Corona-Pandemie: Fehlende Impfungen, bedrohte Existenzen und überfüllte Intensivstationen
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Indonesien erlebt aktuell die bisher tödlichste Infektionswelle seit Ausbruch der Corona-Pandemie im Land und bringt damit Öffnungspläne, aber auch Entwicklungszusammenarbeiten zum Erliegen.
Weltweit hält die Corona-Pandemie die Menschen weiter in Atem. Dabei hat sich gezeigt, dass ihre Auswirkungen die Menschen ärmerer Regionen wesentlich härter trifft als jene in den reicheren Teilen der Welt.
Während in Deutschland Ende Juli die wichtige Marke einer Impfrate von 50 Prozent erreicht wurde, liegt diese Rate in Indonesien bei noch nicht einmal 10 Prozent. Und auch wenn sich Initiativen wie COVAX beharrlich für mehr Impfgerechtigkeit einsetzen, führt diese Tatsache zusammen mit einem chronisch unterfinanzierten Gesundheitssystem aktuell zu der für das Land bisher tödlichsten Infektionswelle.
Trauriger Spitzenreiter
Mit Sorge schaut die internationale Gemeinschaft daher auf Bali, das momentan mit traurigen Rekorden als einer der weltweiten Spitzenreiter bei täglichen Corona-Toten und Neuinfektionen auf sich aufmerksam macht. Die Insel galt eigentlich als Pilotprojekt für eine der sogenannten „Grünen Zonen”, in welchen das Infektionsgeschehen soweit zurückgedrängt werden sollte, dass die massiven Einreisebeschränkungen zurückgenommen werden könnten – eine Grundvoraussetzung für den Tourismus und damit eine bedeutende Erleichterung für die Menschen vor Ort. Bali trifft die Krise besonders hart, da die europäischen Sommermonate als die beliebteste Reisezeit gelten. 2021 fällt damit bereits die zweite Hauptsaison aus.
Während die Menschen mit Impfstoffknappheit, Versorgungsengpässen bei Sauerstoffgeräten und einem signifikanten Mangel an Intensivbetten kämpfen, versuchen sie, ihre Existenzgrundlagen zu sichern. In den touristischen Zentren haben viele ihre Arbeit verloren oder erhalten auf unbestimmte Zeit nur noch etwa 30 Prozent ihres Lohns.
Einfluss auf Entwicklungszusammenarbeit
Damit hat sich auch für die Hösbacher Global Micro Initiative e.V. (GMI) der Arbeitsalltag vor Ort stark verändert. Auf Bali versuchen aktuell nicht wenige Menschen, eigene kleine Einzelhandel zu eröffnen. Soweit es die Infektionslage zulässt, unterstützt GMI daher weiterhin unbürokratisch und engmaschig die Kleinstunternehmenden. So liegt der Schwerpunkt der Arbeit der lokalen Partner bei spendenfinanzierten, individuellen Beratungsangeboten unter strenger Einhaltung geltender Hygieneregeln anstelle der sonst stattfindenden Workshops und Gruppenschulungen.
Das ehrenamtliche GMI-Team in Deutschland steht währenddessen in ständigem Austausch mit seinen Kooperationspartnern in Indonesien. Hierdurch erhält die Pandemie für alle eine sehr persönliche Dimension. „Wir freuen uns über den starken Gemeinschaftssinn der Balinesen, wenn sie Nasi Campur (kleine Reisgerichte) in stark betroffenen Nachbarschaften verteilen”, erzählt GMI-Initiator Tobias Schüßler, „und wir trauen mit ihnen, wenn, wie bei unserer Projekt-Koordinatorin Winda, der Vater einer Covid-Erkrankung erliegt, nachdem er zwei Tage lang vergeblich auf einen Platz in einer der überfüllten Intensivstationen wartete. Heute mehr denn je gilt für uns: Wir nehmen es ernst und wir nehmen es persönlich.”
Text: Paulina Riehle, GMI Presse-Team
Spendenkonto:
Global Micro Initiative e.V. Raiffeisen-Volksbank Aschaffenburg e. G. IBAN DE38 7956 2514 0000 4739 01 BIC: GENODEF1AB1
Kontakt:
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