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Essener Studie zu Morbus Osler: Neue Therapien für unheilbare Gefäßerkrankung

Essener Studie zu Morbus Osler: Neue Therapien für unheilbare Gefäßerkrankung
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Forschende der Medizinischen Fakultät der Uni Duisburg-Essen verfolgen mit einer neuen Studie vielversprechende Ansätze für die Behandlung von Morbus Osler, einer seltenen und schwerwiegenden Gefäßerkrankung. Weltweit leiden circa 1,6 Millionen Menschen daran. Allein am Universitätsklinikum Essen werden mehr als 500 Erkrankte behandelt, Tendenz steigend. Das Forschungsteam sucht nach Wegen, das Immunsystem von Betroffenen besser zu unterstützen. Sie arbeiten dafür mit Abwehrzellen von Patient:innen des Westdeutschen Morbus Osler Zentrums. Die Erkenntnisse der Wissenschaftler:innen sollen maßgeblich dazu beitragen, die Krankheit besser zu verstehen und in Zukunft gezielter behandeln zu können.

Essener Studie zu Morbus Osler

Neue Therapien für unheilbare Gefäßerkrankung

Dr. Anna Wrobeln und PD Dr. Freya Dröge von der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) verfolgen eine vielversprechende Spur. Eine Spur, die am Ende zu neuen Behandlungsstrategien im Kampf gegen Morbus Osler führen soll. In dieser seltenen und folgenschweren Erkrankung ist die Bildung von Blutgefäßen so sehr gestört, dass es zu lebensbedrohlichen Blutungen, Schlaganfällen oder Herzversagen kommen kann. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft bewertet die Ziele des Essener Forscherduos als äußerst relevant und fördert ihr Projekt mit rund 326.000 Euro über 36 Monate.

Weltweit leiden circa 1,6 Millionen Menschen an Morbus Osler, auch hereditäre hämorrhagische Teleangiektasie (HHT) genannt. Im Westdeutschen Morbus Osler Zentrum am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) werden aktuell mehr als 500 Betroffene behandelt, und jährlich kommen bis zu 60 neue Fälle hinzu. HHT verursacht bei den Betroffenen wiederkehrende Blutungen im Magen- und Darmtrakt sowie starkes Nasenbluten.

Studien legen nahe, dass die Krankheit das Immunsystem der Patient:innen beeinträchtigt, indem wichtige Proteine bekämpft oder in ihrer Funktion gestört werden, darunter die sogenannten Hypoxie-induzierbaren Faktoren (HIF). Funktionsfähige HIF sind für ein schlagkräftiges Abwehrsystem unerlässlich. „Mit Medikamenten können wir HIF stabilisieren und den Stoffwechsel der Immunzellen retten“, sagt Dr. Anna Wrobeln vom Institut für Physiologie. Sie leitet das DFG geförderte Forschungsprojekt gemeinsam mit PD Dr. Freya Dröge, Leiterin des Morbus Osler Zentrums. „In unserer Studie untersuchen wir, ob die Stabilisierung von HIF zu einer funktionierenden Immunabwehr führt. Außerdem erforschen wir, welche Immunzellen direkt zu einer möglichen Rettung beitragen können.“ Die Studienergebnisse der Essener Forscherinnen werden helfen, Morbus Osler besser zu verstehen und die bislang unheilbare Krankheit in Zukunft gezielter behandeln zu können.

Im Zuge der Studie arbeiten die Forschenden mit Immunzellen von Patient:innen des Westdeutschen Morbus Osler Zentrums. Diese werden am Institut für Physiologie des UK Essen analysiert und ausgewertet. Auf den Internetseiten der AG Morbus Osler der Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie sowie des Instituts für Physiologie werden Details zur HHT-Forschung veröffentlicht.

Kooperationspartner:innen:

Dr. Bettina Budeus, Institut für Zellbiologie (Tumorforschung) am Universitätsklinikum Essen

Prof. Dr. Harald Engler, Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie am UK Essen

Prof. Dr. Urban Geisthoff, Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Uniklinik Marburg

Prof. Dr. Helen Arthur, Institute of Cardiovascular Biology, Newcastle University, Großbritannien

Weitere Informationen:
Dr. Anna Wrobeln 
Institut für Physiologie am Universitätsklinikum Essen 
E-Mail:  anna.wrobeln@uk-essen.de 
Telefon: 0201/723-4660
Pressekontakt 
Martin Rolshoven, M.A.
Dekanat, Referat für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen
E-Mail:  martin.rolshoven@uk-essen.de 
Telefon: 0201/723-6274
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Über die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen 
Wissenschaft und Forschung auf höchstem internationalem Niveau und eine herausragende, exzellente Ausbildung zukünftiger Ärzt:innen: Diese Ziele hat sich die Medizinische Fakultät gesteckt und verfolgt sie mit Nachdruck. Wesentliche Grundlage für die klinische Leistungsfähigkeit ist die Forschung an der Fakultät mit ihrer klaren Schwerpunktsetzung in Herz- und Kreislauferkrankungen, Immunologie und Infektiologie, Onkologie, Translationaler Neuro- und Verhaltenswissenschaften sowie Transplantation. Der 2014 bezogene Neubau des Lehr- und Lernzentrums bietet den Studierenden der Medizinischen Fakultät exzellente Ausbildungsmöglichkeiten.
Über die Essener Universitätsmedizin 
Die Essener Universitätsmedizin umfasst das Universitätsklinikum Essen sowie 15 Tochterunternehmen, darunter die Ruhrlandklinik, das St. Josef Krankenhaus Werden, die Herzchirurgie Huttrop und das Westdeutsche Protonentherapiezentrum Essen. Die Essener Universitätsmedizin ist mit etwa 1.700 Betten das führende Gesundheits-Kompetenzzentrum des Ruhrgebiets und seit 2015 auf dem Weg zum Smart Hospital. 2020 behandelten unsere rund 10.000 Beschäftigten etwa 64.000 stationäre und 300.000 ambulante Patient:innen. Mit dem Westdeutschen Tumorzentrum, einem der größten Tumorzentren Deutschlands, dem Westdeutschen Zentrum für Organtransplantation, einem international führenden Zentrum für Transplantation, in dem unsere Spezialist:innen mit Leber, Niere, Bauchspeicheldrüse, Herz und Lunge alle lebenswichtigen Organe verpflanzen, sowie dem Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrum, einem überregionalen Zentrum der kardiovaskulären Maximalversorgung, hat die Universitätsmedizin Essen eine weit über die Region reichende Bedeutung für die Versorgung von Patient:innen. Wesentliche Grundlage für die klinische Leistungsfähigkeit ist die Forschung an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen mit ihrer Schwerpunktsetzung in Herz- und Kreislauferkrankungen, Immunologie und Infektiologie, Onkologie, Translationale Neuro- und Verhaltenswissenschaften sowie Transplantation.