Teekanne feiert 125. Geburtstag - 1882 als Ladengeschäft in Dresden gegründet. Heute bekannteste Teemarke Deutschlands und Tee-Marktführer - Eines der ältesten eingetragenen Warenzeichen
Düsseldorf (ots)
Das Unternehmen Teekanne, 1882 in Dresden gegründet, feiert in diesem Jahr seinen 125. Geburtstag. Teekanne gehört zu den ältesten eingetragenen Warenzeichen Deutschlands und ist heute Tee-Marktführer. Kaum ein Erwachsener, zu dessen Kindheitserinnerungen nicht auch Produkte aus dem Hause Teekanne gehören. Stefanie Graf wirbt seit vergangenem Jahr aus Überzeugung für Teekanne: "Teekanne kenne ich aus meiner eigenen Kindheit. Unter anderem bin ich mit FixMinze aufgewachsen. Und auch jetzt ist Teekanne mit vielen neuen Teesorten Teil unseres Lebens." Teekanne ist mittlerweile die bekannteste Teemarke Deutschlands und genießt einen Weltruf. So ist Teekanne sogar die Nummer 1 bei Tee in Tschechien und Österreich sowie in Japan im Bereich Kräuter- und Früchtetee. Weltweit beschäftigt die Teekanne Gruppe 1.500 Mitarbeiter.
Als kleines Ladengeschäft in Dresden gegründet
Schon bei der Gründung des Stammhauses R. Seelig & Hille 1882 in Dresden hatten die Unternehmer Rudolf Anders und Eugen Nisslé eine Vision: Tee sollte ein erschwinglicher Genuss für jedermann sein - leicht portionierbar, einfach zuzubereiten und immer in gleich bleibender guter Qualität. Ein kleines Ladengeschäft für "Japan- und Chinawaren sowie Thee" wurde zur Wiege der heutigen Weltmarke Teekanne. Ende des 19. Jahrhunderts spielte Tee im Bewusstsein der deutschen Verbraucher - außer in Norddeutschland und Ostfriesland - erst eine kleine Rolle. Tee wurde nur von einer kleinen wohlhabenden "Elite" als Genussgetränk betrachtet, das man bei der nachmittäglichen Teestunde gemeinsam einnahm. Von Dresden aus machten es sich die Gründer zum Ziel, die angelsächsische und asiatische Teekultur nach Deutschland zu holen und für die breite Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Der heutige Erfolg bestätigt ihre Vision: Tee ist nach Wasser seit Jahren das beliebteste Getränk der Deutschen und Teekanne nach Angaben von AC Nielsen mit 35,0 Prozent (Quelle: AC Nielsen, Basis: Umsatz Aug 2006 bis Juli 2007, Deutschland ohne Ostfriesland, Tee gesamt nach Herstellern) Tee-Marktführer. International ist die Teekanne Gruppe heute in sieben Ländern mit Produktionsstätten bzw. Niederlassungen vertreten und verfügt in vielen weiteren Ländern über ein ausgeprägtes Netz an Vertriebspartnern.
Von der "Teebombe" zu "Heiße Liebe"
Grundstein des Erfolgs war vor 125 Jahren die fortschrittliche Idee von Anders und Nisslé, Tee abgepackt in Mischungen und als Markenartikel anzubieten. Die hohe Kunst des Teemischens und die Garantie, trotz unterschiedlicher Tee-Ernten stets dieselbe erlesene Qualität anbieten zu können, wurden zur Basis des Unternehmenserfolgs. Bereits 1888 ließen sie Wort und Bild "Teekanne" rechtlich schützen. Waren es vor und während des Ersten Weltkriegs noch "Teebomben", die Soldaten und Zivilisten mit Tee versorgten, also Teeportionen in Mullbeutelchen, entwickelte Teekanne später die praktischen Aufgussbeutel. Zunächst bestanden diese noch aus Zellophan, dann aus Pergamentpapier. 1949 folgte die Patentierung des neuartigen Doppelkammerbeutels - erfunden im Hause Teekanne. Der Doppelkammerbeutel erlaubte, dass das heiße Wasser den Tee gleichmäßig umspülte und sich Geschmack und Wirkstoffe bestmöglich entfalteten. Bis in die 60er-Jahre hinein hielt Teekanne weltweit die Patente. Inzwischen findet man den Doppelkammerbeutel in den Packungen nahezu jeden Anbieters, überall auf der Welt. Er steht auch heute noch für unkomplizierten Teegenuss höchster Qualität.
Mit der fortlaufenden Kreation neuer Genusstrends und Teekompositionen hat Teekanne dem Teemarkt von jeher neue Impulse geben und immer mehr Verbraucher für Tee begeistern können. So holte Teekanne seinerzeit als erster Teehersteller den grünen Tee nach Deutschland. Vor einigen Jahren folgte das damals völlig unbekannte Segment des Rotbuschtees in Aufgussbeuteln. Während vor wenigen Jahren Kräuter- und Früchtetees eher als Tee für Kinder oder als Mittel gegen Bauchweh gesehen wurden, verstehen sie Verbraucher heute eher als besonderen Genuss. Neuartige "Verführerische Früchtetees" namens "Heiße Liebe" oder "Kleine Sünde" und Tees wie die Serie "Harmonie für Körper & Seele" sind ausgesprochen erfolgreich und haben den deutschen Teemarkt erfrischt, belebt und modernisiert.
Teekanne überlebte Bombardement und Enteignung
Vorübergehend hatte es jedoch einmal so ausgesehen, als würden Unternehmen und Marke Teekanne gänzlich verschwinden. Am 13. Februar 1945, drei Monate vor Kriegsende, wurde der Stammsitz Dresden durch Bombenangriffe zum größten Teil zerstört. Gebäude und Produktion von Teekanne nahmen schweren Schaden. 1946 wurde das Unternehmen in Dresden enteignet. Die Inhaber Johannes Nisslé und Rolf Anders konnten lediglich einen Rucksack, eine Schreibmaschine und ein Fahrrad mitnehmen und flohen nach Westdeutschland. In Viersen begannen sie mit viel unternehmerischem Einsatz den Wiederaufbau des Unternehmens. Schon drei Jahre nach diesem Neustart konnten die Inhaber eine Weltsensation vorstellen: die zu jener Zeit als Wunderwerk geltende Verpackungsmaschine "Constanta". Sie konnte pro Minute 160 neuartige, in zwei Kammern geteilte Teebeutel verpacken. Ohne jeglichen Klebstoff, allein durch Falten und eine einzige Heftklammer hielten sie zusammen. Teekanne begann, Teeverpackungsmaschinen auch für andere Teeanbieter herzustellen. Heute gilt das Unternehmen Teepack der Teekanne Gruppe zu den führenden Herstellern von Teeverpackungs-maschinen und liefert sie weltweit aus.
Eine der ersten Marken im TV - damals in Schwarz-Weiß
Der entscheidende Durchbruch kam 1951. Auf der ANUGA stellte Teekanne TeeFix im Doppelkammerbeutel vor. Aufgrund des niedrigen Preises, der einfachen Zubereitung und des guten Geschmacks gewann Teekanne damit schnell die Herzen der Verbraucher. TeeFix wurde zum Synonym für Teebeutel schlechthin. Als eines der ersten Unternehmen schaltete Teekanne für seine Produkte Werbung im Fernsehen - damals noch in Schwarz-Weiß. Fortan warb das Unternehmen ¬- seit 1954 am heutigen Stammsitz Düsseldorf ansässig - regelmäßig mit Prominenten. Ob der Kabarettist Klaus Havenstein, Schauspieler Carl Schell, Miss World Petra Schürmann, Film- und Revuestar Marika Rökk oder Uschi Glas: Sie alle setzten sich für Teekanne ein und warben mit ihrem guten Namen. Zur Weltmeisterschaft 1974 verkündete die deutsche Fußball-Nationalmannschaft auf Großplakaten in westdeutschen Städten zu FixButte, FixMalve und FixMinze: "Der Schluck Natur, der uns siegen lässt!" Ein Versprechen, das die Nationalelf wahr werden ließ. Auch Sir Sean Connery schwärmte von 2000 bis 2002 für Teekanne: "Teekanne, what a tea!" Und heute ist es Stefanie Graf, die für Teekanne wirbt.
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