philippinen besucht

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Global Micro Initiative e.V.: Vorsitzender besucht Textilfabriken in Subic Bay auf den Philippinen

Einstürzende Fabriken, beengte Arbeitsflächen, überhitzte Hallen, fehlende Sicherheitsvorkeh¬rungen, schlechter Lohn - das sind die Assoziationen, wenn es um Textilfabriken in Asien geht. "Wir werden oft gefragt, was das denn für Firmen sind, die in der Vergangenheit häufig Absolventinnen der von uns finanzierten Nähausbildungen einstellten", so Tobias Schüßler. Ein Highlight des diesjährigen Besuchs des Vorstandsvorsitzenden der Hösbacher Hilfsorganisation Global Micro Initiative e.V. (GMI) war deshalb die unangekündigte Besichtigung von zwei Textilfabriken auf den Philippinen. Ziel war es, einen umfassenden Eindruck der Arbeitsbedingungen vor Ort zu bekommen.

"Was wir sahen war sehr anders als das, was ich durch die Nachrichten im Kopf hatte", so Schüßler. "Die Arbeiter erhalten fast das doppelte des örtlichen Mindestlohns, was ein Leben oberhalb der Armutsgrenze ermöglicht. Außerdem erhalten sie kostenlose Getränke während der Arbeit. Was mich auch sehr überraschte: Die Fabrik war zwar ziemlich groß, beschäftigte aber nur insgesamt 80 Mitarbeiter. Jeder hatte eine eigene Station, es wirkte nicht gedrängt oder überladen. Sicherheitshinweise waren an vielen Stellen angebracht und schriftlich und in Bildern dargestellt. Janice, die Mitarbeiterin, die uns spontan durch die erste Firma führte, erklärte außerdem, dass Arbeiter hier Karriere machen könnten. Vom Assistenten des Nähers zum Näher und von da zur Qualitätskontrolle oder in die Verwaltung. Auch das war so ganz anders als die Geschichten aus dem Fernsehen."

In der zweiten besichtigten Fabrik bot sich den Besuchern ein ähnliches Bild: Große Arbeitsflächen, unter 100 Mitarbeiter und ein amerikanischer Manager, der stolz erklärte: "Bei uns erhalten die Leute langfristige Verträge. Ich habe keine Zeit, ständig Neue einzustellen und einzuarbeiten. Fluktuation gibt es hier kaum, denn meine Mitarbeiter werden sorgfältig ausgewählt und erhalten Benefits, damit sie bleiben."

Leslie Nabong, Leiterin von Project Life Subic erklärte: "Bevor wir unseren Teilnehmern eine Firma empfehlen, nehmen wir immer Kontakt mit den potentiellen Arbeitgebern auf. So stellen wir sicher, dass die Arbeitsbedingungen angemessen sind und die Firma nicht nach Religion, Alter oder Geschlecht diskriminiert."

Die Erkenntnisse der Fabrikbesichtigungen bestärkten Schüßler darin, dass 90 EUR, die Kosten zur Förderung einer Ausbildung, wirklich nachhaltig zur Verbesserung der Lebenssituation der Auszubildenden beitragen.

Rebecca Ghawi, GMI

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