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Kontinuitäten rechter Gewalt: Ausstellung „Offener Prozess“ an Kunsthochschule Kassel

Kontinuitäten rechter Gewalt: Ausstellung „Offener Prozess“ an Kunsthochschule Kassel
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Kontinuitäten rechter Gewalt: Ausstellung „Offener Prozess“ an Kunsthochschule Kassel

Rechte Gewalt nimmt Leben – damals wie heute. Die Ausstellung „Offener Prozess“ zur Aufarbeitung des NSU-Komplexes zeigt die Auswirkungen rassistischer Gewalttaten. Sie macht sie am Beispiel des NSU-Komplexes sichtbar, dessen gesellschaftliche Aufarbeitung nicht abgeschlossen ist. Gleichzeitig verortet die Ausstellung lebendiges Erinnern als politischen Akt. Die Ausstellung ist in der Ausstellungshalle der Kunsthochschule Kassel vom 21. März bis 12. Mai 2024 zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Mit der Ausstellung erinnert Kassel auch an zwei Menschen, die durch rechtsterroristische Gewalt in der Stadt ermordet wurden: Halit Yozgat (2006) und Walter Lübcke (2019).

Zu oft sind es die Geschichten der Täterinnen und Täter, die im Mittelpunkt der Narrative stehen. Das Projekt „Offener Prozess“ des Vereins ASA-FF bricht mit dieser Tradition. Es versucht stattdessen, Betroffenen eine Stimme geben. Dabei rückt „Offener Prozess“ Migrationsgeschichten und migrantische Kämpfe sowie Kontinuitäten rechter und rassistischer Gewalt in den Fokus und schafft so die nötige Aufmerksamkeit für strukturellen und institutionellen Rassismus.

Im Rahmen der Ausstellung wird die Historie des NSU-Komplexes anhand individueller Geschichten geschildert. Mit dem Ansatz eines „lebendigen Erinnerns“ werden marginalisierte Perspektiven in den Mittelpunkt gerückt.

Künstlerische Beiträge im Rahmen der Ausstellung sind u. a. zu sehen von: Harun Farocki, Hito Steyerl, belit sağ, Želimir Žilnik, Ulf Aminde und Forensic Architecture. Sie setzen sich mit den Lebensrealitäten von sogenannten Vertrags- sowie Gastarbeiterinnen und Gastarbeitern, Migrationsgeschichten, rechtsterroristischen Gewalttaten und ihren Auswirkungen sowie mit Alltagsrassismus auseinander.

Die Ausstellung ist im Rahmen des Projekts Offener Prozess – NSU- Aufarbeitung in Sachsen des ASA-FF e.V unter Leitung von Hannah Zimmermann und Jörg Buschmann entstanden. Die Ausstellungsproduktion stammt von Irène Mélix. Ayşe Güleç und Fritz Laszlo Weber entwickelten das kuratorische Konzept der Ausstellung.

Die Ausstellung ist mittwochs 15-20 Uhr und donnerstags bis sonntags, 13-18 Uhr geöffnet. An den Abenden, ab ca. 17:30 Uhr, laden Podiumsgespräche und Diskussionsrunden zum gemeinsamen Austauschen ein. Alle Informationen zum Programm unter:

https://kunsthochschulekassel.de/willkommen/veranstaltungen/events/ausstellung-offener-prozess.html

Es werden kostenlose Gruppenführungen und Workshops ab fünf Personen angeboten, auch auf Spanisch, Türkisch, Englisch und Mandarin. Das Angebot richtet sich zudem an Schulklassen ab der 8. Klasse sowie an alle Interessierten. Anmeldungen unter: offener-prozess@uni-kassel.de.

Jeden Mittwoch finden offene Führungen durch die Ausstellung in verschiedenen Sprachen (ohne Anmeldung, kostenfrei) statt.

Die Ausstellungsinhalte sind in den Sprachen Türkisch, Arabisch, Englisch, Deutsch sowie in Einfacher Sprache verfügbar. Die Filme stehen für blinde und sehbehinderte Menschen in einer Version mit Audiodeskription zur Verfügung.

Mittwoch, 03. April 2024, 18 Uhr

Ausstellungshalle, Kunsthochschule Kassel

„Warum kein Schlussstrich?“ Ein Gespräch mit Gamze Kubaşık und Semiya Şimşek über den NSU-Komplex, ihren Kampf um Aufklärung sowie Erinnerung (Moderation: Ali Şirin)

Dienstag, 16. April 2024, 17:30 Uhr

Ausstellungshalle, Kunsthochschule Kassel

Podiumsdiskussion: zuhören. dokumentieren. ausstellen. erinnern. Eine Kontextualisierung der Ausstellungsreihe „Offener Prozess“

(Mit Prof. Ömer Alkın, Prof. Daniel Hornuff, Miriam Schickler, Moderation: Prof. Liliana Gómez)

Freitag, 19. April 2024, 15 Uhr

Treffpunkt: Halitplatz, Kassel

Critical Walk und Kuratorinnenführung mit Ayşe Güleç

Donnerstag, 02. Mai 2024, 18 Uhr

Ausstellungshalle, Kunsthochschule Kassel

Podiumsdiskussion: Orte der Erinnerung. Gedenken als politische Praxis der Trauer.

(Mit Team 86°, WALTER HALIT Projekt), Soligruppe B. Efe 09, re:member the future, Moderation: Defne Kizilöz)

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