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Kinder, Kilos, Kondition: Übergewicht vermeiden - Gemeinsam handeln

Berlin (ots)

"Wir sind Bewegungsmuffel", stellte
Sportwissenschaftler Prof. Dr. Klaus Bös, Institut für Sport und
Sportwissenschaft der Universität Karlsruhe (TH), zur Frage nach den
Ursachen für Übergewicht fest. Auf der Podiumsdiskussion "Kinder,
Kilos, Kondition" des BLL - Bund für Lebensmittelrecht und
Lebensmittelkunde e. V. - auf der Internationalen Grünen Woche 2006
diskutierten Akteure der Plattform Ernährung und Bewegung e. V. (peb)
zu dem gewichtigen Problem bei Kindern und Erwachsenen. Das
Gleichgewicht von Ernährung und Bewegung ist gestört.
"Kinder bewegen sich nicht einmal eine Stunde am Tag intensiv und
sie sind rund 10 Prozent weniger fit als noch vor 10 Jahren", so Bös
weiter. "Viele sind zwar im Sportverein, aber im Alltag wird nur
gesessen, alles wird "virtuell" erledigt." Die andere Seite des
Ungleichgewichts: "Wir haben ein leckeres, großzügiges
Lebensmittelangebot, alles ist zu haben, da muss jeder Einzelne
gezielt auswählen, ob er beispielsweise ein herkömmliches Streichfett
oder ein halbfettes Produkt möchte. Das Lebensmittelangebot ist
unermesslich vielfältig und bietet für alle Wünsche etwas an.
Kenntnisse über die Zusammenstellung des täglichen Speiseplans müssen
schon in der Schule vermittelt werden. Nur so kann der Verbraucher
befähigt werden, nach seinem Bedarf auszuwählen", erläuterte Prof.
Dr. Matthias Horst, Hauptgeschäftsführer des BLL. Die
Elternvertreterin Kate Bird, Bundeselternrat, unterstrich die
wichtige Bedeutung der Schule und Kindergärten. "Schule ist
bewegungsfeindlich,  weder Räume noch Stunden noch die Kompetenz für
mehr Bewegung sind vorhanden." Abby Löwe, Schülerin aus Königswinter:
"Früher hatten wir drei Stunden Sport, heute nur noch eineinhalb und
davon verlieren wir gut die Hälfte mit umziehen und rumsitzen; wir
brauchen mehr Räume und Plätze, wo wir uns bewegen können."
Es muss etwas getan werden. Ein gesunder Lebensstil muss
selbstverständlich werden. Das ist eine Aufgabe der ganzen
Gesellschaft. Davon waren alle Podiumsteilnehmer überzeugt. Der
Verein "peb" geht es an. Dr. Anna Oldenburg, Geschäftsführerin
Plattform Ernährung und Bewegung e.V. (peb): "Das Wichtigste ist,
dass bei Allen ein Bewusstsein für das Problem Übergewicht bei
Kindern geschaffen wird und dass Alle auch dagegen vorgehen. Eltern
müssen ihren Kindern einen gesunden Lebensstil vorleben, sie müssen
selbst davon überzeugt sein, sie haben die Verantwortung für das Wohl
ihrer Kinder." Eine Studie von peb zeigte, dass rund 30 Prozent der
Familien in Deutschland keine gemeinsame tägliche Mahlzeit einnehmen.
Das muss sich ändern. peb und seine Mitglieder engagieren sich für
einen gesunden Lebensstil von Kindern und Eltern. "Nur durch das
gemeinsame Vorgehen Aller bei der Motivation zu einem »bewegten
Leben« können Erfolge erzielt werden", davon waren die
Podiumsteilnehmer überzeugt: "Kinder brauchen Raum und Möglichkeiten,
sich zu bewegen, sie brauchen Motivation, sie brauchen Vorbilder und
sie brauchen ausgewogene Mahlzeiten. Wichtig ist, dass Alle
mitmachen, um an vielen Stellen Bewegung und eine ausgewogene
Ernährung zu fördern."

Pressekontakt:

Dr. Andrea Moritz, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e. V. (BLL),
Postfach 20 02 12, 53132 Bonn
Tel.: 0228 81993-126, Fax: 0228 81993-226
E-Mail: amoritz@bll.de, Internet: bll.de

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