Schutz oder Kontrolle? Sicherheits-Check 2018 offenbart: Bürger vertrauen auf sinnvolle Videotechnik
Bruchsal/Essen (ots)
Die öffentliche Sicherheit zu schützen, heißt: Individuen zu schützen - eine Herausforderung, die einen hohen Grad an Sensibilität im Spannungsfeld zwischen Be- und Überwachung erfordert. Zahlreiche Debatten um Maßnahmen und Projekte, wie beispielsweise das Berliner Südkreuz, bestätigen diese These. Eine repräsentative Umfrage der SeeTec GmbH in Zusammenarbeit mit der Leitmesse Security Essen und dem Meinungsforschungsinstitut YouGov zeigt nun: Videotechnik bietet ein enormes Potenzial, um für mehr Sicherheit zu sorgen, und wird unter dieser Prämisse von den Bürgern akzeptiert. Dabei spielen neben klaren persönlichkeitsrechtlichen Erwartungen auch subjektive Empfindungen eine gewichtige Rolle.
Bewachung ja, Überwachung nein
71 Prozent der Deutschen befürworten Videoüberwachung im öffentlichen Raum, nicht nur zu Zwecken der Aufklärung von Vorfällen. In der Vorjahresstudie gaben beispielsweise rund 58 Prozent der im Rahmen des Sicherheits-Check Deutschland Befragten an, sich an öffentlichen Plätzen sicherer oder eher sicherer zu fühlen, wenn Kameras präsent sind. Besonders im ÖPNV-Bereich, sowie in Parkhäusern und an Flughäfen ist die Akzeptanz hoch (über 80 %). Die Befragung 2018 zeigt außerdem, dass die Videokamera auch im privaten Raum längst kein rotes Tuch mehr ist. So stehen 68 Prozent der Befragten dem Einsatz von Videotechnik zum Schutz des privaten Wohnumfelds positiv gegenüber. Ganz anders sieht es hingegen am Arbeitsplatz aus: Hier würden lediglich 9 Prozent der Befragten eine Kameraüberwachung akzeptieren. Klar wird: Wenn es dem persönlichen Schutz dient, ist die in Deutschland lebende Bevölkerung bereit, Videotechnik als Mittel der Wahl zu akzeptieren.
Auch wenn viele Deutsche nach wie vor eine Verschlechterung der persönlich wahrgenommenen Sicherheitslage sehen (53 %), hat die Dynamik im Vergleich zum Vorjahr (65 %) doch stark abgenommen. Auffällig ist der Blick auf die Parteienzugehörigkeit: Spitzenreiter derer, die sich häufiger bedroht fühlen, sind mit 86 Prozent Zustimmung AfD-Wähler (FDP: 63 %, SPD: 52 %, CDU/CSU: 49 %).
Grenzfall Biometrie: Eine Kosten-Nutzen-Frage
Ein Videobild allein lässt meist nur im Rahmen von Ermittlungen Rückschlüsse auf die Identität zu. Ganz anders sieht es aus, wenn biometrische Daten zum Einsatz kommen. Hier beginnt für viele Gegner dieser Technologie der Eingriff ins Persönlichkeitsrecht. Dennoch befürworten erstaunliche 47 Prozent, also fast jeder zweite Deutsche, den Einsatz von Biometrie zur Verbesserung der Sicherheit im öffentlichen Raum. Dieser hohe Wert überrascht. Aber wie stehen die Deutschen zur Nutzung personenbezogener Daten im Bereich der privaten Kleinelektronik? Hier zeichnet die Studie ein ähnlich positives, aber differenzierteres Bild: 66 Prozent der Befragten stehen der Verwendung von Fingerprint-ID zur Entsicherung des Smartphones oder Laptops positiv gegenüber. Bei GPS sind es 57 Prozent der Befragten. Neuere Technologien wie Face-ID liegen dagegen zurück: Hier sind lediglich 43 Prozent dem Service gegenüber aufgeschlossen. Diese Ergebnisse legen die Vermutung nahe, dass eine Art "Gewöhnungseffekt" stattfindet: Je länger eine Technologie im Markt angeboten und in Geräten verfügbar ist, desto eher wird sie akzeptiert und genutzt.
Für Industrie und Politik bedeuten die Ergebnisse des Sicherheit-Check Deutschland, dass Videotechnik zwar einerseits ein hohes Potenzial birgt, andererseits aber auch den verantwortungsbewussten Umgang mit Daten und eine faktenbasierte öffentliche Diskussion erfordert.
Die Studienergebnisse wurde im Rahmen der Leitmesse Security Essen der Öffentlichkeit vorgestellt. Weitere Infos finden Sie auch unter www.sicherheits-check-deutschland.de.
Über die Studie
Die seit 2016 jährlich von der SeeTec GmbH in Zusammenarbeit mit YouGov und Partnern (2018: Security Essen) durchgeführte, repräsentative Studie, misst die Einstellung der Deutschen zum Thema Videoüberwachung und Sicherheitstechnik vor dem Hintergrund der subjektiv wahrgenommenen Sicherheitslage. An der Befragung zwischen dem 04. und dem 06.07.2018 nahmen 2.040 Personen teil. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung (Alter 18+).
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an seetec@lhlk.de. Für vertiefende Gespräche stehen Ihnen die Experten von SeeTec gerne auch persönlich zur Verfügung.
Pressekontakt:
LoeschHundLiepold Kommunikation GmbH
Tegernseer Platz 7
D-81541 München
E-Mail:seetec@lhlk.de
SeeTec GmbH
Werner-von-Siemens-Str. 2 - 6
D-76646 Bruchsal
Andreas Conrad (Marketing Director)
Phone:+49 (0) 7251 9290-511
E-Mail: andreas.conrad@seetec.de
Original content of: SeeTec, transmitted by news aktuell