Deutscher Lebertag 2017
An die Leber denken, Behandlungsmöglichkeiten nutzen
München (ots)
Anlässlich des Deutschen Lebertages 2017 rufen Experten dazu auf, die deutlich verbesserten Behandlungsmöglichkeiten bei verschiedenen Lebererkrankungen zu nutzen. Vor allem Patienten mit chronischer Hepatitis C haben heute sehr gute Chancen auf Heilung (1) - wenn sie denn von ihrer Erkrankung wissen. Hier setzt die Aufklärungskampagne "Bist du Chris?" an. Sie hat bereits zahlreiche Menschen motiviert, über ihr Hepatitis-C-Risiko nachzudenken, und trägt so dazu bei, die hohe Zahl nicht erkannter Patienten zu senken.
Patienten mit bestimmten Lebererkrankungen können heute viel wirksamer behandelt werden als noch vor wenigen Jahren. Das gilt insbesondere, wenn sie an einer chronischen Hepatitis C erkrankt sind. "Dank neuer direkt antiviral wirkender Arzneimittel lässt sich die Erkrankung bei den meisten Patienten innerhalb von acht bis 24 Wochen heilen" (1), bestätigt Professor Dr. Michael P. Manns, Gastroenterologe und Vorstand der Initiative pro Leber. Das Problem dabei: In Deutschland wissen schätzungsweise 100.000 Betroffene gar nicht, dass sie sich irgendwann im Leben mit dem Erreger - dem Hepatitis-C-Virus - infiziert haben.(2) Folglich können sie auch nicht behandelt werden und laufen Gefahr, eine Lebervernarbung, eine Zirrhose oder einen Leberzellkrebs zu entwickeln. Das zu ändern, hat sich neben den Ausrichtern des Deutschen Lebertages auch die Initiative pro Leber mit ihrer Kampagne "Bist du Chris?" zum Ziel gesetzt.
Seit Juni bietet die Kampagne über Plakate, TV-Spots, eine Facebook-Site und eine Website Informationen rund um Hepatitis C und beschreibt Situationen, in denen man sich - auch unwissentlich - infizieren kann; eine Online-Checkliste hilft, das eigene Infektionsrisiko abzuschätzen. "Menschen, die sich angesteckt haben könnten, sollten mit ihrem Arzt sprechen und gegebenenfalls einen Bluttest auf Hepatitis C machen lassen", rät Manns. Nun zeigen erste Auswertungen, dass die Kampagne auf sehr gute Resonanz stößt.
So wurden auf der Website www.bist-du-chris.de bislang knapp 430.000 Besucher verzeichnet.(*) Der Videoclip zur Kampagne wurde weit über 1 Million Mal aufgerufen und die Online-Checkliste zur Ermittlung des individuellen Infektionsrisikos 72.000 Mal ausgefüllt.(*) "Die Kampagne hat damit das Potenzial, viele bislang nicht erkannte Betroffene zu identifizieren und durch eine Behandlung hoffentlich zu heilen", so Manns. Er hofft, dass noch viele weitere Menschen das Informationsangebot nutzen, über ihr eigenes Erkrankungsrisiko nachdenken und sich gegebenenfalls testen lassen. Denn nur so ist zu erreichen, was sich die Weltgesundheitsorganisation WHO und die Bundesregierung auf die Fahnen geschrie-ben haben: Die Hepatitis C bis 2030 zu eliminieren oder wenigstens deutlich einzudämmen.(3)(4)
(*) Stand Oktober 2017
Weitere Informationen zur Hepatitis C und zur Kampagne unter www.bist-du-chris.de und www.facebook.com/bistduchris
Literatur:
(1) DGVS. Aktuelle Empfehlung zur Therapie der chronischen Hepatitis C, Dezember 2016. http://ots.de/fr1d6 (2) Leberhilfe-Projekt. Der Eco-Hep Report. http://www.leberhilfe-projekt.de/das-eco-hep-modell.html [Letzter Zugriff: Oktober 2017] (3) Combating Hepatitis B and C to Reach Elimination by 2030. Advocacy brief. http://ots.de/89fcN [Letzter Zugriff Oktober 2017] (4) Bundesministerium für Gesundheit. Strategie zur Eindaemmung von HIV Hepatitis B und C und anderen sexuell uebertragbaren Infektionen http://ots.de/6swof [Letzter Zugriff Oktober 2017]
Pressekontakt:
Dr. Birthe Friess
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