Wirtschaftsminister Tiefensee begrüßt positive Halbzeitbilanz der Solarworld Transfergesellschaft - Knapp die Hälfte der Betroffenen bereits vermittelt!
Arnstadt (ots)
Es waren erfreuliche Zahlen, die MYPEGASUS Geschäftsführer Jan Kiehne bei der gestrigen Pressekonferenz zur Transfergesellschaft Solarworld berichten konnte. Knapp die Hälfte der 480 Beschäftigten sind mittlerweile wieder in Lohn und Brot. Und das, obwohl die Transfergesellschaft in Arnstadt erst am Mitte August diesen Jahres ihre Arbeit aufnahm. Eine Leistung, der auch der anwesende Thüringer Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee Anerkennung zollte. "Arbeitsplatzverlust gehört zu den schlimmsten Erfahrungen, die ein Mensch machen kann", so der Minister. Umso positiver sei es deshalb, dass es den Beteiligten - Politik, Insolvenzverwalter, IG Metall und Betriebsräten - gelungen sei, eine Transferlösung zu ermöglichen. Diese biete den Mitarbeitern professionelle Unterstützung in einer existenzbedrohenden Situation. Die Betroffenen seien motiviert und gut qualifiziert. Auch sei der Arbeitsmarkt in Thüringen aufnahmefähig, so Minister Tiefensee. Die wirtschaftlichen Rahmendaten im Bundesland stimmten.
Martina Lang, Geschäftsstellenleiterin der Agentur für Arbeit Arnstadt/Ilmenau, lobte die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten. Die Agentur initiierte im September eine Job-Messe, bei der Beschäftigte und Arbeitgeber zusammenfanden. Auch das habe zu den guten Vermittlungserfolgen beigetragen. Dies konnte auch Kirsten Breuer, 2. Geschäftsführer der IG Metall Erfurt, bestätigen. In Thüringen gelinge es sehr gut, die handelnden Akteure zusammenzubringen. Alle Beteiligten hätten bisher einen guten Job gemacht. Allerdings benötigten die noch nicht vermittelten Beschäftigen eine Perspektive. Daher könne er das Verhalten von Solarworld, Leiharbeiter zu beschäftigten statt den noch unversorgten ehemaligen Mitarbeitern eine Chance zu geben, nicht nachvollziehen. Nicht alle Betriebe in der Region sind tarifgebunden oder an den Metall-Tarif angelehnt. In der Transfergesellschaft sind die Beschäftigten weitgehend davor geschützt, schlechter entlohnte Stellenangebote annehmen zu müssen. Ein Vorteil, den es auszunutzen gilt. Wichtig sind hierbei insbesondere Netzwerke in den verdeckten Arbeitsmarkt. Hier kann die IG Metall über Betriebsräte unterstützen. Für den Gewerkschafter Breuer sind Transferträger wie MYPEGASUS auch deshalb wichtig, weil die Arbeitswelt vor einem strukturellen Wandel steht. Eine der künftigen Kernfragen wird sein, wie wir die Beschäftigungsfähigkeit von Arbeitnehmern erhalten. Da können Transfergesellschaften mit ihren Erfahrungen und Kompetenzen helfen.
Jan Kiehne, MYPEGASUS Geschäftsführer, verwies darauf, dass die bisherigen Vermittlungen in eine Vielzahl von Branchen erfolgt sind. Dies wurde insbesondere dadurch unterstützt, dass Solarworld Mitarbeiter in der Breite über verschiedenste Facharbeiter- oder weiterreichende Qualifikationen verfügen. Darüber hinaus haben sie bei Solarworld ihre Bereitschaft und Fähigkeit demonstriert, sich weiter zu qualifizieren. Auch die Bereitschaft in 3-Schicht Betrieben zu arbeiten, sei ein wichtiges Argument für einen neuen Arbeitsplatz. Für Jobangebote potentieller Arbeitgeber wurde eigens eine Mailadresse eingerichtet: solarworld@mypegegasus.de
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