Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Hilfe für den Tambour des Berliner Doms!
Berliner Dom und Deutsche Stiftung Denkmalschutz starten erneut gemeinsame Spendenkampagne
Kurzfassung: Am 24. April 2024 um 10.00 Uhr stellten Mareike Windorf, Geschäftsführerin des Berliner Doms, und Dr. Peter Schabe, Referent Vergabe und Beratung Denkmalförderung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), auf einer Pressekonferenz zum Auftakt einer gemeinsamen Spendenkampagne die dringend notwendigen Restaurierungsarbeiten am Tambour des Berliner Doms vor. Das Wahrzeichen wirkt auf den ersten Blick prächtig und gut erhalten. Doch das Gegenteil ist der Fall. Risse, Abplatzungen, Schalenbildung, unkontrollierter Wasserablauf und das befürchtete Herausbrechen von Steinen zeigen: Die Schadensbilder an der Fassade des Tambours am Berliner Dom sind massiv. Ohne rasche vereinte Hilfe droht dem Tambour dramatischer Substanz- und Oberflächenverlust.
Langfassung: Am Mittwoch, den 24. April 2024 um 10.00 Uhr stellten Mareike Windorf, Geschäftsführerin des Berliner Doms, und Dr. Peter Schabe, Referent Vergabe und Beratung Denkmalförderung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), auf einer Pressekonferenz im Berliner Dom zum Auftakt einer neuen gemeinsamen Spendenkampagne die dringend notwendigen Restaurierungsarbeiten am Tambour des Wahrzeichens vor. Damit setzt sich die gute Zusammenarbeit zwischen Berliner Dom und DSD fort. Durch eine 2019 gestartete Spendenkampagne der DSD konnten bereits die Türme A, B und D oberhalb des Kranzgesimses denkmalgerecht instandgesetzt werden. Weitere Gesprächspartner bei der Pressekonferenz waren Dombaumeisterin Sonja Tubbesing und Baudenkmalpflegerin Damaris Gorrissen. Im Rahmen der Pressekonferenz zum Start der Aktion bestand zudem die Möglichkeit, die Schäden am meisterlich gestalteten Tambour direkt vom Dach aus in Augenschein zu nehmen.
Denn auf den ersten Blick wirkt der Berliner Dom prächtig und gut erhalten. Erst aus der Nähe sieht man, dass das Gegenteil der Fall ist. Auf dem Dach sind die massiven Schadensbilder an der Fassade des Tambours nicht mehr zu übersehen. Gefährdet sind die Materialität und die bauzeitliche, künstlerische Ausprägung des Tambours – und damit des gesamten Berliner Doms. Unaufschiebbar dringend sind daher die statische und restauratorische Ertüchtigung des Tambours, auf dem die Kuppel des Berliner Wahrzeichens ruht.
„Der Tambour bildet zusammen mit der Kuppel das äußere Hauptmerkmal des Berliner Doms“, erläuterte Schabe. Mit einer Probeachse wird es erstmals seit dem Wiederaufbau des Berliner Doms nach dem Zweiten Weltkrieg möglich, den nicht zuletzt durch Umwelteinflüsse geschädigten Sandstein restauratorisch zu untersuchen und nachfolgend das Maßnahmenkonzept für die dringend notwendige Gesamtinstandsetzung des Tambours abzuleiten, die ab 2025 vorgesehen ist. Die schiere Größe der Bauaufgabe kann nur mit vereinten Kräften gestemmt werden.“
Und Mareike Windorf, Geschäftsführerin des Berliner Doms, die der Deutschen Stiftung Denkmalschutz für ihr außerordentliches Engagement dankte, fügte hinzu: „Die umfassende Maßnahme ist dringend erforderlich, um den Tambour vor einem weiteren Verlust der Oberflächen und der künstlerischen Ausgestaltung zu retten und damit eines der bedeutendsten Kulturgüter Berlins dauerhaft zu bewahren. Der hohe finanzielle Aufwand, der mit der Maßnahme verbunden ist, kann von der Domgemeinde nicht alleine getragen werden, so dass wir auf die Unterstützung durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und der Spenderinnen und Spender angewiesen sind.“
Zum Objekt
Der Tambour ist ein architektonisches und künstlerisches Meisterwerk. Er erhebt sich ab einer Höhe von 29 Metern über dem rechteckigen Zentralbau des Berliner Doms und misst einen Umfang von insgesamt etwa 140 Metern. Seine Fassade ist ringsherum durch korinthische Säulen und acht, durch Säulen dreigeteilte Fenster vertikal gegliedert. Die Fenster weisen eine Höhe von über 10 Metern auf und sind durch einen farbigen Ornamentfries in Bleiverglasung künstlerisch gestaltet. Den oberen Abschluss bildet ein Zwergtambour, auf dem wiederum die Kuppel mit Laterne und Kreuz ruht. Neben seiner städtebaulichen und architektonischen Prägnanz dient der Tambour auch der transzendenten Überhöhung und zur Erleuchtung des zentralen Predigtraums.
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Spendenkonto
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Verwendungszweck:
PR06165-01XBerliner Dom
www.rettet-den-berliner-dom.de
Der Berliner Dom, im historischen Herzen Berlins gelegen, gilt als eine der prachtvollsten Sakralbauten des Landes und ist eine der großen Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt. Seit 1465 existierte in Berlin eine Dom- und Hofkirche, die Friedrich der Große 1750 nördlich des Stadtschlosses durch einen barocken Neubau ersetzen ließ, der 1822 durch Karl Friedrich Schinkel klassizistisch umgestaltet wurde. Kaiser Wilhelm II. gab einen neuen, repräsentativen Zentralbau mit mächtiger Kuppel in Auftrag, der von 1893 bis 1905 nach Plänen von Julius Carl Raschdorff in Formen der Neorenaissance und des Neobarock entstand. Als eine der größten evangelischen Kirchen Deutschlands besteht der Dom heute aus der Predigtkirche, der sogenannten Tauf- und Traukirche, der Hohenzollerngruft sowie dem Dommuseum.
Den imposanten Zentralbau prägt die von vier Türmen flankierte 98 Meter hohe Kuppel. Während die Fassade zum Lustgarten hin über einer Freitreppe mit einer vorgelagerten Säulenhalle durch kolossale Säulen und verkröpfte Gesimse zu zwei monumentalen Geschossen zusammengefasst ist, wirkt die viergeschossige Spreefassade palastartig. Alle Fassaden des Domes – und das Innere – haben einen umfangreichen Figurenschmuck nach einem protestantisch geprägten Heilsprogramm, das die Bedeutung des Domes als „Hauptkirche des Protestantismus“ unterstreichen sollte. Mit seiner einzigartigen Architektur und seinem weithin sichtbaren goldenen Kuppelkreuz ist der Berliner Dom ein Wahrzeichen der Stadt weit über deren Grenzen hinaus. Jedes Jahr besuchen ihn 650.000 Menschen aus aller Welt.
Deutsche Stiftung Denkmalschutz Schlegelstraße 1 53113 Bonn www.denkmalschutz.de Bei Fragen wenden Sie sich bitte an: Thomas Mertz Leitung Pressestelle Tel. 0228 9091 - 402 Fax 0228 9091 - 409 mertz@denkmalschutz.de