Wahlkampf: Bundeskanzlerin Merkel schaltet sich in Debatte um Videoüberwachung ein - Studie von SeeTec misst Akzeptanz
Bruchsal (ots)
- Das Thema Innere Sicherheit prägt auch 2017 die Wahlkampfagenda vieler Parteien. In diesem Jahr spielt in diesem Kontext das Thema Videoüberwachung eine wichtige Rolle: Laut einer repräsentativen Umfrage* macht jeder dritte Wähler seine Entscheidung am 24. September auch von einer klaren Position zum Thema Videoüberwachung abhängig.
- Die Studie "Sicherheitscheck Deutschland 2017"** zeigt zudem, dass die gefühlte Sicherheit hierzulande weiter abnimmt, während Videoüberwachung entgegen des medial verbreiteten Images von einer großen Mehrheit akzeptiert zu sein scheint.
Die Debatte um Videotechnik zur Stabilisierung und Verbesserung der Inneren Sicherheit schwillt besonders im Nachgang von bundesweit diskutierten Gewaltverbrechen und terroristischen Anschlägen regelmäßig an. Doch wie relevant ist das Thema für den Bundestagswahlkampf? Für welche Partei eignet sich eine klare Haltung für oder gegen Videotechnik, um noch unentschlossene Wählergruppen für sich zu gewinnen? Und wie steht überhaupt um die Akzeptanz von Videoüberwachung in der Bevölkerung? Antworten auf diese Frage geben zwei jeweils repräsentative Umfragen und Studien, welche die SeeTec GmbH, in Europa führender Anbieter von Videomanagement-Software, mit den Meinungsforschungsinstituten Civey bzw. YouGov durchgeführt hat.
Im Bundestagswahlkampf 2017 beziehen nun auch immer mehr Politiker wie CSU-Spitzenkandidat Joachim Herrmann und jüngst auch Bundeskanzlerin Angela Merkel klar Stellung. Dass diese Zustimmung gegenüber dem Ausbau von Videoüberwachung sogar wahlentscheidend sein kann, zeigt eine Umfrage* .
Das Thema Videoüberwachung und sein Einfluss auf die Bundestagswahl
Wie stark die Haltung der Parteien zum Einsatz von Videotechnik das Wahlverhalten der Bürgerinnen und Bürger bei der Bundestagswahl 2017 beeinflusst, diese Frage ist Gegenstand einer aktuellen, repräsentativen Umfrage1 des Markforschungsinstituts Civey im Auftrag von SeeTec:
- Mehr als jeder Dritte gibt an, dass eine klare Haltung der Parteien zum Einsatz von Videotechnik seine Wahlentscheidung sehr stark (11,5 %) oder stark (23,5 %) beeinflusst.
- Videotechnik im öffentlichen Raum sensibilisiert vor allem die Altersgruppe der 18- bis 39-Jährigen: Über 33 % geben an, dass ihre Wahlentscheidung mindestens stark von diesem Thema abhängt.
- Innere Sicherheit durch Videotechnik ist eine Debatte, die die breite Bevölkerung betrifft, denn bei der Bewertung des Themas spiegeln sich weder die Kaufkraft, noch das Geschlecht der Wahlberechtigten besonders wider.
Gefühlte Innere Sicherheit
Wie schon im letzten Jahr hat SeeTec im August 2017 erneut eine Umfrage2 initiiert, die das Sicherheitsgefühl der Deutschen abfragt, und hat diese um weitere Fragen zur Akzeptanz von Videoüberwachung erweitert. Der "Sicherheitscheck Deutschland 2017" wurde in Zusammenarbeit mit dem Verband für Sicherheitstechnik (VfS) durchgeführt.
Das Ergebnis: Die Bürgerinnen und Bürger fühlen sich zunehmend unsicherer in Deutschland. Rund 71 % der Deutschen nehmen die hiesige Sicherheitslage als stark (28 %) oder tendenziell verschlechtert wahr (43 %). Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Anstieg der Bedenken um drei Prozentpunkte.
Die repräsentative Studie zeigt darüber hinaus, dass neben der grundsätzlichen Verschlechterung der gefühlten inneren Sicherheit in Deutschland auch die Anzahl der Situationen zunimmt, in denen sich die Bürgerinnen und Bürger konkret gefährdet gefühlt haben: 65 % der Befragten geben an, in den letzten zwei Jahren einen starken oder eher starken Anstieg wahrgenommen zu haben. Dies entspricht einer Zunahme um 4 % gegenüber der Vorjahresstudie.
Klarer Spitzenreiter der Orte, an denen sich Deutschland unsicher fühlt, sind Bahnhöfe und U-Bahnhöfe (77 %), gefolgt von öffentlichen Plätzen (70 %) und Großveranstaltungen im Freien (69 %).
Akzeptanz von Videoüberwachung
Wenn es um Sicherheit, Aufklärung und Strafverfolgung geht, ist die in Deutschland lebende Bevölkerung bemerkenswert offen gegenüber dem Einsatz von Videoüberwachung. Mit 74 % geben fast drei Viertel der Befragten an, dass sie Videoüberwachung an öffentlichen Plätzen beziehungsweise im öffentlichen Raum prinzipiell befürworten. Dabei ist die Akzeptanz stark an den Zweckbezug der Kamerainstallation geknüpft: So wirkt sich bei den Teilnehmern der Studie der nachweisbare Nutzen von Kameras stärker auf deren Zustimmung aus als die Garantie, dass keine personenbezogenen Daten gespeichert werden.
Besonders hoch ist die Akzeptanz von Kameras etc. an Bahn- und U-Bahnhöfen (87 %), an Flughäfen (83 %), in Parkhäusern und -garagen (81 %) sowie auf öffentlichen Plätzen (74 %) und bei Großveranstaltungen im Freien (73 %). Das deckt sich mit den Aussagen, dass sich die Befragten dort auch am unsichersten gefühlt haben. 58 % gaben in diesem Zusammenhang auch an, dass sie sich an videoüberwachten Orten sicherer fühlen (2016: 53 %). Besonders niedrig ist die Toleranz gegenüber Kameras dagegen am Arbeitsplatz (8 %).
Die Ergebnisse machen den Bedarf an einer verantwortungsvollen und offenen Auseinandersetzung mit dem Thema Videoüberwachung deutlich - auch über den Wahlkampf hinaus.
Bei Interesse an den ausführlichen Studienergebnissen wenden Sie sich gerne an seetec@lhlk.de. Für vertiefende Gespräche stehen Ihnen die Experten von SeeTec gerne auch persönlich zur Verfügung.
* Repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts Civey im Auftrag von SeeTec, Teilnehmer: 15.000 Wahlberechtigte, Ergebniszeitraum: 01.08.-31.08.2017
**Studie über YouGov Deutschland GmbH im Auftrag von SeeTec und dem VfS. An der Befragung zwischen dem 01.08. und dem 03.08.2017 nahmen 2.048 Personen teil. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung (Alter 18+).
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