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Wasserarmut – Brandenburg muss Ressource stärker schützen

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PRESSEMITTEILUNG

Wasserarmut – Brandenburg muss Ressource stärker schützen

Obwohl es als gewässerreichstes Bundesland gilt, wird in Brandenburg das Wasser knapp. Dabei ist ausreichend Wasser der Schlüsselfaktor für eine nachhaltige landwirtschaftliche und industrielle Entwicklung, zugleich steigert die Ressource die Lebensqualität der Region. Der Nachhaltigkeitsbeirat des Landes Brandenburg hat zum Thema „Schutz der Brandenburger Wasserressourcen“ Empfehlungen für die Landesregierung erarbeitet. Diesen Empfehlungen geht ein "Policy Brief zum Schutz der Brandenburger Wasserressourcen" von Professor Manfred Stock vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung voraus: Der Policy Brief ist in Kooperation mit der Nachhaltigkeitsplattform und dem -beirat Brandenburgs entstanden, analysiert den Status quo - und daraus wurden Handlungserfordernisse abgeleitet.

Bei einem Arbeitsgespräch am 20. Februar hat der Vorsitzende des Nachhaltigkeitsbeirats, Prof. Ortwin Renn vom Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit (RIFS) aus Potsdam, die Empfehlungen des Beirats gemeinsam mit dem Policy Brief der Landesregierung übergeben. Prof. Renn betonte, dass aufgrund der Klimawandelanpassungen mehr auf wirtschaftliche Anreize für eine sparsame und effiziente Wassernutzung geachtet werden sollte: „Wasser ist kein freies Gut, über das alle beliebig verfügen können, sondern eine lebenswichtige, aber knappe Ressource, mit der wir haushälterisch umgehen müssen. Dazu gehört eine moderate, aber wirksame Bepreisung von Wasser für Landwirtschaft, Industrie und Gewerbe“.

An dem gemeinsamen Gespräch nahmen neben den Beiratsmitgliedern und Prof. Stock vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung die Bevollmächtigte des Landes beim Bund, Staatssekretärin Friederike Haase, sowie die Fachminister Axel Vogel (Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz) und Jörg Steinbach (Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie) teil.

Staatssekretärin Friederike Haase sagte: „Der nachhaltige Umgang mit den Wasserressourcen ist ein Thema von zentraler Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit unseres Landes. Deshalb danke ich im Namen der Landesregierung dem Nachhaltigkeitsbeirat für die fundierten und konstruktiven Impulse zum Thema „Wasser“, die die Landesregierung in die weiteren politischen Entscheidungen einbinden wird. Einige der vorgeschlagenen Maßnahmen werden bereits von der Landesregierung in unterschiedlichsten Strategien und Projekten umgesetzt. Genannt seien das Klimaanpassungskonzept im Politikfeld Wasser, das Landesniedrigwasserkonzept sowie die länderübergreifende Zusammenarbeit vor allem mit Berlin. Die derzeit in der Öffentlichkeitsbeteiligung befindliche Weiterentwicklung der Landesnachhaltigkeitsstrategie greift ebenfalls das Thema Wasser auf.“

Sechs Kernbotschaften:

  • Wasserressourcen sind entscheidend für die regionale Entwicklung
  • Der Klimawandel erfordert ein integriertes Management von Land- und Wasserbewirtschaftung
  • Mehr praxisnahe Forschung ist notwendig, um Wasserbilanzen und Lösungen zum Ressourcenerhalt zu entwickeln
  • Abwasseraufbereitung muss konsequenter durchgeführt werden
  • Mengen der Wasserentnahme und Abwasserabgabe aktualisieren
  • Breite Beteiligung zum Flussgebietsmanagement wichtig für Schutz der Wasserressourcen

Die im Gutachten konkretisierten Vorschläge und Empfehlungen sollen von der Landespolitik aktiv aufgegriffen und umgesetzt werden. Bereits jetzt ist der Schutz der Brandenburger Wasserressourcen eine große Herausforderung, sofern sich die globale Erwärmung in Zukunft unterhalb der 1,5 Grad Grenze bewegt. Sollte aber das 1,5 Grad Ziel, oder sogar das 2 Grad Ziel überschritten werden, wofür viele Anzeichen sprechen, müssten die Maßnahmen nochmals erheblich verschärft und dem sparsamen Verbrauch von Wasser noch mehr Gewicht beigemessen werden.

Hintergrund:

Der Nachhaltigkeitsbeirat des Landes Brandenburg wurde im Februar 2021 vom Kabinett eingesetzt, um die Landesregierung bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele zu beraten und zu unterstützen. Darüber hinaus arbeitet das Gremium an eigenen Themen zu aktuellen Herausforderungen der Nachhaltigkeitspolitik. Bislang hat sich der Rat vier Schwerpunktthemen gewidmet:

  • der Umsetzung der Energiewende und Dekarbonisierung der Wirtschaft in Brandenburg
  • dem Schutz der Brandenburger Wasserressourcen
  • der resiliente Landnutzungder sozialen Dimension der Nachhaltigkeit: sozialer Zusammenhalt und Demokratie als Lebensform

An diesen Schwerpunkten arbeitet der Beirat mit der Nachhaltigkeitsplattform Brandenburg eng zusammen. In dieser sind vor allem Vertreterinnen und Vertreter der Zivilgesellschaft und Kommunen vernetzt.

Weitere Informationen zum Nachhaltigkeitsbeirat: Wissenschaftliche Begleitung des Nachhaltigkeitsbeirats des Landes Brandenburg | Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit (rifs-potsdam.de)

Wissenschaftlicher Kontakt:Solene Droy

Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit (RIFS)

Mail: solene.droy@rifs-potsdam.de

Tel._ +49 331 28822 489

Am Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit (RIFS) werden Entwicklungspfade für die globale Transformation zu einer nachhaltigen Gesellschaft erforscht, aufgezeigt und unterstützt. Es ist seit 2023 ein Teil der Helmholtz-Gemeinschaft, eingebunden ins Deutsche Geoforschungszentrum GFZ Potsdam. Der Forschungsansatz ist transdisziplinär, transformativ und ko-kreativ. Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, politischen Institutionen, kommunalen Verwaltungen, Wirtschaft und Zivilgesellschaft werden von allen getragene Lösungen entwickelt. Zentrale Forschungsthemen sind unter anderem die Energiewende, der Klimawandel und soziotechnische Wandel, aber auch Fragen der nachhaltigen Governance und Partizipation. Ein starkes nationales und internationales Netzwerk verbunden mit einem Fellow-Programm unterstützen das Institut.

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