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Global Micro Initiative e.V. ermöglicht Bewohnern der größten Mülldeponie auf Bali nachhaltigen Weg aus der Armut

Global Micro Initiative e.V. ermöglicht Bewohnern der größten Mülldeponie auf Bali nachhaltigen Weg aus der Armut
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Hösbacher Hilfsorganisation unterstützt erstmals Menschen auf Balis größtem Müllberg. Schulungen, individuelle Beratungen und Mikrokredite für ein besseres und selbstbestimmtes Leben.

Hösbach/Bali. Sie ist so groß wie 45 Fußballfelder und fast doppelt so hoch wie ein Einfamilienhaus: Die größte Mülldeponie der Insel Bali wächst und wächst. Kaum vorstellbar, doch direkt bei der Deponie, in einem Dorf aus einfachsten Hütten und kleinen Häusern, leben und arbeiten etwa 200 bis 300 Familien. Einige Bewohner halten Schweine oder Ziegen, mit deren Verkauf sie ihren Lebensunterhalt verdienen. Andere wiederum haben einen kleinen Essensstand, einen Kiosk oder eine Reparaturwerkstatt eröffnet. Die meisten Bewohner arbeiten jedoch als Müllsortierer. Mühsam trennen sie unterschiedliche Arten es Mülls von Hand, wobei meist schon die Kinder mithelfen müssen. Aber alle haben eines gemeinsam: Ihr Leben ist von großer Armut geprägt. Mit einem neuen Pilotprojekt will die Hösbacher Global Micro Initiative e.V. (GMI) dieser Armut jetzt entgegenwirken.

Pilotprojekt mit Wäscherei und Schweinemast

Aisyah ist glücklich. Endlich kann sie sich ein Bügeleisen und hochwertigeres Waschmittel kaufen. Ein spendenfinanzierter Mikrokredit der Hösbacher Hilfsorganisation macht es möglich. Anfang 2021 eröffnete die 45-Jährige eine kleine Wäscherei am Rand der Mülldeponie. „Jetzt kann ich die Kleidung meiner Kunden noch besser waschen”, erzählt Aisyah stolz. Auf Bali wäscht kaum jemand seine Wäsche selbst. An jeder Straßenecke gibt es Wäschereien. Auch die Menschen bei der Mülldeponie nutzen gerne die Möglichkeit, ihre Wäsche zu Aisyah zu bringen. „Das spart meinen Kunden Zeit und ist nicht teuer”, erklärt sie fröhlich. Für das Waschen von 10 Kleidungsstücken verlangt Aisyah umgerechnet etwa 25 Cent. Zusätzlich reinigt und repariert sie alte Plüschtiere, die sie auf der Deponie findet, ergänzt die Füllung und verkauft sie anschließend wieder.

Auch Toraeni nimmt am Pilotprojekt teil. Sie ist stolz auf ihre 18 Ferkel und 14 Jungtiere. „Ich habe eine Schweineaufzucht”, erklärt Toraeni. Die 45-Jährige nimmt die Tiere in Pflege und füttert sie bis zur Schlachtung. Dafür erhält sie einen Anteil des Verkaufserlöses. „Mit dem Mikrokredit kann ich besseres Futter kaufen. Dann wachsen die Schweine besser und ich verdiene mehr Geld.”

Schulungen und Beratungen als Weg aus der Armut

Global Micro Initiative e.V. (GMI) ermöglicht in Armut lebenden Menschen ein besseres und selbstbestimmtes Leben. Dies erreicht die Hösbacher Hilfsorganisation durch spendenfinanzierte Mikrokredite sowie begleitende Schulungen und individuelle Beratungen. „Wer langfristig Armut reduzieren will, muss den Menschen nicht nur bei ihren finanziellen Problemen helfen. Vielmehr müssen Menschen individuell so unterstützt werden, dass sie in die Lage kommen, selbst für sich und ihre Familie sorgen zu können”, ist Tobias Schüßler, Gründer von GMI, überzeugt. Das betrifft besonders auch die Menschen bei der Mülldeponie. „Die Meisten hier haben nur eine sehr geringe Schulbildung. Toraeni zum Beispiel kann kaum lesen und schreiben. Sie profitiert besonders von unserem Schulungsprogramm und von der engmaschigen individuellen Beratung.” Gleich nach Auszahlung des Mikrokredites nahm Toraeni an einem Grundlagenkurs zur Führung eines Kassenbuches teil. Ihr Sohn, der besser lesen und schreiben kann als sie, hilft ihr bei den Eintragungen.

Besondere Herausforderung: Mangelnde Bildung

Fehlende oder geringe Bildung ist eine besondere Herausforderung bei der Arbeit hier, so Schüßlers Erfahrungen während des Pilotprojektes. Die bisherigen Mikrokreditempfänger in anderen Regionen Denpasars hatten zumindest eine grundlegende Schulbildung. Die Bewohner der Mülldeponie jedoch haben oftmals kaum eine Schule besucht. Aufgrund ihrer Armut mussten sie bereits früh arbeiten, damit die Familie genug Geld für Lebensmittel hatte. „Die Menschen hatten einfach keine Chance, sich das Wissen anzueignen, das ihnen helfen würde, ihren Kiosk, ihren Essensstand oder ähnliches gewinnbringend zu führen.” Umso wichtiger sei es deshalb, den Kleinstunternehmern das nötige Wissen entsprechend den individuellen Bedürfnissen zu vermitteln.

Schüßler ist dankbar für die Spender, die das Pilotprojekt, bei Balis größter Mülldeponie möglich machen. Um die Arbeit hier jedoch weiter ausbauen zu können, hofft er auf noch viele weitere Spender.

Text: Christiane Kleinewefers und Silvia Schüßler, GMI

Spendenkonto:

Global Micro Initiative e.V.
Raiffeisen-Volksbank Aschaffenburg e. G.
IBAN DE38 7956 2514 0000 4739 01
BIC: GENODEF1AB1

Kontakt:

Silvia Schüßler, Öffentlichkeitsarbeit
Global Micro Initiative e.V.
Vorstandsvorsitzender Tobias Schüßler
Weißenbergerstraße 6
63768 Hösbach
 www.global-micro-initiative.de
 Silvia.Schuessler@global-micro-initiative.de
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