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KI in der Hörgeräte-Forschung: Für wen ist ein Cochlea-Implantat wirklich effektiv?

KI in der Hörgeräte-Forschung: Für wen ist ein Cochlea-Implantat wirklich effektiv?
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Mediziner:innen der Universität Duisburg-Essen erforschen mit Informatiker:innen der Philipps-Universität Marburg die Wirksamkeit von Cochlea-Implantaten. Solche Implantate kommen vor allem bei Menschen zum Einsatz, bei denen ein herkömmliches Hörgerät krankheitsbedingt nicht mehr ausreicht. In ihrer Studie setzen die Forschenden künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen ein. Dadurch soll in Zukunft besser vorhergesagt werden können, wie effektiv ein Cochlea-Implantat den Patient:innen helfen kann. Die DFG fördert das Projekt mit 500.000 Euro über 3 Jahre.

KI in der Hörgeräte-Forschung

Für wen ist ein Cochlea-Implantat wirklich effektiv?

Wie kann das Hörvermögen von Träger:innen eines Cochlea-Implant verbessert werden? Das untersuchen Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) mit einem Informatikteam der Philipps-Universität Marburg in einer neuen Studie. Um die Erfolsaussichten vor dem Einsatz eines Cochlea-Implantats besser einschätzen zu können, setzen die Wissenschaftler:innen künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen ein. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die Wissenschaftler:innen ab September 2024 mit knapp 500.000 Euro über 3 Jahre, an die UDE-Forscher:innen fließen davon circa 250.000 Euro.

Ein Cochlea-Implantat kommt vor allem bei Menschen zum Einsatz, bei denen ein herkömmliches Hörgerät krankheitsbedingt nicht mehr ausreicht. Es besteht aus einem äußeren Teil, der hinter dem Ohr getragen wird, und einem inneren Teil, der chirurgisch im Innenohr platziert wird. Die Geräte wandeln Schallwellen in elektrische Signale um und senden sie an den Hörnerv, wodurch das Gehirn wieder akustische Signale wahrnimmt. Allein in Deutschland erhielten 2023 knapp 4.000 Patient:innen ein Cochlea-Implantat. Eingesetzt werden die Hörprothesen bei Babys, die von Geburt an taub sind sowie bei Kindern, die schrittweise ihr Gehör verlieren. Erwachsene erhalten solch ein Implantat bis ins hohe Alter. Bei Neugeborenen und Kindern sorgen die Geräte für eine gesunde Sprachentwicklung.

Die DFG-geförderten Projektteams entwickeln ein Modell, mit dem vorhergesagt werden kann, wie gut das Hörvermögen nach dem Implantieren eines Gerätes sein wird, basierend auf Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand und Ursache des Hörverlusts. Maschinelles Lernen sowie künstliche Intelligenz helfen bei der Analyse aller Faktoren. Solch eine Vorhersage wird es Ärzt:innen einfacher machen, die objektiv beste Behandlung für ihre Patient:innen zu finden.

Das Vorhaben ist ein Kooperationsprojekt zwischen der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie aus Essen (Priv.-Doz. Dr. Benedikt Höing) und der Fakultät für Mathematik und Informatik der Philipps-Universität Marburg (Prof. Dr. Christin Seifert). Eingebunden sind zudem das Cochlear Implant Centrum Ruhr ( CIC Ruhr), unter ärztlicher Leitung von Prof. Dr. Diana Arweiler-Harbeck, die HNO-Kliniken der Universitätskrankenhäuser in Frankfurt, Köln, Erlangen und Oldenburg sowie das Helios Klinikum Erfurt.

Weitere Informationen
PD Dr. Benedikt Höing
Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie des UK Essen
E-Mail:  benedikt.hoeing@uk-essen.de 
Telefon: 0201/723-2481
Pressekontakt 
Martin Rolshoven, M.A.
Dekanat, Referat für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen
E-Mail:  martin.rolshoven@uk-essen.de 
Telefon: 0201/723-6274
News-Seite:  www.uni-due.de/med
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Über die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen 
Wissenschaft und Forschung auf höchstem internationalem Niveau und eine herausragende, exzellente Ausbildung zukünftiger Ärzt:innen: Diese Ziele hat sich die Medizinische Fakultät gesteckt und verfolgt sie mit Nachdruck. Wesentliche Grundlage für die klinische Leistungsfähigkeit ist die Forschung an der Fakultät mit ihrer klaren Schwerpunktsetzung in Herz- und Kreislauferkrankungen, Immunologie und Infektiologie, Onkologie, Translationaler Neuro- und Verhaltenswissenschaften sowie Transplantation. Der 2014 bezogene Neubau des Lehr- und Lernzentrums bietet den Studierenden der Medizinischen Fakultät exzellente Ausbildungsmöglichkeiten.
Über die Essener Universitätsmedizin 
Die Essener Universitätsmedizin umfasst das Universitätsklinikum Essen sowie 15 Tochterunternehmen, darunter die Ruhrlandklinik, das St. Josef Krankenhaus Werden, die Herzchirurgie Huttrop und das Westdeutsche Protonentherapiezentrum Essen. Die Essener Universitätsmedizin ist mit etwa 1.700 Betten das führende Gesundheits-Kompetenzzentrum des Ruhrgebiets und seit 2015 auf dem Weg zum Smart Hospital. 2020 behandelten unsere rund 10.000 Beschäftigten etwa 64.000 stationäre und 300.000 ambulante Patient:innen. Mit dem Westdeutschen Tumorzentrum, einem der größten Tumorzentren Deutschlands, dem Westdeutschen Zentrum für Organtransplantation, einem international führenden Zentrum für Transplantation, in dem unsere Spezialist:innen mit Leber, Niere, Bauchspeicheldrüse, Herz und Lunge alle lebenswichtigen Organe verpflanzen, sowie dem Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrum, einem überregionalen Zentrum der kardiovaskulären Maximalversorgung, hat die Universitätsmedizin Essen eine weit über die Region reichende Bedeutung für die Versorgung von Patient:innen. Wesentliche Grundlage für die klinische Leistungsfähigkeit ist die Forschung an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen mit ihrer Schwerpunktsetzung in Herz- und Kreislauferkrankungen, Immunologie und Infektiologie, Onkologie, Translationale Neuro- und Verhaltenswissenschaften sowie Transplantation.
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