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ERC Consolidator Grants für Prof. Dr. Eva von Contzen und Dr. Oliver Höhn von der Universität Freiburg

ERC Consolidator Grants für Prof. Dr. Eva von Contzen und Dr. Oliver Höhn von der Universität Freiburg

  • Europäischer Forschungsrat fördert Forschungsprojekte zu Wiedererzählungen in der englischen Literatur und hocheffizienten Solarzellen.
  • Anglistin Eva von Contzen kontrastiert in ihrem Projekt zeitgenössische Texte der englischsprachigen Literatur mit Schreibpraktiken des Mittelalters und untersucht das Konzept des „retelling“.
  • Physiker Oliver Höhn erforscht in seinem Projekt nanophotonische Metaoberflächen für hocheffiziente und Ressourcen sparende Tandemsolarzellen.

Die Anglistin Prof. Dr. Eva von Contzen und der Physiker Dr. Oliver Höhn von der Universität Freiburg erhalten jeweils einen Consolidator Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC). Damit fördert die Europäische Union ihre Forschungsprojekte zur Erzählform des „retelling“ sowie zu hocheffizienten Tandemsolarzellen. Die Auszeichnungen gehören zu den renommiertesten Preisen für Wissenschaftler*innen in der EU. Die Förderung läuft über fünf Jahre und beträgt je zwei Millionen Euro, bei Höhn kommen noch knapp 700.000 Euro für ein Großgerät hinzu. Von europaweit gut 2.000 eingereichten Anträgen fördert der ERC in diesem Jahr 308.

Eva von Contzen: „Retelling and Repetition“

„Retellings“, also Wiedererzählungen von antiken oder mittelalterlichen Stoffen wie der Ilias und Beowulf, erleben aktuell in der englischsprachigen Literatur einen Boom. In ihrem Projekt „Retelling and Repetition: Towards a Literary History of Derivation” (DERIVATE) untersucht Eva von Contzen diesen Trend, indem sie zeitgenössische Texte in einen Dialog mit Schreibpraktiken der Vormoderne, insbesondere des Mittelalters stellt. „Die Förderung ermöglicht es mir, zusammen mit meinem Team einen Bereich der Literaturgeschichte zu erforschen, der bisher vernachlässigt wurde, und zugleich über Fragen des literarischen Kanons nachzudenken – und darüber, was ‚gute‘ Literatur ist“, sagt von Contzen. Im Mittelalter galt ein anderes Originalitätskonzept als heute: Gute Literatur war Literatur, die aus der bestehenden materia an Themen und Texten schöpfte und diese neu und anders wiedererzählte. Moderne Konzepte von Literatur setzen dagegen vor allem auf Originalität und privilegieren das Neue und das Noch-Nie. „Dem möchte ich ein alternatives Paradigma der Literaturgeschichte entgegensetzen, nämlich das einer Geschichte der Derivation, des Schon-Dagewesenen.“

Eva von Contzen ist Anglistin mit Forschungsschwerpunkten in der mittelalterlichen Literatur und der historischen Erzählforschung sowie der Literaturtheorie. 2017 bis 2023 war sie Juniorprofessorin, seit Oktober 2023 ist sie Professorin für Englische Literaturwissenschaft an der Universität Freiburg und dort zurzeit auch Direktorin des Mittelalterzentrums. 2017 erhielt von Contzen einen ERC Starting Grant für ihr Projekt „Lists in Literature and Culture“ zu Aufzählungen und Listen in literarischen Texten.

Oliver Höhn: „Photonic metasurfaces“

Die Energiewende erfordert einen massiven Einsatz von Photovoltaikzellen, die wiederum große Mengen an Ressourcen benötigen. Es zeichnet sich bereits ab, dass diese nur begrenzt verfügbar sind. Oliver Höhns Projekt „Photonic metasurfaces for resource-efficient ultrathin high efficiency tandem solar cells“ (PHASE) soll ein tiefes physikalisches Verständnis von Metaoberflächen für ultradünne Tandemsolarzellen schaffen, bei denen der ressourcenintensive Halbleiterteil zehnmal dünner ist als bisher. Daher wird auch zehnmal weniger Halbleitermaterial benötigt, als bei ähnlichen, bereits existierenden Zellen. Höhere Wirkungsgrade können nur mit Tandemsolarzellen erreicht werden, die aus zwei oder mehr Teilzellen bestehen. Bisherige Tandemtechnologien basieren allerdings auf relativ dicken Absorberschichten. Um deren Ressourcenbedarf zu senken, entwickeln Höhn und sein Team fortschrittliche Lichteinfangtechniken wie nanophotonische Metaoberflächen. „Mit dem Projekt werden wir den Nachweis erbringen, dass dieser Ansatz die dringend erforderliche Energiewende wirksam unterstützen kann“, sagt Höhn.

Oliver Höhn ist Physiker, sein Projekt ist am Institut für Nachhaltige Technische Systeme (INATECH) der Universität Freiburg angesiedelt. Außerdem arbeitet Höhn am Freiburger Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE, dort leitet er seit 2022 die Gruppe „III-V-Halbleitertechnologie“. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören III-V-Mehrfachsolarzellen, die optische Modellierung und Realisierung von mikro- und nanostrukturierten Oberflächen sowie die optische Modellierung von hocheffizienten Solarzellen.

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Hochschul- und Wissenschaftskommunikation

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Tel.: 0761/203-4302

kommunikation@zv.uni-freiburg.de

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Abt. Hochschul- und Wissenschaftskommunikation
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Tel. (+49) 0761/203-4302
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Bild:  von Contzen_Höhn_ERC - Kopie.jpg
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