DRK Landesverband Niedersachsen e.V.
DRK-Medieninfo: DRK appelliert: Mehr finanzielle Mittel für Bevölkerungsschutz dringend nötig!
DRK-Landesausschuss der Bereitschaften hat in Bad Münder getagt:
DRK appelliert: Mehr finanzielle Mittel für Bevölkerungsschutz dringend nötig!
Hannover, 27. April 2025
(04/2025)
„Es ist unsere gemeinsame Aufgabe – als DRK, als Gesellschaft und als politisch Verantwortliche dafür zu sorgen, dass der Bevölkerungsschutz und die humanitäre Hilfe auch in Zukunft auf einem hohen Niveau erhalten bleiben“, erklärte Hans Hartmann, Präsident des DRK-Landesverbandes Niedersachsen beim Landesausschuss der Bereitschaften des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), der am 26. und 27. April tagte. Rund 70 Vertreterinnen und Vertreter der ehrenamtlichen DRK-Bereitschaften aus ganz Niedersachsen kamen zum jährlichen Landesausschuss diesmal in das Wilhelm-Gefeller-Tagungszentrum nach Bad Münder, um aktuelle Herausforderungen im Zivil- und Katastrophenschutz zu diskutieren. Teilgenommen hatten vor allem die Kreisbereitschaftsleitungen aus den 44 DRK-Kreisverbänden im Bereich des DRK-Landesverbandes Niedersachsen. Vom DRK-Kreisverband Weserbergland waren auch der Präsident Dirk Adomat sowie der Vorstandsvorsitzende Thomas Müller gekommen, übermittelten den Gästen herzliche Grüße und brachten ihre Freude darüber zum Ausdruck, dass in diesem Jahr als Tagungsort des Landesausschusses Bad Münder gewählt wurde.
„Die Anforderungen an den Bevölkerungsschutz durch den Klimawandel und geopolitische Spannungen steigen und zugleich erschweren die Einsparungen im Bereich der Landesmittel die Handlungsfähigkeit der Kreisverbände im Bereich Katastrophenschutz immens. Der Staat muss daher auch in den kommenden Jahren ausreichend Mittel zur Verfügung stellen, um den Zivil- und Katastrophenschutz nicht nur zu erhalten, sondern ihn weiter zu stärken,“ so Hartmann. Außerdem betonte er, dass die sogenannten konsumtiven Kosten des Katastrophenschutzes zur Wartung, Unterbringung und Instandhaltung von Fahrzeugen und Material fast ausschließlich den Hilfsorganisationen auferlegt werden. „Hier ist eine deutlich spürbare Entlastung der Hilfsorganisationen durch die Katastrophenschutzbehörden überfällig!“
Dies unterstrich auch der Landesbereitschaftsleiter Holger Klünder: „Der Bevölkerungsschutz muss dringend ausgebaut und die Finanzierung dauerhaft erhöht werden. Ohne unsere ehrenamtlichen Kräfte ist die Bewältigung von Katastrophenfällen nicht möglich - ob Hochwasser, Pandemie, Waldbrände, Auswirkungen von möglichen Cyberangriffen oder Anschlägen auf kritische Infrastruktur. Daher braucht es mehr Mittel für eine bedarfsgerechte Finanzierung von Ausstattung und Ausbildung der Katastrophenschutzeinheiten.“
Dr. Christian Kielhorn, Präsident des Niedersächsischen Landesamtes für Brand- und Katastrophenschutz (NLBK) nahm ebenfalls an der Tagung teil und beteiligte sich an einer Podiumsdiskussion, bei der es u. a. um die Aufgaben der NLBK, den Komplex der zivil-militärischen Zusammenarbeit, Ausbau sowie Finanzierung des Bevölkerungsschutzes ging: „Die Bereitschaften leisten einen hervorragenden Beitrag zur Gefahrenabwehr im Katastrophen- und Bevölkerungsschutz, mehrheitlich im Ehrenamt. Dafür möchte ich meinen tiefsten Dank aussprechen. Wenn sie gefordert sind, dann sind sie ein leistungsstarker, kompetenter und verlässlicher Partner. Die Schaffung der optimalen Rahmenbedingungen für die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft ist oberstes Ziel des NLBK.“
Zu dem Thema zivil-militärische Zusammenarbeit, also die Unterstützung des Sanitätsdienstes der Bundeswehr, referierte zudem Patrick Smolin vom DRK-Generalsekretariat aus Berlin. Außerdem berichtete der DRK-Landesbeauftragte für den Katastrophenschutz Dr. Uwe Lühmann über die Arbeit der Katastrophenschutzbeauftragten in Niedersachsen. In einem Workshop ging es überdies um die Nachwuchsförderung und -gewinnung sowie die Zusammenarbeit der Bereitschaften mit dem Jugendrotkreuz.
Hintergrundinfo zur Arbeit der Bereitschaften
Nach einer für alle verpflichtenden Grundausbildung u. a. im Bereich des Sanitäts-, Betreuungs- und technischen Dienstes können sich die ehrenamtlichen Einsatzkräfte vertiefend weiterqualifizieren. Hierzu gehören spezielle Ausbildungen in den Bereichen Drohne, Bergwacht, Wasserwacht, Rettungshundearbeit, Information und Kommunikation, Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) sowie Aufgaben im Bereich der Führung, Leitung und Ausbildung von Einsatzkräften. Das Aufgabenfeld der Personenauskunft, das an den DRK-Suchdienst angegliedert war, wurde mit dem Fokus auf die Personenauskunft bei (Inlands-) Katastrophen und Krisen ebenfalls in die Bereitschaftsarbeit eingegliedert.
Nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung kommen die Ehrenamtlichen der Sanitätsgruppe dann beispielweise bei Veranstaltungen wie Fußballspielen oder Konzerten zum Einsatz. Aber auch zu einem Massenanfall von Verletzten und Kranken werden sie gerufen, um den Rettungsdienst zu unterstützen sowie bei Katastrophenfällen. Im Bereich Betreuung kümmern sich die Ehrenamtlichen beispielsweise mit Verpflegung um die Betroffenen von besonderen Ereignissen. Weiterhin errichten und betreiben sie Notunterkünfte für Geflüchtete und Vertriebene oder für Menschen, die aus anderen Gründen ihr Zuhause verlassen mussten, etwa wegen Hochwasser oder einer Bombenentschärfung. Auch die soziale Betreuung ist dabei ein wichtiges Aufgabenfeld.
Zahlen – Daten - Fakten
Der DRK-Landesverband Niedersachsen berät und unterstützt 44 Kreisverbände, die insgesamt 974 Ortsvereine zählen. Gut 208.000 Mitglieder unterstützen die Arbeit im Landesverband. Rund 20.400 Menschen engagieren sich ehrenamtlich für das Rote Kreuz in Niedersachsen, mit 7.000 in den Bereitschaften, die für den Katastrophenfall bereitstehen. Dazu zählen auch die Ehrenamtlichen der Rettungshundestaffeln, der Wasserwacht und Bergwacht. Zusätzlich engagieren sich rund 5.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Jugendrotkreuz. Bei dieser Anzahl an aktiven Mitgliedern gehört er zu den größten der 19 Landesverbände des Roten Kreuzes in Deutschland. Im hauptamtlichen Bereich ist das Rote Kreuz in Niedersachsen Arbeitgeber für fast 27.000 Menschen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Kolleginnen aus der Abteilung Kommunikation Kerstin Hiller und Azra Avdagic DRK-Landesverband Niedersachsen e. V. Erwinstraße 7, 30175 Hannover Tel: 0511 28000-480, -481 Fax: 0511 28000-477 Mobil: 0172 379 50 56, 0172 379 50 55 E-Mail: kerstin.hiller@drklvnds.de, azra.avdagic@drklvnds.de https://www.drklvnds.de