Neues philosophisches Konzept - Slavoj Zizek veröffentlicht "Disparitäten" bei der WBG
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Darmstadt / Leipzig - Der international bekannte Kulturkritiker Slavoj Zizek stellt mit seinem neuen Buch 'Disparitäten' den Begriff der Ungleichheiten ins Rampenlicht der philosophischen Reflexion: Er entwickelt ihn zu einem Leitbegriff und macht ihn zum Mittelpunkt eines neuen philosophischen Entwurfs, der die Inkongruenz der Wirklichkeit thematisiert. Das Buch erscheint am 8. März 2018 bei der WBG. Der Autor wird es auf der Leipziger Buchmesse vorstellen.
Buchvorstellungen auf der Leipziger Buchmesse
Donnerstag, 15. März 2018 von 16:30 - 17:00 Uhr
Slavoj Zizek im Gespräch mit Dr. Jan Völker
Ort: Cafe Europa, Halle 4, E401
Freitag, 16. März 2018 von 15:00 - 15:30 Uhr
Slavoj Zizek im Gespräch mit Michael Sahr (ZDF)
Ort: Das Blaue Sofa, Glashalle 4
Freitag, 16. März 2018 ab 19 Uhr
Verlagsabend der WBG mit Julia Ebner, Slavoj Zizek, Peter Henning und Kersten Knipp. Moderation Knut Elstermann
Ort: Kunstkraftwerk Leipzig, Saalfelder Straße 8b, 04179 Leipzig West
Slavoj Zizek ist einer der bekanntesten Kultur- und Kapitalismuskritiker der Gegenwart; begeisterte Rezensenten rühmen ihn als einen Rockstar der Philosophie. Nun hat er unter dem Leitbegriff der Disparität ein neues philosophisches Konzept entwickelt und ein Buch geschrieben, in dem er sich mit der zerreißenden Kraft der Ungleichheit als Störfaktor auseinandersetzt. Geistreich und scharfzüngig weiß er dabei mit bestehenden Theorien und Konzepten zu arbeiten und diese in ein kohärentes Ganzes einzuordnen, in dem Themen wie der medizinische Fortschritt, der Klimawandel oder das menschliche Selbstbewusstsein vor dem Hintergrund der Disparität ganz neue Bedeutung erlangen. In je eigenen Diskursen beschäftigt Zizek sich mit dem Disparaten in den Dimensionen der Ontologie, der Ästhetik, der Theologie und der Politik - all das im charakteristischen Zizek-Stil, der detaillierte, minutiöse Analysen und originelle Durchblicke mit Anekdoten und kraftvolle Kritik mit brillanten Aperçus zu verbinden weiß.
Gegliedert ist das Buch nach der klassischen Triade des Wahren, Schönen und Guten. Im ersten Teil illustriert Zizek die Beständigkeit der ontologischen Ungleichheit im Zeitalter der Wissenschaft und in einer zunehmend eindimensionalen kapitalistisch-technologischen Welt. Nicht nur abstrakten Konzepten oder Phänomenen, auch der Realität selbst ist von Anfang an ein Mangel, eine Abwesenheit immanent. Im zweiten Teil behandelt Zizek die Disparität der Ästhetik, in der das ungleiche Element mit Begriffen wie 'hässlich' oder 'elend' belegt wird; und im dritten und letzten Teil befasst er sich mit Theologie und Politik: Der theologische Name für das radikal Andere sei Gott; politisch gesehen handele es sich dagegen bei der Disparität um die Erwartung eines radikalen Neuanfangs, der auf der Auslöschung aller Vergangenheit gründet.
Auf jeder dieser drei Ebenen erscheint die Philosophie als Instrument zum Kampf "gegen die verschiedenen Formen der Verschleierung der Ungleichheit". Dieser unerbittlichen Suche nach der Wahrheit wegen muss der Philosoph in der Auseinandersetzung mit den Ideen anderer nicht den Dialog, sondern die Abtrennung verfolgen. So setzt Zizek sich zum Ziel, die Ungleichheit näher zu bestimmen, indem er sie in akribischer Arbeit von anderen, täuschend ähnlichen Denkformen trennt. Ihm gelingt ein äußerst vielschichtiges, wertvolles Werk, in dessen Verlauf das neue Konzept der Disparität aus einem weit gefassten Referenzrahmen bekannter Denker und Philosophen klar hervortritt und dabei auch die Ungleichheiten unserer Zeit mit frischem Fokus scharf zu beleuchten weiß.
Über das Buch
Slavoj Zizek
Disparitäten
Aus dem Englischen von Axel Walter.
WBG, 2018. 504 S., Reg., geb. mit SU
Preis: EUR 44,00 [D]
ISBN 978-3-534-26971-6
Erscheint am 8. März 2018
Über den Autor
Slavoj Zizek (geb. 1949) gehört zu den bekanntesten Philosophen und Kulturkritikern der Gegenwart. Er ist International Director am Birkbeck Institute for Humanities der University of London und Professor für Philosophie an der Universität seiner slowenischen Heimatstadt Ljubljana. Seine Bücher wurden in über 20 Sprachen übersetzt.
Über die WBG
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